Hamburger SV: Hollerbach, Todt und Bruchhagen ohne Zukunft

Der HSV bindet Tatsuya Ito langfristig an sich
ricochet64 / Shutterstock.com

Schon als Bernd Hoffmann am vorvergangenen Sonntag zum neuen Präsidenten des Hamburger SV gewählt wurde, galten einschneidende Veränderungen auf allen Ebenen als sicher. Hoffmann verzichtete nun zwar in der ersten Aufsichtsratssitzung auf den Vorsitz im Kontrollgremium, besitzt darin aber gleichwohl eine absolute Mehrheit und wird mit dieser in den kommenden Wochen und Monaten die Weichen für einen kompletten Neuaufbau stellen – auch dann, wenn der Klassenerhalt doch noch gelingen sollte.

Trotz laufender Verträge haben Vor­stands­chef He­ri­bert Bruch­ha­gen, Sport­chef Jens Todt und auch der erst vor kurzem verpflichtete Trai­ner Bernd Hol­ler­bach keine Zukunft mehr in Hamburg. Spätestens mit dem Ende dieser Saison werden alle drei wohl aus ihren Ämtern scheiden. Gerüchten zufolge soll in Bezug auf Hollerbach innerhalb des Aufsichtsrates sogar nach nur fünf Spielen ein erneuter Trainerwechsel diskutiert worden sein. Umgesetzt wurden etwaige Planspiele, sofern überhaupt vorhanden, aber nicht. Vermutlich auch deshalb, weil die Qualität des Kaders insgesamt zu gering ist und auch ein weiterer neuer Trainer nicht mehr allzu viel bewegen könnte.

Bis auf Weiteres liegen nach Informationen des “Kicker” alle Personalplanungen den Spielerkader betreffend auf Eis. Jens Todt wird diese nicht mehr federführend vorantreiben, sondern ist de facto bereits entmachtet. Sämtliche Entscheidungen soll ein neuer starker Mann treffen, den es allerdings noch zu finden gibt. Weiterhin werden in diesem Zusammenhang vor allem die Namen Jörg Schmadtke und Horst Heldt gehandelt, wobei letzterer inzwischen der Favorit sein soll.

Heldt auch in Wolfsburg begehrt

Vor allem bei Hoffmann steht Heldt offenbar hoch in der Gunst. Allerdings besitzt der 48-Jährige bei Hannover 96 noch einen Vertrag bis 2018 und schon im Dezember hat 96-Boss Martin Kind einen von Heldt anvisierten Wechsel zum 1. FC Köln mit seinem Veto verhindert. Weil Heldt zuletzt wegen der schlechten Stimmung in Hannover aufgrund anhaltender Differenzen zwischen Kind und Teilen der Fans, die auch Auswirkungen auf die Mannschaft haben, offen seine Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte, rechnet man sich in Hamburg aber wohl durchaus Chancen aus. Allerdings nicht nur in Hamburg, sondern auch beim VfL Wolfsburg, der Heldt dem Vernehmen nach auch gerne verpflichten würde.