Kovac plaudert unsportliche Tricks aus: “Das ist alles nur gespielt”

Kovac lobt Unsportlichkeit
Niko Kovac hat zugegeben, dass seine Spieler gerne mal Verletzungen vortäuschen, um Zeit zu schinden. Haben die Aussagen jetzt Konsequenzen? (Foto: foto2press)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Spielern oder Vereinsoffiziellen direkt nach einer Partie ein paar unbedachte Äußerungen herausrutschen. Aber was Bayerns Trainer Niko Kovac da bei “Sky” im Anschluss an das Hinspiel in Liverpool von sich gegeben hat, war schon bemerkenswert. Der 47-Jährige attestierte seinem eigenen Spieler Javi Martinez, in der Schlussphase einen Krampf vorgetäuscht zu haben, um Zeit zu schinden. Zu einem ähnlichen Trick habe schon Kingsley Coman beim Pokalspiel gegen Hertha gegriffen. Ob Kovac sich und seinen Spielern mit diesen Sätzen einen Gefallen getan hat?

Die Aussagen von Niko Kovac haben am Mittwoch hohe Wellen geschlagen. Darf ein Trainer seine Spieler öffentlich dafür loben, dass sie sich mit einem krass unsportlichen Verhalten einen Vorteil verschafft haben? Wie werden die Schiedsrichter reagieren, wenn ein Bayern-Spieler das nächste Mal kurz vor Schluss am Boden liegt?

Hat Martinez den Krampf nur vorgetäuscht?

Auslöser der Kontroverse war eine Szene im Spiel gegen Liverpool. Wenige Minuten vor dem Ende hatte sich Mittelfeldspieler Javi Martinez plötzlich fallen gelassen und einen Krampf angezeigt. Zunächst eilte Teamkollege Thiago zu Hilfe, dann kam auch Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt auf den Platz.

Letztlich humpelte Martinez vom Feld, dehnte sich kurz an der Außenlinie und spielte die Partie dann ganz normal zu Ende. Aber war das alles bloß Schauspielerei, um ein paar Sekunden zu gewinnen?

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Kovac überrascht mit offenen Worten

Darauf lässt zumindest der Kommentar von Niko Kovac schließen: “Wir wissen doch alle, wie das ist. Es ist kurz vor Ultimo, da versucht man, noch ein bisschen Zeit zu schinden. Javi Martinez hat ja gute Laufleistungswerte. Das heißt, der kann gar keinen Krampf haben. Das ist alles nur ein bisschen gespielt.”

Ziemlich starker Tobak! Aber damit nicht genug. Einmal in Fahrt, kam Kovac auch noch auf ein anderes Spiel zu sprechen. Am 6. Februar hatten die Bayern nach einem harten Kampf das Achtelfinale im DFB-Pokal bei Hertha BSC mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen.

Auch Coman simulierte im Pokalspiel

Damals war es Kingsley Coman, der in der Schlussphase ebenfalls mit einem vermeintlichen Krampf am Boden liegen geblieben war. “Ich kann mich erinnern, in Berlin hatten wir auch den King (Kingsley Coman, d. Red.), der sich dann urplötzlich einen Krampf reingezogen hat. Es war aber keiner”, so Kovac.

Der Trainer verurteilte die Schauspieleinlagen aber nicht. Im Gegenteil, er war dafür voll des Lobes: “Es geht eben auch darum, dann etwas Ruhe reinzubringen. Das machen sie gut, dafür haben sie die Erfahrung.”

Aussagen werfen Fragen auf

Das Zeitspiel gilt als eines der größten und nervigsten Probleme im Fußball. Das Spieler in der Endphase einer Partie immer wieder das Spiel verzögern oder Verletzungen simulieren, ist nichts Neues. Dass sich aber ein Trainer hinstellt und seine eigenen Spieler so offen in Misskredit bringt, ist ein Novum.

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Samstag Heimspiel gegen Hertha

Noch hat Kovac sich nicht weiter zu seinen Aussagen erklärt. Interessant wäre auch zu hören, was denn Javi Martinez und Kingsley Coman zu den Vorwürfen sagen. Spätestens auf der Pressekonferenz zum Hertha-Spiel werden die entsprechenden Fragen der Journalisten ganz sicher kommen.

Anstoß der Partie gegen die Hauptstädter ist am kommenden Samstag um 15:30 Uhr in der Münchener Allianz Arena. Die Bayern sind mit einer Betsson-Quote von 1,20 der haushohe Favorit.