Kroatien wirft Gastgeber Russland aus dem WM-Turnier

WM 2018: Kroatien zittert sich nach einem Elfmeter-Drama ins Viertelfinale
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Weder Kroatien, noch Russland schaffen es, eine K.O.- Partie bei dieser WM in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Ja nicht einmal die dreißig minütige Verlängerung reicht ihnen aus, um einen Sieger zu finden. Sowohl das Achtelfinale gewannen beide Nationalteams erst vom Punkt aus im Elfmeterschießen. Und auch das direkte Duell ging bis in den Shoot-Out. Dort setzten sich die Kroaten durch und treffen nun im Halbfinale auf die englische Nationalmannschaft. Zumindest ihr Achtelfinale gewann diese ja auch im Elfmeterschießen.

Russlands Trainer Stanislav Cherchesov rotierte lediglich auf einer Position im Vergleich zum Achtelfinale seiner Mannschaft gegen die Spanier, das Russland im Elfmeterschießen mit 4:3 gewann. Routinier Yuri Zhirkov musste gegen Kroatien mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen. Ihn plagten Sehnenprobleme am Schienbein. Dafür kehrte Denis Cheryshev in die Startformation zurück, der bereits in der Gruppenphase drei Torerfolge feiern konnte.

Auch Cherchesovs kroatischer Trainerkollege Zlatko Dalic veränderte seine Startformation auf einer Position. Durch die Hereinnahme des Hoffenheimer Stürmers Andrej Kramaric, der leicht hinter Mandzukic agierte, für den defensiven Mittelfeldspieler Marcelo Brozovic war klar, in welche Richtung es für die Kroaten gehen sollte. Nämlich auf das Tor von Igor Akinfeev hin.

Die Partie begann offen. Beide Mannschaften begannen mutig und zielstrebig, was schnell in ersten Torannäherungen mündete. Russland hatte die erste Chance durch Dzyuba in der fünften Minute. Zwei Zeigerumdrehungen kam der starke Frankfurter Rebic zu einem ersten Versuch. In Folge dieser Gelegenheit wurde Kroatien dominanter, drückte Russland weiter zurück, konnte sich aber auch keine weiteren Torchancen herausspielen. Anders erging es den Russen zunächst auch nicht. Doch ihr nächster Abschluss hatte es in sich. Cheryshev spielte im Mittelfeld einen Doppelpass mit Dzyuba, verschaffte sich so den nötigen Platz für einen Abschluss und nutzte diesen per 20-Meter-Schlenzer für die herrliche 1:0-Führung Russlands in der 31. Minute.

Doch die kroatische Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Und diese gab ebenfalls ein neu in die Mannschaft gerückter Spieler. Andrej Kramaric verwertete eine Mandzukic-Flanke stark per Kopf zum 1:1-Ausgleich in der 39. Minute. Mit diesem Ergebnis ging es zum Pausentee.

Aufregung in der Verlängerung – Kroatien cool im Elfmeterschießen

Nach der Pause startete das Spiel mit viel Kampf und wenig Offensivfußball. Bis Ivan Perisic aus sieben Metern nach einem schönen kroatischen Angriff überlegt abzog – allerdings nur den Innenpfosten traf. Diese Riesenchance leutete den kroatischen Sturmlauf ein. Doch ein ums andere Mal wehrten die russischen Verteidiger die kroatischen Angriffe ab. So ging es ohne weitere Aufreger in die Verlängerung.

Und diese sollte dafür mit jeder Menge Aufregung entschädigen. Denn in der 101. Minute traf der kroatische Verteidiger Vida per Kopf zur vermeintlichen Vorentscheidung, dem 2:1 für seine Farben. Doch was Vida auf der einen Seite kann, kann Mario Fernandes auch auf der anderen. So sorgte der russische Rechtsverteidiger ebenfalls per Kopf für den viel umjubelten Ausgleich fünf Minuten vor Ende der Verlängerung.

So musste bei diesen beiden Mannschaften erneut das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Smolov vergab gleich den ersten russischen Elfmeter, was wenig später durch Kovacics Fehlschuss ausgeglichen wurde. Doch auch Mario Fernandes, der Held der Verlängerung, scheiterte vom Punkt. Die Kroaten blieben cool und trafen ihre Schüsse. Und zogen somit ins Halbfinale gegen England ein.