
Am Mittwochabend ist in der Allianz Arena in München ein neuer Stern im deutschen Fußball aufgegangen – und der heißt Lennart Karl. Der 17-Jährige erzielte schon nach fünf Minuten ein absolutes Traumtor nach einem herrlichen Solo. Karl wurde damit zum jüngsten deutschen Torschützen aller Zeiten in der Champions League. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das Mega-Talent des FC Bayern auch für die deutsche Nationalmannschaft aufläuft. Die Euphorie rund um Lennart Karl ist nach dem Auftritt am Mittwoch kaum noch zu bremsen.
Als die Champions-League-Hymne durch die Allianz Arena hallte, war Lennart Karl schon in seiner eigenen Geschichte angekommen.
Ein Tor wie ein Blitzschlag
Nur wenige Minuten später ließ der 17-Jährige die Fans aufjubeln: Ein unwiderstehliches Solo, ein satter Linksschuss in den Winkel – und der Beginn einer magischen Nacht. Beim 4:0-Sieg des FC Bayern gegen Club Brügge wurde Karl zum jüngsten deutschen Torschützen in der Königsklasse.
„Mit 17 Jahren gleich zu treffen, ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte der Teenager nach seinem Gala-Abend. „Meine Familie ist unfassbar stolz – das macht mich glücklich.“ Sein Trikot, verriet er, werde einen Ehrenplatz an seiner Sammelwand bekommen.
Ein Rekord fällt – und Bayern jubelt
Im Alter von 17 Jahren und 242 Tagen löste Karl keinen Geringeren als Jamal Musiala als jüngsten Bayern-Torschützen in der Champions League ab. Trainer Vincent Kompany rang nach Superlativen: „Das ist einfach außergewöhnlich. Man sieht, dass da ein besonderer Junge auf dem Platz steht.“
Auch Sportdirektor Christoph Freund schwärmte von einer „wundervollen Geschichte“, die sich schon im Training angedeutet habe. Dort habe Karl „so viel Spielfreude und Mut“ gezeigt, dass ein Treffer fast zu erwarten gewesen sei. Der „Zocker“, wie ihn Freund nennt, rechtfertigte das Vertrauen eindrucksvoll – mit Spielwitz, Wucht und einer Selbstverständlichkeit, die selbst gestandene Profis staunen ließ.
Reife Leistung eines Teenagers
Von Nervosität keine Spur: Karl dribbelte, presste und kombinierte, als wäre die Champions League sein Wohnzimmer. „Er spielt, als hätte er schon 100 Spiele auf dem Buckel“, lobte Mitspieler Aleksandar Pavlovic, der Karls Unerschrockenheit mit den Worten zusammenfasste: „Der Junge hat einfach Mut – und das Herz am richtigen Fleck.“
Auch die UEFA kürte den Youngster folgerichtig zum „Player of the Match“ und hob dessen „kluge Laufwege und intensives Pressing“ hervor. Selbst Klublegende Arjen Robben sprang bei Karls Traumtor begeistert von seinem Sitz auf. Als der Youngster in der 70. Minute ausgewechselt wurde, erhob sich das Stadion geschlossen – Standing Ovations für Münchens neuen Publikumsliebling.
Kompany predigt Ruhe, Neuer lobt Charakter
Trainer Kompany umarmte seinen Schützling herzlich, mahnte aber zugleich zur Gelassenheit: „Ich halte nichts vom Hype. Wichtig ist, dass er weiter lernt und ruhig bleibt.“ Kapitän Manuel Neuer stimmte zu: „Lennart ist ein sehr bodenständiger Typ. Wir achten darauf, dass er nicht abhebt.“
Karl selbst nahm den Trubel mit erstaunlicher Coolness: „Ich habe keine Angst vor großen Namen. Ich spiele einfach Fußball – so wie immer.“ Druck spüre er keinen, sagte er, „nur Freude“.
Ein Abend mit Symbolkraft
Neben Karls Rekordtor trafen auch Harry Kane, Luis Díaz und Joker Nicolas Jackson für die Münchner, die mit dem klaren 4:0 ihren zwölften Sieg im zwölften Pflichtspiel einfuhren. Ein passendes Geschenk für Kompany, der gerade seinen Vertrag bis 2029 verlängert hatte.
Doch der Abend gehörte eindeutig dem 1,68 Meter großen Wirbelwind aus Unterfranken. Mit seinem Auftritt hat Lennart Karl nicht nur Bayern-Fans verzaubert, sondern vielleicht auch den Startschuss für eine neue Ära im deutschen Fußball gegeben.