Die Frauen Fußball WM 2023 rückt näher. Bereits am 20. Juli steht das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen auf dem Programm. Wo können Sie die Fußball Frauen WM 2023 live im TV sehen? Wir haben die Informationen für Sie.
Aktueller Stand Anfang Juni 2023: Bis zum heutigen Tag steht nicht fest, ob Sie die Frauen WM 2023 live überhaupt im deutschen TV sehen können. Bisher hat es keine Einigung zwischen der FIFA und den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten gegeben. Beide Seiten konnten sich noch immer nicht auf eine Lizenzvereinbarung einigen.
Streitpunkt: Natürlich das liebe Geld
In den zurückliegenden Monaten wurde die Diskussion über die Vergabe der Übertragungsrechte mehr oder weniger in der Öffentlichkeit ausgetragen.
ARD und ZDF haben FIFA-Präsident Gianni Infantino vorgeworfen, dass dieser utopische Preise aufruft und die Fernsehanstalten mehr oder weniger erpressen will. Die geforderten Summen für die Frauen WM Live-TV Übertragungen seien jenseits von Gut und Böse.
Gianni Infantino hat indes gegen die TV-Sender zurückgeschossen. Es sei scheinheilig, auf der einen Seite die Gleichstellung des Frauen-Fußballs zu fordern und anderseits höhere Zahlungen zu verweigern. Die FIFA investiere das eingenommene Geld schließlich direkt wieder in den Frauen-Fußball.
Beim Turnier in Australien und Neuseeland werden rund 141 Millionen Euro an Preis- und Startgelder ausgezahlt. Zum Vergleich: Bei der WM 2019 in Frankreich lag das Preisgeld noch bei lediglich 28 Millionen Euro. Laut Infantino sind es TV-Anstalten, die 100%ige Preisgelder für die Frauen fordern, dann aber nicht einmal 5 Prozent des eigentlichen Wertes zahlen wollen.
Forderung und Angebot – der aktuelle Stand
Die Preisvorstellungen der beiden Vertragspartner liegen noch ein ganzes Stückweit auseinander. ARD und ZDF sind derzeit bereit 2,8 Prozent des Preises der Männer WM in Katar zu zahlen. Damals haben die Übertragungsrechte 214 Millionen Euro gekostet, sprich die Öffentlich-Rechtlichen wollen 6 Millionen Euro an die FIFA zahlen. Diese wiederrum hat als Mindestsumme 5 Prozent des Männer-Preises, also ca. 11 bis 12 Millionen Euro veranschlagt.
ARD und ZDF begründen ihr Angebot mit den erwarteten Einschaltquoten. Die Quotenverläufe bei einer Frauen-Fußball Weltmeisterschaft seien vergleichbar mit einer Handball EM oder WM. Genau daran orientiere sich der Preisvorschlag.
Des Weiteren führen die TV-Anstalten die ungünstigen Anstoßzeiten ins Feld. Die WM wird in vier Zeitzonen gespielt. Der überwiegende Teil der Partien wird in den Vormittagsstunden, Mitteleuropäische Sommerzeit, angepfiffen.
Teilweise finden die WM-Begegnungen sogar nachts statt. Die FIFA hat zwar eingeräumt, dass die WM-Planungen zwar vorwiegend auf den asiatischen Markt ausgerichtet seien, argumentiert aber, dass die Frauen WM-Spiele vornehmlich von einem sehr jungen Publikum gesehen werden. Da in der WM-Zeit in fast allen Bundesländern Sommerferien sind, werden sich auch hohe Einschaltquote erreicht.
Den Frauen-Fußball Rekordwert hat es übrigens im Vorjahr bei der EM 2022 gegeben. Das Finale zwischen Deutschland und England haben – zu bester Sendezeit – 17,9 Millionen Zuschauer verfolgt.
Zeitfaktor und Art der Rechtevergabe
Eigentlich ist die Rechtevergabe für die Frauen WM bereits seit Februar 2023 abgeschlossen. Die zeitliche Verschiebung hatte mehrere Gründe. ARD und ZDF hatten mit der FIFA ursprünglich vereinbart, dass man zuerst die Qualifikation der deutschen Nationalelf abwartet, die im September 2022 erfolgte. Danach waren beide Seiten intensiv mit der WM in Katar beschäftigt, so dass es zu keinen Verhandlungen kam.
Ein weiteres Problem bei der Rechtevergabe ist, dass die WM in Australien und Neuseeland erstmals allein vermarktet wird. Bisher wurde die Lizenzen für die Frauen-Weltmeisterschaften von der FIFA immer gemeinsam mit einer Männer-WM vergeben. In den anderen großen, europäischen Fußballnationen – in England, Spanien, Italien und Frankreich – sind die WM-Rechte ebenfalls noch nicht vergeben.
DFB hat sich als Vermittler eingeschaltet
In den zurückliegenden Tagen hat sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf nun als Vermittler in den Streit eingeschalten. Aus beiden Lagern war zu hören, dass es Bewegung gibt. In den kommenden Tagen sollen weitere Verhandlungen stattfinden.
Wir gehen davon aus, dass sich die TV-Anstalten und die FIFA noch rechtzeitig vor der WM einigen. Einen WM-Blackout schließen wir aus. Dieser wäre nicht im Sinne der beiden Vertragsparteien und schon gar nicht hilfreich für die Entwicklung des Frauen-Fußballs.
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