Lucien Favre: Das stört den neuen BVB-Trainer noch

Lucien Favre
Lucien Favre/ foto2press

Eine Woche vor dem Start in die Pflichtspielsaison läuft noch nicht alles rund bei der neuen Borussia. Dortmunds neuer Trainer Lucien Favre weiß selbst am besten, wo es noch hakt. Sehr offen sprach der Schweizer nun darüber, was noch verbessert werden muss – und welche Position noch besetzt werden müsse.

In Essen siegte Borussia Dortmund am Sonntag im letzten Test vor dem ersten Pflichtspiel mit 1:0 gegen den Serie-A-Klub Lazio Rom. In einer Woche trifft das Team in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals bei der SpVgg Greuther Fürth an. Der neue BVB-Coach Lucien Favre weiß, wo der Schuh im neuen BVB-Team noch drückt.

“Wir haben gut verteidigt, besser als gegen Napoli”, so Favre nach der Partie gegenüber dem “kicker”. Dennoch sei Lazio zu “zwei, drei großen Möglichkeiten” bekommen. Das war auch dem Schweizer nicht entgangen. “Das ist etwas zu viel. Diese Fehler müssen wir korrigieren.” Dennoch sei Favre mit dem grundsätzlichen Weg, den die Borussia einschlägt, zufrieden. Dass er nun vor allem noch an den Details feilen müsse, sei ein gutes Zeichen, so Favre.

Der 60-Jährige betont außerdem immer wieder, dass Geduld in und mit diesem Team herrschen müsse. Seine Mannschaft müsse sich im Ballbesitz geduldiger verhalten. Das gelte aber auch, wenn der Gegner den Ball am Fuß führt. Man müsse nicht immer sofort pressen, so Favre. “Das ist manchmal unnötig und zu gefährlich.” Der Schweizer ist ein Anhänger davon, auch im eigenen Aufbau lieber auf den entscheidenden Moment zu warten, als ihn sofort erzwingen zu wollen. In der gerade angelaufenen Woche geht es nun ganz normal “weiter mit der Vorbereitung”, sagte der Schweizer. Der Schwerpunkt wird allerdings nun langsam auf die Spritzigkeit für das Spiel gegen Greuther Fürth gelegt.

Reus oder Philipp? Favre benötigt “alle Spieler”

Wer die Position im Sturmzentrum besetzen wird, ist noch eine weitere offene Frage dieser Woche. Derzeit kommen Marco Reus oder Maximilian Philipp in Frage. In den Testspielen agierten beiden zu gleichen Teilen immer wieder in der Spitze. Beide können jeweils auch auf dem Flügel eingesetzt werden. Am Sonntag gegen Lazio Rom erzielte Reus das entscheidende 1:0 (7. Spielminute) – als Sturmspitze, nach schöner Kombination. Favre möchte sich aber noch nicht festlegen. In der anstehenden Saison benötige man “alle Spieler”, so der 60-Jährige. “Das Programm ist sehr, sehr eng.”

Weiterhin gering sind die Einsatzchancen allerdings für Alexander Isak, Jeremy Toljan und Dzenis Burnic, die gegen die Italiener nicht zum Kader gehörten. Alle drei haben derzeit keine großen Möglichkeiten, in die erste Elf zu rutschen. Ein fester Bestandteil der Mannschaft soll der belgische Nationalspieler Axel Witsel sein, der gegen die Römer eine viertel Stunde vor Schluss sein Debüt für den BVB feierte, als er in die Partie kam. Favre sagte, dass er zwar noch keine Option für die Startelf wäre, da er aufgrund der Weltmeisterschaft in Russland zuletzt länger pausierte, auf Dauer könnte er aber eine wichtige Position einnehmen. Im Verbund mit dem Dänen Thomas Delaney könnte der 30-Jährige dem Dortmunder Mittelfeld eine gehörige Portion Robustheit, Führungsstärke und Mentalität verleihen.