Lucien Favre legt los und erklärt seine Spielidee für Borussia Dortmund

Lucien Favre
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Ist das der Beginn einer neuen Ära? Führt der neue Coach Lucien Favre (60) Borussia Dortmund mit einer klaren Spielidee zurück in die nationale Elite und näher an den FC Bayern München heran? Der Schweizer hat nun seine Ideen zum Start in die Vorbereitung der Saison 2018/2019 gegenüber der Presse dargelegt.

Der als sensibel geltende Favre wirkte bei seiner ersten Pressekonferenz als neuer BVB-Trainer etwas nervös und schüchtern. Auf die Frage von Mediendirektor Sascha Fligge (41), wie sein erster Eindruck ausfalle und warum er sich für den BVB entschieden habe, antwortete der Schweizer: “Wir haben immer Kontakt gehabt. Wenn der BVB kommt, kannst du es als Trainer nicht ablehnen – das ist unmöglich.” Favre erwähnte auch, dass er gerne auch schon vor einem Jahr gekommen wäre. Doch die BVB-Bosse entschieden sich letztlich für Peter Bosz (54), der in großem Stile scheitern sollte. Trotz beeindruckendem Saisonstart schaffte es der Niederländer in der Folgezeit nicht, eine Balance zwischen Defensive und Offensive hinzubekommen. Peter Stöger (52), der ihn noch vor der Winterpause beerbte, brachte das Team immerhin noch in die Champions League.

“Mein Wunsch ist so, dass wir das Spiel machen müssen”, so Favre bei Pressekonferenz über seine Spielidee. Demnach solle sein BVB “das Spiel im Mittelfeld beherrschen, dann vorne intelligent die Lücke finden”, so der Schweizer. “Wir müssen beherrschen, dass wir sehr, sehr hoch spielen. Sehr, sehr hoch – ganz hoch. Wir müssen auch kontern. Wer nicht kontert, ist keine große Mannschaft. Wenn wir das beherrschen – es wird Zeit brauchen -, haben wir eine sehr gute Mannschaft.” Eine Fehleranalyse der vergangenen Spielzeit wird es allerdings nicht mehr geben. “Ich habe den BVB nicht intensiv geschaut. Ich hatte bei Nizza viel zu tun, deswegen fällt es mir schwer, jetzt was zu sagen”, so Favre, der in den letzten Jahren erfolgreich in Frankreich gearbeitet hatte.

Favre holt sich Verstärkung – weitere Neuzugänge könnten noch kommen

Fertig zusammengestellt ist der Dortmunder Kader wohl noch nicht. “Wir sind uns einig”, sagte aber Manager Michael Zorc (55), “dass ein kleinerer Kader wünschenswert wäre”. Auch Favre hätte “kein Problem, wenn er so bleibt”. Zumindest die genaue Zusammensetzung des Trainerteams steht fest. Edin Terzic (35) und Manfred Stefes (51) werden Favre assistieren. Terzic wurde im Dortmunder Nachwuchs ausgebildet und war zuletzt Co-Trainer bei West Ham United in der englischen Premier League. Stefes arbeitete mit Favre bereits bei Borussia Mönchengladbach zusammen. Matthias Kleinsteiber (40), der jahrelang für die zweite Mannschaft des BVB im Tor stand, wird Wolfgang “Teddy” de Beer (54) als Torwarttrainer ablösen.

Der offizielle Trainingsstart ist für den morgigen Samstag (7. Juli) angesetzt. Das erste Testspiel wird der BVB am 13. Juli gegen Austria Wien bestreiten. Nach einer USA-Reise wird das Team vom 1. bis 8. August in ein Trainingslager nach Bad Ragaz (Schweiz) reisen. Borussia Dortmund wird am ersten Spieltag der neuen Saison in einem Heimspiel auf RB Leipzig treffen.