Niklas Süle betroffen: Neue Corona-Welle erfasst auch DFB-Team

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Der positive Corona-Test von Niklas Süle hat bei der Nationalmannschaft eine Kettenreaktion ausgelöst. (Foto: foto2press)

Bei der deutschen Nationalmannschaft gibt es kurz vor den letzten beiden Länderspielen des Jahres einen Coronafall. Abwehrspieler Niklas Süle wurde positiv auf das Virus getestet. Neben ihm mussten sich vier weitere Nationalspieler in Quarantäne begeben. Und zwar die Bayern-Profis Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala, sowie Karim Adeyemi von Red Bull Salzburg. Sie haben die Nationalmannschaft bereits verlassen. Weitere namentlich nicht genannte Spieler, die mit dem Infizierten anreisten, befinden sich in „besonderer Betreuung.“ Das heißt, sie werden von den übrigen Teammitgliedern weitgehend isoliert und regelmäßig getestet. Die unterschiedliche Behandlung der Spieler wirft Fragen nach den Gründen auf.

Die Frage ist vor allem: Wurde das Quintett um Süle nach Hause geschickt, weil es sich um ungeimpfte Spieler handelt? Dass jedenfalls Kimmich nicht geimpft ist, war ja schon bekannt.

Niklas Süle positiv auf Corona getestet: Fünf Spieler in Quarantäne

Laut Angaben des DFB wurde Niklas Süle am Montag positiv auf das Corona-Virus gestest. Der Innenverteidiger habe sich trotz doppelter Impfung infiziert, sei aber symptomfrei. Er musste die Nationalmannschaft verlassen und sich in häusliche Quarantäne begeben. Mit ihm reisten vier weitere Spieler ab: Kimmich, Gnabry, Musiala und Adeyemi.

Auf die Frage, warum die genannten Vier abreisen mussten, ob es sich um ungeimpfte Spieler handele, antwortete DFB-Arzt Dr. Tim Meyer auf der Pressekonferenz am Dienstag, dass er der Schweigepflicht unterliege und deshalb zum Impfstatus der Mannschaftsmitglieder nichts sagen könne.

Kimmich weiterhin nicht geimpft

Grundsätzlich seien solche Entscheidungen einerseits vom Impfstatus abhängig, andererseits aber auch davon, wer wie intensiv mit wem Kontakt hatte. Letzten Endes sei das jeweilige Gesundheitsamt des Wohnorts der Betroffenen zuständig. Das sei in dem konkreten Fall das Gesundheitsamt München Land.

Das Infektionsschutzgesetz des Landes Bayern sagt aber ganz ausdrücklich, dass eine Quarantänepflicht nicht für enge Kontaktpersonen gelte, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Im Umkehrschluss bedeutet das: Kimmich, Gnabry, Musiala und Adeyemi wurden nach Hause geschickt, weil sie nicht geimpft sind!

Aktuelle Corona-Problematik beim DFB-Team wirft grundsätzliche Fragen auf

DFB-Arzt Meyer strich am Dienstag nochmals die Wichtigkeit des Schutzes durch Impfungen heraus. DFB-Manager Oliver Bierhoff vermied dagegen klare Aussagen. Er wolle keine Impfpflicht für Nationalspieler. Es sei mental eine schwierige Sache, aber etwas, womit man leben müsse.

Es gibt im deutschen Profi-Fußball aber auch Stimmen, die eine viel entschiedenere Meinung zu diesem Thema haben. St. Pauli-Präsident Oke Göttlich fordert beispielsweise eine 2G-Regelung für alle Fußball-Profis. Nachdem am vergangenen Wochenende die Partie seines Vereins gegen den SV Sandhausen wegen eines Corona-Ausbruchs bei den Sandhausenern abgesagt werden musste, sprach sich Göttlich für eine einheitliche 2G-Regelung aus.

Seiner Meinung nach sollte 2G für sämtliche Akteure im Fußball gelten, „für alle“, betonte Göttlich. Bereits im September hatte er kritisiert, dass es keine klare Impfempfehlung für Spieler und Funktionäre gebe.

Volland und zwei Wolfsburger nachnominiert

Aufgrund der coronabedingten Ausfälle nominierte Bundestrainer Hansi Flick am Dienstag noch drei weitere Spieler nach. Und zwar den Stürmer Kevin Volland von AS Monaco sowie die beiden Wolfsburger Maximilian Arnold und Ridle Baku. Bereits am Montag war der Leverkusener Jonathan Tah nachnominiert worden.

Neben den Spielern, die sich in Quarantäne begeben mussten, fallen auch Florian Wirtz und Nico Schlotterbeck wegen muskulärer Probleme aus. Hansi Flick dürften die vielen kurzfristigen Ausfälle einiges Kopfzerbrechen bei der Mannschaftsaufstellung machen.

Wie die Startelf letztlich aussieht, wird man spätestens Donnerstag um 20:45 Uhr wissen, wenn die Partie gegen Liechtenstein in der Wolfsburger Volkswagen-Arena angepfiffen wird.