Der Premier League-Topklub Manchester United hatte nach dem blamablen 1:4 gegen Aufsteiger FC Watford den Trainer Ole Gunnar Solskjaer entlassen. Im Anschluss war heiß spekuliert worden, wer möglicherweise die Solskjaer-Nachfolge antreten könnte. Die Namen von Zinédine Zidane, Ernesto Valverde und Brendan Rodgers kursierten. Auch der frühere BVB-Coach Lucien Favre soll beim englischen Rekordmeister angeblich in der engeren Wahl gewesen sein. Jetzt haben sich die Red Devils offenbar für Ralf Rangnick entschieden. Der langjährige Sport-Direktor und Trainer von Red Bull Leipzig, soll die Mannschaft des großen englischen Traditionsklubs übergangsweise bis zum Ende der Saison trainieren und anschließend für zwei Jahre die Funktion eines Beraters übernehmen.
Zum Duell der deutschen Trainer Rangnick und Tuchel wird es am kommenden Wochenende noch nicht kommen. Für die Partie gegen den FC Chelsea steht Rangnick aus arbeitsrechtlichen Gründen noch nicht zur Verfügung. Vermutlich wird Rangnick dann am übernächsten Premier League-Spieltag beim Heimspiel gegen Arsenal auf Uniteds Trainerbank sitzen.
Rangnick wird die Red Devils interimsweise trainieren
Manchester United, die in der Abschlusstabelle der vergangenen Premier League-Saison nur dem Erzrivalen Manchester City Vortritt lassen mussten, stehen derzeit auf einem indiskutablen achten Tabellenrang. Nach der 1:4-Blamage gegen den FC Watford am vergangenen Samstag war für Coach Solskjaer Schluss.
Nun soll also Ralf Rangnick die Mannschaft des einst erfolgsverwöhnten englischen Traditionsklubs übernehmen. Der 63-Jährige soll die Red Devils bis zum Sommer 2022 trainieren. Danach wird er bei United für zwei Jahre die Funktion eines Beraters übernehmen.
Rein theoretisch könnte ein Veto von Lokomotive Moskau, bei dem Rangnick noch bis 2024 als Head of Sports and Development unter Vertrag steht, einen Wechsel zum englischen Rekordmeister verhindern. Wie es heißt, habe Moskau aber nicht die Absicht, Rangnick Steine in den Weg zu legen.
ManU ist Rangnicks erster Trainerposten im Ausland
Ralf Rangnick begann seine Trainerkarriere 1983 beim FC Viktoria Backnang, damals noch als Spielertrainer. In der Bundesliga trainierte er die Mannschaften des VfB Stuttgart, Hannover 96s, der TSG Hoffenheim, des FC Schalke 04 und des RB Leipzig. Zu seinen größten Erfolgen zählte etwa der DFB-Pokalsieg mit Schalke 04 im Jahre 2011.
Im Jahre 2012 übernahm er bei Red Bull Salzburg erstmals die Funktion eines Sport-Direktors. Kurz darauf begann auch die Zusammenarbeit mit RB Leipzig in ähnlicher Rolle. RB Salzburg führte er als Sport-Direktor 2014 und 2015 zum Gewinn der österreichischen Meisterschaft und des Landespokals.
RB Leipzig begleitete er zwischen 2013 und 2016 über den Aufstieg in die 3. Liga und 2. Liga bis in die 1. Bundesliga. Bei RB Leipzig trat Rangnick zwischen 2015 und 2019 zusätzlich zweimal als Trainer auf.
Wer kommt im Sommer 2022 für Rangnick?
Nach der Saison 2018/19 verließ Rangnick Leipzig und heuerte bei Red Bull als „Head of Sport and Development Soccer“ an. Vor der laufenden Saison machte sich der 63-Jährige schließlich als Berater selbständig. Einer seiner ersten Kunden wurde Lokomotive Moskau, für die er unter anderem den deutschen Trainer Markus Gisdol vermittelte.
Nun wird Rangnick also für den englischen Rekordmeister Manchester United arbeiten, erst als Trainer, dann als Berater. Die Frage ist noch, wer dann im Sommer das Traineramt von Rangnick übernehmen wird. Dem Vernehmen nach hofft man in Old Trafford den jetzigen Trainer von Paris Saint-Germain, Mauricio Pochettino, für diese Aufgabe gewinnen zu können.
