Rom siegt deutlich, aber verpasst den Einzug ins Finale knapp

Jürgen Klopp
Jürgen Klopp hat gut Lachen | Christian Bertrand / Shutterstock.com

Mit einer couragierten Leistung erkämpfte sich die AS Rom ein spätes 4:2 über den FC Liverpool, das letztlich aber nicht reichen sollte. Doch das Aufbäumen der Italiener kam unter dem Strich zu spät und auch wenn das Ergebnis etwas anderes suggerieren mag, fehlte dem Spiel eigentlich zu jeder Zeit die Spannung.

Die Ausgangslage im Rückspiel des Halbfinals war klar: Die Roma braucht erneut ein Wunder, wie schon beim 3:0-Heimerfolg über den FC Barcelona eine Runde zuvor. Ihre Offensivambitionen machten die Italiener auch direkt deutlich, doch ein katastrophaler Fehlpass von Radja Nainggolan, einem der erfahrensten auf dem grünen Rasen, auf Höhe der Mittellinie, leitete nach acht Spielminuten den Konter ein, der die Führung für den FC Liverpool durch Sadio Mané bringen sollte.

Eine eigentlich harmlose Flanke von der linken Seite versuchte Dejan Lovren gut sieben Minuten später im eigenen Fünfmeterraum zu klären, trifft mit seinem Befreiungsschlag allerdings Mitspieler Milner, von wessen Kopf der Ball unglücklich ins eigene Tor fliegt – 1:1! Das Olimpico bebte nun, die Anhänger der Roma witterten wieder so etwas wie Hoffnung, doch wirklich große Chancen blieben im weiteren Verlauf aus, ehe Wijnaldum nach dem erst zweiten wirklich gefährlichen Angriff des FC Liverpool schon wieder den alten Abstand herstellen konnte. Der Niederländer brachte den Ball nach einer Ecke per Kopf im Tor unter (25.) und lies die ausverkaufte Arena nahezu verstummen.

Sinnbildlich für die Qualität des Spiels waren auch die Passquoten beider Mannschaften alles andere als lobenswert. Während die Hausherren nach gut 30 Minuten auf 72% kamen, erreichte der FC Liverpool lediglich 60%. Liverpool stand in der Defensive gut und lies kaum etwas anbrennen. Alle Versuche der Italiener wurden direkt im Keim erstickt. Doch wirklich viel nach vorne ging für die Mannschaft von Jürgen Klopp auch nicht – allerdings war der FC Liverpool schließlich auch nicht gefordert. Es fehlte dem Spiel ein wenig an Tempo und auch Pellegrinis Freistoß kurz vor der Pause, den der Mittelfeldspieler unglaublich weit am Tor vorbei setzte, zeigte, dass die Luft nach der erneuten Führung der Gäste nun eigentlich raus war.

Spätes Erwachen der Roma reicht nicht

Im zweiten Spielabschnitt kamen die Hausherren dann etwas glücklich zum Ausgleich, als Edin Dzeko einen Abpraller in der 52. Minute im Tor unterbringen konnte. Kurzzeitig brachte das auch einen kleinen Aufschwung, doch dann verflachte die Partie zunehmend und plätscherte vor sich hin. Während sich der FC Liverpool nur auf wenige Offensivaktionen beschränkte, wurde auch in den Köpfen der Römer von Minute zu Minute deutlich, dass der Glaube zu schwinden scheint.

Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit fasste sich Nainggolan dann aber noch einmal ein Herz und traf aus gut 22 Metern zur 3:2-Führung für Rom, doch der Jubel fiel angesichts zweier fehlender Tore recht verhalten aus. Doch in der 93. Minute sollte es dann noch einmal einen fragwürdigen Handelfmeter geben, den erneut Nainggolan zu verwandeln wusste. Nach dem Wiederanpfiff ertönte dann allerdings auch schon direkt der Schlusspfiff und das ganz große Wunder blieb aus. Trotz einer 2:4-Niederlage zieht der FC Liverpool somit ins Finale am 26. Mai in Kiew ein.