Ronaldo möchte auch gegen Marokko jubeln

Christiano Ronaldo zu stark für Star-Truppe von PSG
Cristiano Ronaldo / Foto: Marcos Mesa Sam Wordley / Shutterstock.com

Eine Aufgabe, die einem Weltfußballer angemessen ist: Cristiano Ronaldo begegnet Marokkos Beton-Abwehr. Schon einmal schaffte es dieser Gegner, Portugal zu besiegen. Aber das ist sehr lange her. Die Gegenwart sieht so aus, dass CR7 der Superstar ist und viele Tore erzielt.

Ist die Zeit für einen weiteren Ziegen-Jubel gekommen? Keine Frage, Cristiano Ronaldo möchte seine Tor-Gala gegen Marokko bei der Meisterschaft in Russland fortsetzen und seiner Mannschaft damit den Einzug in die K.-o.-Runde sichern. „Ich denke auf jeden Fall, dass Portugal Marokko schlagen wird. Aber wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen“, äußert sich Mitspieler Silva zum Duell am heutigen Mittwoch in Moskau und fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass wir sowohl individuell als auch als Mannschaft die bestmögliche Leistung bringen. Marokko ist kein schwacher Gegner und für Überraschungen gut. Zuletzt konnten wir an Deutschland beobachten, was passieren kann, wenn man Fahrlässigkeit ins Spiel bringt.“

Beim spannenden 3:3 gegen die Erzrivalen aus Spanien kratzte Ronaldo sich am Kinn – sozusagen am imaginären Ziegenbart. Im Englischen gibt es die Abkürzung „Goat“, die zwar einerseits „Ziege“ bedeutet, andererseits aber für „Greatest of all time“ steht. Als den größten aller Zeiten möchte sich Ronaldo bezeichnen. Doch ehe es so weit ist und es zum erhofften Torjubel kommt, muss er eine Abwehr mit Betonqualität überwinden.

Die Defensive Marokkos, in welcher der ehemalige Bayern-Profi Benatia aktiv ist, ließ während der gesamten Qualifikation nicht zu, dass ein Gegentor geschossen wurde. Und wenn es Bouhaddouz, aktiver Spieler beim Zweitligisten St. Pauli, im Spiel gegen den Iran vermieden hätte, das eigene Tor zu treffen, dann wäre die Serie noch immer in Kraft.

„Marokko wird die Hoffnung nicht verlieren“, hieß es in der Zeitung „Aujourd'hui Le Maroc“. So etwas passiert normalerweise nicht in einer Mannschaft, die so gut besetzt ist wie die von Hervé Renard. Fast alle aktiven Profis befinden sich in verschiedenen europäischen Ligen. Daher gibt es auch genug Tipps, wie man gegen Ronaldo vorgehen sollte. Nicht nur Achraf Hakimi hat dort ein Wort mitzureden. Der Linksverteidiger, gerade mal 19 Jahre alt, befindet sich seit ca. einem Jahr im Training bei Real Madrid und durfte in der Vergangenheit schon einige Spiele der Königlichen bestreiten.

„Wir haben keine Zweifel daran, dass es schwer wird“, betont Adrien Silva. In ihrem WM-Lager im kleinen Kratowo hielt die Mannschaft am Dienstag Vormittag noch eine kleine Trainingseinheit ab, hinterher fuhr man etwa 50 Kilometer nach Moskau, wo heute Ronaldo an seinem Ruf als Fußball-Legende arbeiten wird.

Nach dem stotternden Start diverser Favoriten, wie zum Beispiel Brasilien, Argentinien und Deutschland, dürften die Südeuropäer gewarnt sein. Das Unentschieden gegen den Ex-Welt- und Europameister Spanien kann als äußerst gutes Ergebnis bezeichnet werden. Doch jetzt reicht kein Remis mehr, ein Sieg muss es werden. Sonst könnte die weltmeisterliche Ronaldo-Herrlichkeit schnell wieder vorüber sein. „Es ist nicht wichtig, ob wir auf einen Favoriten treffen oder nicht, wir müssen stets gut vorbereitet sein. Es gilt, jeden Gegner ernst zu nehmen, denn wenn man das missachtet, kann es zu sehr brenzligen Situationen kommen. Das wollen wir auf alle Fälle vermeiden. Es geht um die Einzug in die K.-o.-Runde“, betont Silva.