Senkrechtstarter Marius Wolf beim BVB gelandet

Lucien Favre
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Lucien Favre ist neu beim BVB. Somit kennt er keinen der Profis, was für die neu verpflichteten Spieler von Vorteil sein dürfte, da alte Hasen in Dortmund keinen Vorsprung in der Gunst des Coaches haben. Ein Neuer in Dortmund ist Marius Wolf. Der Senkrechtstarter wurde für nur 5 Mio. Euro dank einer Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag bei Eintracht Frankfurt gekauft. Die verzeichnen dennoch ein sattes Transferplus bei dem Weiterverkauf, denn insgesamt berappten die Adler lediglich 1 Mio. Euro für Wolf. 

Im Januar 2017 lieh Eintracht Frankfurt den Flügelspieler für 500.000 Euro Leihgebühr von Hannover 96 aus. Eine Kaufoption über die selbe Summe wurde im Vertrag ebenfalls verankert. Diese zog Frankfurt dann in diesem Sommer. Der Marktwert des 23-Jährigen lag da schon bei 10 Mio. Euro. Am meisten wird sich also Hannover 96 ärgern, die das Talent Wolfs nicht erkannten. Aber auch Eintracht Frankfurt streicht aufgrund der zu niedrigen Ausstiegsklausel in Wolfs Vertrag nur die Hälfte dessen Marktwerts ein. Gewinner dieses Deals ist der BVB. Denn die Schwarz-Gelben verstärken sich mit einem vielseitigen, jungen und hungrigen Profi.

Auch Wolf ist nach den ersten gemeinsamen Einheiten mit den neuen Kollegen begeistert in Dortmund gelandet zu sein. Nach seinen ersten Eindrücken gefragt, bekräftigt er: “Die sind positiv. Ich bin von der Mannschaft gut aufgenommen worden. Das erste Training war auch gut, man konnte schon Ansätze erkennen. So darf es weitergehen.” Und so muss es auch weitergehen. Schließlich hat der ehrgeizige Profi mit dem BVB einiges vor. “Wir erwarten alle, dass wir es besser machen als in der vergangenen Saison – auch wenn ich da noch nicht zum Klub gehörte. Jeder hier spricht davon. Es ist unser Ziel, wieder ganz oben dabei zu sein. Dafür arbeiten wir.”

Wolf will für die BVB-Fans kämpfen und beißen auf dem Platz

Ganz besonders hart arbeitet Marius Wolf. Denn auch gegen die im Vergleich zu Eintracht Frankfurt höherklassige Konkurrenz will er sich im Kampf um einen Stammplatz durchsetzen.  “Ich bin hergekommen, um zu spielen. Dafür gebe ich im Training alles. Ich will mich beim Trainer anbieten, damit ich dann auch spiele.” Und ganz ohne Qualitäten sieht sich Wolf selbst auch nicht, wobei er sich demütig und bescheiden dazu äußert. “Ich habe in Frankfurt die meiste Zeit auf dem Flügel gespielt, da liegen auch meine Stärken. Ich bin nicht der Langsamste, und ich will grundsätzlich immer alles für die Mannschaft tun. Das ist das Wichtigste, so wurde es mir von Anfang an eingeprägt. Die Zuschauer müssen sehen, dass man kämpft und beißt für die Mannschaft.”

Dafür hat Wolf auch darauf verzichtet im Urlaub endlich einmal die Beine hochlegen zu können, sondern hat auf der griechischen Insel Mykonos unter anderem mit dem Ex-Schalker Max Meyer (derzeit noch vereinslos) und seinem neuen Teamkameraden Marcel Schmelzer ein kleines privates Trainingscamp abgehalten. “Ich wollte mich gut vorbereiten, damit ich nicht bei null starte, sondern bereits auf einem gewissen Niveau bin, wenn es losgeht. Das war mir wichtig. So habe ich es in den Jahren zuvor auch bereits gemacht”, verrät Wolf sein simples Erfolgsgeheimnis harte Arbeit. Das Zusammentreffen mit Schmelzer war da natürlich von Vorteil. “Er hat mir schon einiges erzählt über den BVB. Und er hat mir angeboten, dass er mir hilft, wenn ich etwas brauche.”