Schwere Vorwürfe werden gegen den brasilianischen Fußballstar Dani Alves erhoben. Er soll im Dezember in einer Diskothek in Barcelona eine junge Frau vergewaltigt haben. Alves befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft ohne Kautionsmöglichkeit. Der 39-Jährige bestritt die Tat zunächst. Er habe sich zwar zum fraglichen Zeitpunkt in der besagten Diskothek aufgehalten, sich aber nichts zuschulden kommen lassen. Die Frau, die gegen ihn die schwerwiegenden Vorwürfe erhebt, kenne er gar nicht. Mit Beweisen konfrontiert, sah sich Alves später gezwungen, seine Version in entscheidenden Punkten zu revidieren. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht dem 126-maligen brasilianischen Nationalspieler eine mehrjährige Haftstrafe.
Der mexikanische Fußballklub UNAM Pumas, zu dem Alves erst im vergangenen Jahr vom FC Barcelona gewechselt war, hat sich inzwischen von dem Fußballer getrennt. Der Vertrag mit dem Abwehrspieler wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe fristlos aufgelöst.
Schwere Vorwürfe gegen Dani Alves
In den spanischen Medien wurden mittlerweile etliche Details zum Fall öffentlich. Alves soll in der Edeldiskothek Sutton in Barcelona in der Nacht zum 30. Dezember eine 23-jährige Frau missbraucht haben.
Ein Kellner habe die junge Frau und zwei Freundinnen im Auftrag von Alves in den VIP-Bereich geführt. Dort wurde die Barca-Legende angeblich zudringlich. Er habe der Frau Obszönitäten ins Ohr geflüstert und beim Tanzen mehrmals versucht, ihre Hand auf seinem Intimbereich zu platzieren.
Schließlich habe der Fußballprofi die junge Frau in ein kleines Bad geführt, abgesperrt und sie dort geschlagen, zum Oralverkehr gezwungen und vergewaltigt.
Die Freundinnen des Opfers hätten umgehend das Sicherheitspersonal der Diskothek informiert, die junge Frau sei anschließend in einem Krankenhaus medizinisch untersucht worden.
Widersprüche und erdrückende Beweislage
Alves bestritt die Vorwürfe zunächst. Er sei zwar in der fraglichen Nacht in der Diskothek gewesen, sei aber niemandem zu nahegekommen. Die Frau, die ihn beschuldigt, sei ihm unbekannt.
Nachdem der Brasilianer mit Zeugenaussagen, ärztlichen Untersuchungsergebnissen, biologischen Spuren und Videoaufzeichnungen aus der Diskothek konfrontiert worden war, gab Alves zu, dass es zu Geschlechtsverkehr gekommen sei, seiner Version zufolge aber einvernehmlich.
Die Untersuchungsrichterin des Amtsgerichts Barcelona hielt die Aussage des mutmaßlichen Opfers für glaubwürdig. Alves befindet sich aktuell in Barcelona in Untersuchungshaft, wo er bis zum bevorstehenden Prozess bleiben wird. Sollte der 39-Jährige schuldig gesprochen werden, droht ihm in Spanien eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren.
Der tiefe Sturz einer Legende
Dani Alves lief 126mal für die brasilianische Nationalmannschaft auf. Insgesamt sammelte er in seiner langen Profikarriere 46 Titeln. Allein mit dem FC Barcelona gewann der Rechtsverteidiger zwischen 2008 und 2016 unter anderem dreimal die Champions League und sechsmal die spanische Meisterschaft.
Nach weiteren Engagements beim FC Sevilla, Sao Paulo, Paris Saint-Germain und Juventus Turin kehrte er 2021/22 nochmal kurzfristig zum FC Barcelona zurück.
Barcelonas derzeitiger Trainer Xavi Hernandez, der in den Jahren bis 2015 gemeinsam mit Alves in der so erfolgreichen Mannschaft der Blaugrana spielte, gab in einer ersten Stellungnahme an, es tue im sehr leid „für Dani“.
Nach einem verheerenden Medienecho korrigierte sich der Barca-Coach: er habe sich falsch ausgedrückt und bitte das Opfer um Entschuldigung.
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