Sommer 2025: Alle Bundesliga-Transfers im Überblick

Simon Schneider | am: 04.09.25
Luis Diaz ist wohl der spektakulärste Zugang für die Bundesliga. Für den Kolumbianer überwiesen die Bayern satte 70 Millionen Euro an den FC Liverpool.

Der Transfersommer 2025 hat die Bundesliga kräftig durcheinandergewirbelt. Von spektakulären Rekordablösen über kluge Leihgeschäfte bis hin zu emotionalen Abschieden – die Klubs haben auf dem Markt kräftig zugeschlagen, um ihre Kader für die Saison 2025/26 zu rüsten. Ein Überblick über die wichtigsten Wechsel, Gewinner und Verlierer des Sommers.

Fakt ist in jedem Fall, dass die Bundesliga in diesem Transfersommer enorm an Attraktivität verloren hat. Gleich reihenweise haben Topspieler die deutsche Top-Klasse in Richtung der englischen Premier League verlassen. Auf der anderen Seite findet man kaum renommierte Neuzugänge bei den Bundesligisten.

Die Bayern haben 70 Millionen Euro für einen beim FC Liverpool quasi ausgemusterten Diaz bezahlt. Der BVB überwies mehr als 30 Millionen an Sunderland für einen Bellingham ohne jede Erstliga-Erfahrung. Eine bedenkliche Entwicklung.

FC Bayern: Neustart mit großen Namen – und schweren Verlusten

Die Bayern setzten ein Ausrufezeichen mit der Verpflichtung von Luis Díaz vom FC Liverpool. Für 70 Millionen Euro soll der kolumbianische Flügelstürmer die Offensive anführen. Dazu kamen Jonathan Tah von Leverkusen, der junge Tom Bischof aus Hoffenheim sowie Stürmer Nicolas Jackson (Chelsea, Leihe).

Auf der Abgangsseite musste sich der Rekordmeister allerdings von mehreren prägenden Figuren trennen. Kingsley Coman zog es nach Saudi-Arabien, Leroy Sané überraschend ablösefrei zu Galatasaray. Besonders emotional: Vereinsikone Thomas Müller verabschiedete sich nach Vancouver. Auch die Talente Tel, Wanner und Aznou brachten hohe Erlöse, während etliche Spieler verliehen wurden.

Die Marschrichtung ist klar: Bayern setzt auf eine Mischung aus internationaler Klasse und Verjüngung.

Bayer Leverkusen: Schmerzhafte Abgänge und riskanter Umbruch

Die Werkself musste ihren vielleicht größten Verlust der Klubgeschichte verkraften: Florian Wirtz, das Gesicht der Meistermannschaft, wechselte für 125 Millionen Euro zum FC Liverpool. Ebenfalls zu den Reds ging Jeremie Frimpong (40 Mio.). Weitere Stammkräfte wie Odilon Kossounou und Granit Xhaka verließen den Klub.

Doch Geschäftsführer Simon Rolfes reagierte mit einer beeindruckenden Einkaufstour: Gleich mehrere Spieler für Summen zwischen 25 und 35 Millionen Euro kamen, darunter Malik Tillman (Eindhoven), Jarell Quansah (Liverpool) und Eliesse Ben Seghir (Monaco). Mit Mark Flekken, Janis Blaswich und Leih-Rückkehrern stockte Leverkusen zudem die Breite auf.

Die zentrale Frage: Kann Leverkusen trotz Wirtz-Abgang erneut um Titel mitspielen? Der neue Trainer nach dem Blitz-Rauswurf von ten Hag übernimmt jedenfalls ein Team in der Krise.

Eintracht Frankfurt: Ein Star geht, neue Hoffnungsträger kommen

Frankfurt erlebte einen Transferhammer: Hugo Ekitiké, bislang Hoffnungsträger im Sturm, wechselte für 95 Millionen Euro zum FC Liverpool. Sportlich und emotional ein herber Schlag.

Doch die Eintracht blieb nicht untätig. Mit Jonathan Burkardt aus Mainz und Ritsu Doan aus Freiburg kamen zwei Offensivspieler, die sofort Verantwortung übernehmen sollen. Rasmus Kristensen (Leeds) verstärkt die Defensive, während Keeper Michael Zetterer von Bremen geholt wurde.

Der Aderlass ist spürbar, doch die Hessen setzen auf einen neuen Mix aus Bundesliga-Erfahrung und entwicklungsfähigen Spielern.

Borussia Dortmund: Es bleiben große Zweifel

Beim BVB gab es Bewegung auf beiden Seiten. Besonders schmerzhaft war der Abgang von Jamie Bynoe-Gittens zu Chelsea für über 64 Millionen Euro. Auch Talente wie Moukoko und Reyna suchten neue Herausforderungen.

Der Verkauf von Jamie Gittens zum FC Chelsea hat ordentlich Geld in die Kassen des BVB gespült.

Dem gegenüber steht die Verpflichtung von Jobe Bellingham, dem jüngeren Bruder von Real-Star Jude, für über 30 Millionen Euro. Dazu holte Dortmund Fabio Silva und mehrere Spieler aus der Premier League – allesamt mit viel Potenzial.

Es ist ein klassischer Dortmunder Umbruch: Talente mit großer Zukunft, aber auch ein Risiko, dass die Qualität kurzfristig leidet.

SC Freiburg: Kontinuität mit neuen Gesichtern

Der Sport-Club bleibt seiner Linie treu: kluge Transfers, moderate Summen. Für rund zehn Millionen kam der Japaner Yuito Suzuki, dazu weitere junge Talente wie Cyriaque Irie oder Igor Matanovic.

Auf der anderen Seite musste Freiburg den Abgang von Ritsu Dōan verkraften, der zu Frankfurt wechselte. Zudem verließen mit Michael Gregoritsch und Kiliann Sildillia weitere Leistungsträger den Verein.

Freiburg baut erneut auf Teamgeist, statt große Stars zu verpflichten – ein Modell, das seit Jahren funktioniert.

RB Leipzig: Millionen-Einnahmen und eine neue Offensive

Kaum ein Klub sorgte für so viel Aufsehen wie RB Leipzig. Gleich zwei Superstars verließen die Sachsen: Benjamin Šeško wechselte für 76,5 Millionen zu Manchester United, Xavi Simons für 65 Millionen zu Tottenham.

Doch Leipzig nutzte die Einnahmen sofort: Für rund 20 Millionen pro Spieler kamen gleich mehrere junge Offensivkräfte, darunter Conrad Harder (Sporting), Romulo (Göztepe) und Arthur Vermeeren (Atlético). Zudem gelang die Verpflichtung des belgischen Flügelspielers Johan Bakayoko.

Die Strategie bleibt unverändert: kaufen, entwickeln, teuer verkaufen. Leipzig bleibt eine Talentschmiede – und gleichzeitig ein Klub, der jedes Jahr neu erfunden wird.

Werder Bremen: Zwischen Leihen und Verlusten

Bremen musste Torwart Michael Zetterer nach Frankfurt ziehen lassen und verlor Routinier Marvin Ducksch an Birmingham. Zudem endeten mehrere Leihen, was den Kader schmälerte.

Auf der Habenseite steht die Verpflichtung von Samuel Mbangula (Juventus) sowie Leihen von Victor Boniface (Leverkusen) und Yukinari Sugawara (Southampton). Bremen setzt also verstärkt auf Spieler, die kurzfristig helfen, aber nicht langfristig gebunden sind. Ob das reicht, um in der Liga stabil zu bleiben, wird sich zeigen.

VfB Stuttgart: Millionen-Regen dank Woltemade und Newcastle

Stuttgart verkaufte sein größtes Juwel: Nick Woltemade ging für 85 Millionen Euro nach Newcastle – ein Rekordtransfer für den Klub. Dazu verließen Enzo Millot (28 Mio. nach Saudi-Arabien) und weitere Stammspieler die Schwaben.

Von wegen FC Bayern: Nick Woltemade ist in die Premier League zu Newcastle United gewechselt.

Zugänge wie Tiago Tomas, Lorenz Assignon und Noah Darvich sollen die Lücken füllen, dazu kam Mittelfeldtalent Bilal El Khannouss auf Leihbasis von Leicester.

Der VfB steht vor einem radikalen Neustart – mit viel Geld, aber auch vielen Fragezeichen.

Borussia Mönchengladbach: Kleine Schritte im Umbruch

Gladbach verstärkte sich punktuell mit Shuto Machino (Kiel), Jens Castrop (Nürnberg) und Rückkehrer Giovanni Reyna. Gleichzeitig verabschiedeten sich Routiniers wie Julian Weigl und Alassane Plea.

Die Fohlen scheinen im Übergang zu sein: kein großer Wurf, aber eine veränderte Ausrichtung hin zu jungen, entwicklungsfähigen Spielern.

Wolfsburg und Augsburg: Bewegung in beide Richtungen

Beim VfL Wolfsburg kam mit Vini Souza (15 Mio.) ein neuer Mittelfeldanker, dazu mehrere Leihspieler. Doch mit dem Abgang von Tiago Tomas (13 Mio. nach Stuttgart) und David Odogu (7 Mio. nach Mailand) verlor man Qualität.

Augsburg hingegen verstärkte sich mit Fabian Rieder (Rennes) und Cedric Zesiger (Wolfsburg), verlor aber Felix Uduokhai (Besiktas) und mehrere Stammkräfte. Beide Vereine stehen vor Übergangsjahren.

Union Berlin: Rückkehr zur Vernunft

Nach wilden Jahren auf dem Transfermarkt kehrte Union zu mehr Bodenständigkeit zurück. Mit Spielern wie Woo-yeong Jeong und Oliver Burke kamen günstige Verstärkungen, während Benedict Hollerbach für zehn Millionen nach Mainz ging.

Die Köpenicker setzen auf Breite statt große Namen – wohl eine Reaktion auf die schwierige Vorsaison.

Aufsteiger und Traditionsklubs: Kleine Brötchen, große Träume

St. Pauli, Heidenheim und Köln agierten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. St. Pauli holte gleich mehrere ablösefreie Spieler, Heidenheim verstärkte sich mit Leart Paqarada und Leihgaben wie Arijon Ibrahimović. Köln setzte auf ein breites Paket an Neuzugängen, musste aber erneut wichtige Abgänge hinnehmen.

Der HSV schließlich schlug mit Leihen von Fabio Vieira (Arsenal) und Luka Vuskovic (Tottenham) zu – und zeigt, dass er in der Bundesliga angekommen ist.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen