Spektakuläre Wendung: Darf Italien als Nachrücker doch zur WM 2022?

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Ciro Immobile und die italienische Nationalmannschaft können wieder auf die WM 2022 hoffen. Eine Teilnahme wäre denkbar, falls die FIFA den Iran ausschließt. Wirklich wahrscheinlich ist dieses Szenario aber nicht. (Foto: Shutterstock)

Bahnt sich hier eine Sensation an? Kann Italien doch an der WM 2022 teilnehmen? Fakt ist: Die italienische Fußball-Nationalmannschaft ist in den Playoffs der WM-Qualifikation kläglich an Nordmazedonien gescheitert. Italienische Medien nähren jetzt aber die Hoffnung, dass der amtierende Europameister in einem Nachrückverfahren doch noch zur WM fahren könnte. Grund ist eine im Raum stehende Disqualifikation des Iran. Das iranische Team hatte ihr WM-Ticket eigentlich mit einem 2:0-Heimsieg im Quali-Spiel gegen den Libanon gelöst. Im Umfeld der Veranstaltung wurde jedoch 2000 Frauen der Eintritt ins Stadion verwehrt wurde, obwohl sie Tickets hatten. Es kam zu Protesten, die unter Einsatz von Pfefferspray aufgelöst wurden. Aufgrund dieser Vorfälle denkt die FIFA nun offenbar darüber nach, das iranische Team nachträglich von der WM-Teilnahme auszuschließen. Sollte es dazu kommen, wäre wohl Italien der wahrscheinlichste Nachrück-Kandidat.

Im Iran war Frauen bis vor Kurzem der Besuch von Fußballspielen grundsätzlich untersagt. Auf Druck der FIFA wurde das Verbot gelockert. Nach dem jüngsten Skandal beim Quali-Spiel gegen den Libanon rechnet man nun mit Sanktionen seitens der FIFA. Ob man tatsächlich so weit geht, den Iran nachträglich von der WM auszuschließen, bleibt abzuwarten.

FIFA erwägt Sanktionen gegen den iranischen Fußballverband

Dass die Ereignisse im iranischen Maschad rund um das Playoff-Spiel gegen den Libanon Sanktionen gegen den Iran nach sich ziehen werden, gilt als wahrscheinlich.

Sowohl die FIFA, als auch der AFC, – das ist die Asiatische Fußball-Konföderation, die die WM-Qualifikationsspiele in Asien ausrichtete – haben angedeutet, dass der iranische Verstoß gegen das FIFA-Reglement nicht ohne Folgen bleiben werde. Schlimmstenfalls könnte es zu einer nachträglichen Disqualifikation des Iran kommen.

Der Iran will den Vorfall herunterspielen

Der iranische Verband weist derweil alle Schuld von sich. Verantwortung trage der Veranstalter vor Ort, der es versäumt habe, sicheren Zugang und erforderliche Einrichtungen für die weiblichen Fußballfans bereitzustellen.

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Man vermutet, dass in dem stark religiös geprägten Austragungsort im Nordosten des Iran einflussreiche islamistische Wortführer eigenmächtig und ohne Absprache mit dem iranischen Verband gehandelt haben.

Fährt Italien dann doch noch zur WM 2022?

Sollte die FIFA tatsächlich so weit gehen, die iranische Nationalmannschaft aufgrund der Ereignisse in Maschad von der WM auszuschließen, müsste ein anderes Team nachrücken. Logischster Kandidat wäre das italienische Team, das die WM-Quali mit der 0:1-Niederlage gegen Nordmazedonien zunächst verpasst hatte.

Italien steht als amtierender Europameister auf dem sechsten Platz der FIFA-Weltrangliste und wäre somit der zwangsläufige Ersatz-Kandidat.

Nachrück-Szenario am Ende wenig wahrscheinlich

Dass es aber am Ende tatsächlich zu einem nachträglichen WM-Ausschluss des Iran kommt, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Noch nie wurde ein bereits für die WM qualifiziertes Team im Nachhinein disqualifiziert. Selbst die italienischen Medien, die die leise Hoffnung auf eine nachträgliche WM-Zulassung der Squadra Azzurra schüren, glauben nicht recht daran.

Die italienische Nationalmannschaft war in dem entscheidenden Quali-Spiel blamabel am Fußballzwerg Nordmazedonien gescheitert. Nach 2018 ist es bereits das zweite Mal in Folge, dass die Azzurri eine Fußball-WM verpassen. Beobachter glauben, dass es trotz der Vorfälle im Iran dabei bleibt.