Trainersuche beim BVB wird zu Never Ending Story

BVB-Sportdirektor Michael Zorc
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Borussia Dortmund ist auf der Suche nach einem neuen Trainer. Der Vertrag von Peter Stöger läuft zum Ende der Saison aus. Von einer Verlängerung war bislang nicht die Rede. Jürgen Klopp übernahm den BVB im Sommer 2008, als er am Boden lag und sich neu aufstellen musste. Er prägte eine Ära, mit der er noch heute von sich Reden macht. Angesichts des langen Schattens von Jürgen Klopp wird die Suche nach einem neuen Coach erschwert.

Nach der Ära Klopp versuchte Thomas Tuchel als erster Trainer sein Glück bei Borussia Dortmund. Ihm gelang es, die Schwarzgelben mit einer Rekordpunktzahl zum Vizemeister zu machen. Ein Jahr später konnte er mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal holen. Trotz seiner Erfolge konnte Tuchel mit dem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und dem Sportdirektor Michael Zorc nie richtig warm werden. Tuchel galt immer als etwas kühl und unnahbar. Zwischen ihm und den Bossen des Vereins kam es immer wieder zu großen Spannungen. Gründe dafür waren der Umgang mit den Spielern, der Anschlag auf den Mannschaftsbus und unterschiedliche Ideen für die Zukunftsgestaltung.

Peter Bosz: zu unflexibel

Mit der Verpflichtung von Peter Bosz zu Beginn der Saison 2017/18 erhofften sich die Vereinsbosse wieder einen Stil in Richtung BVB Pur und ein Radikal-Pressing. In den ersten sieben Spieltagen klappte das auch wie erhofft. Der Verein schaffte es auf 19 von 21 möglichen Zählern. Die Gegner konnten jedoch den Bosz-Code knacken. Besonders bei den Spielen der Champions League war bei den Spielern die Luft raus. Die Spieler wirkten hilflos. Der Trainer hatte keinen Plan B, um sich mit seinem Team durchzusetzen.

Die Karriere des Niederländers endete bereits nach wenigen Monaten. Neue Hoffnung setzte der BVB in den Österreicher Peter Stöger, der nach dem 15. Spieltag den Verein übernahm, als er auf den siebten Tabellenplatz abgerutscht war. Eine Woche zuvor hatten sich Stöger und der 1. FC Köln getrennt, als die Geißböcke auf dem letzten Tabellenplatz vor sich hindümpelten. Peter Stöger schaffte es, für Ordnung und Stabilität zu sorgen. Allerdings machte sich unter Peter Stöger auch Enttäuschung breit. In der Europa League musste der BVB bereits im Achtelfinale ausscheiden, als er gegen den FC Salzburg unterlag. In der Bundesliga mangelte es häufig an Überzeugung. Borussia Dortmund konnte erst in den letzten beiden Spielen wieder glänzen, als er mit einem 4:0 gegen Bayer Leverkusen gewann und sich 1:1 von Werder Bremen trennte.

Wird Lucien Favre der Neue?

Der zum Saisonende auslaufende Vertrag von Peter Stöger wird voraussichtlich nicht verlängert. Der Verein muss sich um einen neuen Trainer bemühen. Watzke und Zorc müssen nun die richtige Entscheidung treffen. Angesichts der Leistungen von Jürgen Klopp wird es schwer, den passenden Trainer zu finden. Ein hohes Maß an Fachwissen, eine Prise Humor und ein souveräner Umgang mit den Medien werden neben dem sportlichen Erfolg gefordert. Immerhin hat der BVB unter Jürgen Klopp zwei Meistertitel und einen DFB-Pokalsieg geholt und einmal im Finale der Champions League gestanden. Hoch gehandelt wird bereits Lucien Favre als Nachfolger von Peter Stöger. Er gilt als guter Taktiker, soll aber auch sehr sensibel sein. Eine rundum zufriedenstellende Lösung ist gegenwärtig nicht verfügbar – daher gilt Favre als Topkandidat.