Uli Hoeneß stärkt Niko Kovac den Rücken und äußert sich zu Robert Lewandowski

FC Bayern im Lufthansa-Dilemma
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Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich im Interview mit Sky Sport eeerstma ausführlich zur Verpflichtung von Niko Kovac als neuen Bayern-Trainer geäußert. Der 66-jährige untersreich zudem, dass Robert Lewandowski die Mümchner diesen Sommer nicht verlassen wird und kündigte zeitgleich im Sommer 2019 eine große Transferoffensive des deutschen Rekordmeisters an.

Zwei Spiele, zwei Siege und 6:0-Tore. Der FC Bayern hat unter Niko Kovac durchaus einen gelungen Start in die neue Saison 2018/19 hingelegt. Mit der DFL Supercup sicherte man sich zudem den ersten Titel in der neuen Spielzeit. Dass die Münchner jedoch noch einen weiten Weg vor sich haben, hat man gestern beim knappen 1:0-Pokal-Erfolg gegen den Regionalligisten SV Drochtersen/Assel gesehen.

Die Fans, aber auch die Verantwortlichen sind jedoch durchaus zufrieden mit dem was die Bayern unter Kovac bisher gezeigt haben. FCB-Präsident Uli Hoeneß äußerte sich am Sonntag im Interview mit Sky Sport erstmals ausführlich über den 46-jährigen Kroaten, der seit dem 1. Juli das Ruder bei den Münchner übernommen hat. Hoeneß stärkte dem Kroaten dabei durchaus den Rücken.

Uli Hoeneß: Ancelotti war ein Reinfall, Kovac ist der richtige Mann

In den vergangenen Monaten wurde zahlreiche Trainer-Namen mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, am Ende entschieden sich die Bayern für den Ex-FCB-Profi Niko Kovac. Für Hoeneß ist dies genau die richtige Wahl gewesen: “Er ist jetzt sechs Wochen da und wir können jetzt schon sagen, dass wir den richtigen Trainer geholt haben. Er hat das Bayern-Gen, er weiß genau, wie wir ticken und was man beim FC Bayern von ihm erwartet.” Hoeneß verriet zudem, dass man nach dem Reinfall mit Ancelotti und der Zwischenlösung Heynckes nun wieder eine dauerhafte Lösung gefunden hat mit Kovac: “”Der Versuch mit Carlo Ancelotti ist total in die Hose gegangen. Ich bin sehr sehr glücklich, dass wir mit Niko Kovac einen Mann geholt haben, der noch Hunger hat und auf Augenhöhe mit den Spielern spricht. Es wird hart gearbeitet und auf Disziplin großen Wert gelegt. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir eine sehr sehr gute Saison spielen werden.”

Hoeneß macht jedoch auch kein Geheimnis daraus, das man liebend gerne mit Heynckes weiter zusammen gearbeitet hätte: “Unsere erste Wahl war Jupp Heynckes. Wenn man so überzeugt ist von einem Menschen, der uns in der größten Not aus der Scheiße herausgeholt hat, dann lässt man den nicht so leicht als Lösung fallen. Ich kann da sehr hartnäckig sein.” Nachdem Heynckes den Bayern jedoch abgesagt hatte, war Kovac ganz weit oben auf der Wunschliste. Meldungen, dass Kovac nur zweite Wahl war und die Bayern lieber Thomas Tuchel haben wollten dementierte Hoeneß: “Das Märchen, dass Tuchel erste Wahl war, ist einfach falsch.” Demnach war Tuchel ein potenzieller Kandidat, jedoch hat sich dieser am Ende für Paris entschieden, auch weil die Verantwortlichen in München wohl zu lange gebraucht haben um eine finale Entscheidung zu treffen: “Er ist dann nervös geworden und hat in Paris zugesagt.”

Auch Julian Nagelsmann galt lange Zeit als ein echter Anwärter auf die Heynckes-Nachfolge, doch laut Hoeneß ist dieser noch “zu jung” um einen Verein wie die Bayern zu leiten. Ob Nagelsmann jedoch in Zukunft mal an der Seitenlinie bei de Bayern stehen wird wollte Hoeneß nicht ausschließen: “Julian Nagelsmann ist ein fantastischer Trainer. Aber in diesem Alter und mit dieser Vita ist es sicher noch vier, fünf Jahre zu jung für den FC Bayern. Er könnte sicher mal ein sehr guter Trainer für den FC Bayern werden.”

Bayern bleiben bei Lewandowski hart

Neben der Trainer-Diskussionen äußerte sich Hoeneß auch zu den anhaltenden Transfergerüchten rund um Robert Lewandowski. Der Pole wollte die Bayern Gerüchten zu Folge diesen Sommer vorzeitig verlassen. Laut Hoeneß liegt dies jedoch weniger an dem Stürmer selbst, sondern viel mehr an dessem Umfeld und Beratern. Der Bayern-Präsident betonte, dass Lewandowski die Münchner diesen Sommer definitiv nicht verlassen wird: “Wir hatten Lewandowski immer im Griff. Wir hatten nur seine Berater nicht im Griff. Sein Berater hat vier, fünfmal versucht, einen Termin bei Karl-Heinz, Hasan oder mir zu bekommen. Ich habe ihm gesagt, ich habe erst am 2. September um 14:30 Uhr Zeit Dann ist das Transferfenster in den großen europäischen Ligen bereits geschlossen.”

Die Bayern möchte damit laut Hoeneß ein Zeichen setzen, dass die Vereine nicht machtlos sind wenn Spieler die Absicht äußern den Verein verlassen zu wollen: “Wir haben uns fest gegenseitig versichert, dass wir hier stur sein werden. Wir werden es durchziehen, egal, was in den nächsten zwölf Tagen noch passiert. Ich bin überzeugt, dass wir Angebote in Höhe von 150 Millionen Euro hätte haben können. Ich glaube, dass es der Fußball-Welt ganz gut tut, dass wir hier hart geblieben sind.”

In Sachen Sommer-Transfermarkt scheinen die Münchner nicht mehr wirklich aktiv zu werden. Laut Hoeneß “spart” man derzeit um kommendes Jahr voll anzugreifen. Im Sommer 2019 werden Arjen Robben und Franck Ribery den Verein verlassen, spätestens dann werden die Bayern deutlich aktiver werden müssen als noch diesen Sommer: “Zurzeit sammeln wir etwas Geld ein, um im nächsten Jahr vielleicht mal etwas größer einzukaufen.”