Verkürztes Premier League Transferfenster: Wann nimmt Markt Fahrt auf?

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Nirgends dreht sich das Transferkarussel so rasant wie in der Premier League. Nirgends entstehen bombastische Gerüchte schneller und fallen genauso schnell wieder in sich zusammen wie dort. Und nirgends wird der Deadline-Day, der letzte Tag des geöffneten Transferfensters, so sehr zelebriert wie auf der Insel. Normalerweise ist dies am 31. August oder 1. September der Fall. Ab diesem Jahr aber schon deutlich früher. Am 9. August schließt das Transferfenster in diesem Jahr bereits. Damit ist die Premier League die erste der großen Ligen, bei denen die Klubs in diesem Sommer nicht mehr einkaufen können. 

Grund dafür ist, dass die Premier League Klubs mit überwältigender Mehrheit beschlossen hatten, dass das Transferfenster geschlossen sein soll, wenn die englische Saison ihre Spiele aufnimmt. So hat dann jeder Verein zumindest auf der Haben-Seite Sicherheit, wen er in seinen Kader einbauen kann. Denn Abgänge ins Ausland sind dann immer noch möglich. So ewige Transferpossen, wie um den angeblich verletzten und deshalb im Mannschaftstraining fehlenden Philippe Coutinho, der sich so zum FC Barcelona streikte, kann es also immer noch geben.

Angesichts des nur noch einen Monat lang geöffneten Transferfensters ist es umso bemerkenswerter, dass das englische Transferkarussell noch nicht so recht Fahrt aufgenommen hat. Erst 518 Mio. Euro haben die Klubs der englischen Beletage für Neuverpflichtungen in die Hand genommen. Ein unvorstellbarer Haufen Geld zwar, verglichen mit den über 1,6 Milliarden aus dem letzten Transfersommer aber eher Peanuts, nicht mal ein Drittel.

Liverpool zahlte bislang am meisten, fünf Klubs noch ohne Zugänge

Den größten Anteil an diesen Transferausgaben brachte bislang der FC Liverpool auf. Seit einem Jahr ist der Transfer von Naby Keita von RB Leipzig nach Nordengland für 60 Mio. Euro bereits fix. Mit den 50 Mio. Euro für den defensiven Mittelfeldspieler Fabinho, der aus Monaco an die Mersey kommt, ergeben sich 110 Mio. Euro Transferausgaben. Spekuliert wird aktuell über die Verpflichtung Xherdan Shaqiris. Auch ein Torhüter steht bei Liverpool ja schon länger auf der Shopping-Agenda.

Auch Manchester United hat mit Fred und Diego Dalot bereits kostenintensiv eingekauft. An Chelseas Willian soll Jose Mourinho momentan noch baggern. Arsenal London verstärkte sich bereits mit dem Bundesliga-Duo Bernd Leno und Sokratis. Auch der Schweizer Nationalmannschaftskapitän Stephan Lichtsteiner wechselt zu den Gunners, allerdings ablösefrei. Kurz vor der Verpflichtung soll Arsenal beim uruguayischen Mittelfeldkämpfer Lucas Torreira für 30 Mio. Euro von Sampdoria Genau stehen.

Neben Everton, Burnley und Fulham haben mit den Tottenham Hotspur und dem FC Chelsea zwei Teams aus den Big Six noch gar keinen Neuzugang präsentiert. Bei den Blues macht das Gerücht die Runde, dass es für den russischen Klubbesitzer Roman Abramowitsch aufgrund diplomatischer Verstrickungen in Folge der Skripal-Affäre schwierig ist, Geld von Großbritannien aus ins Ausland zu überweisen. So stocken die Verpflichtungen der umworbenen Spieler Jean-Michel Seri, Gonzalo Higuain, Daniele Rugani oder Aleksandr Golovin ebenso, wie die anvisierte Vertragsunterzeichung mit dem auserkorenen Conte-Nachfolger Mauricio Sarri für den Trainerposten.

Auch Manchester City hat mit Phillipe Sandler für 2,5 Mio Euro erst ein Talent verpflichtet, das der ersten Mannschaft zunächst nicht weiterhelfen können wird. Für Riyad Mahrez oder Jorginho, an denen Pep Guardiola interessiert ist, werden momentan noch Preise aufgerufen, die die Skyblues (noch) nicht zu zahlen bereit sind.