Was macht eigentlich Thomas Doll aktuell (2025)?

Simon Schneider | am: 22.12.25
Thomas Doll hatte eine beachtliche Karriere als Spieler, als Trainer lief es hingegen weniger gut. Zuletzt ist es still geworden um Doll.

Thomas Doll, geboren am 9. April 1966 im mecklenburgischen Malchin, gehörte schon früh zu den größten Fußballtalenten der DDR. Seine Karriere begann bei Hansa Rostock, wo er mit gerade einmal 17 Jahren sein Debüt in der Oberliga gab – ein Altersrekord, der lange Bestand hatte. Der technisch versierte Offensivspieler zog bald die Aufmerksamkeit größerer Vereine auf sich und wechselte zum BFC Dynamo. Wir schauen zurück auf die Karriere von Thomas Doll und finden heraus, was er heute so treibt.

Mit dem BFC Dynamo gewann Doll zwei DDR-Meisterschaften und machte sich einen Namen als torgefährlicher, spielintelligenter Mittelfeldmann. Die Wendezeit öffnete ihm schließlich die Tür zum westdeutschen Fußball – und er nutzte sie: 1990 wechselte er zum Hamburger SV.

Doll als Spieler: Vom HSV nach Italien

Beim HSV schlug Doll sofort ein. Seine Dynamik, sein Zug zum Tor und seine Spielfreude machten ihn zu einem Publikumsliebling. 1991 wagte er dann den Schritt ins Ausland – und sorgte für Schlagzeilen: Lazio Rom verpflichtete ihn für eine damalige Rekordablöse. In der Serie A traf er auf Weltstars wie Roberto Mancini oder Giuseppe Signori und zeigte, dass auch Spieler aus dem Osten Deutschlands auf internationalem Parkett bestehen konnten.

Nach erfolgreichen Jahren in Italien kehrte Doll nach Deutschland zurück, spielte für Eintracht Frankfurt und beendete schließlich seine aktive Laufbahn wieder beim Hamburger SV. Seine Karriere als Spieler war geprägt von Mut, Vielseitigkeit und dem Willen, sich stets neuen Herausforderungen zu stellen.

Auch in der Nationalmannschaft setzte Doll Akzente: Für die DDR absolvierte er 29 Länderspiele und erzielte sieben Tore, nach der Wiedervereinigung trug er 18-mal das Trikot des DFB-Teams. Große Titel blieben ihm zwar verwehrt, doch seine Laufbahn symbolisierte den Wandel und die neuen Möglichkeiten im deutschen Fußball der 1990er Jahre.

Doll als Trainer: Kein Glück beim BVB

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb Thomas Doll dem Fußball treu. Er begann als Nachwuchs- und Reservecoach beim Hamburger SV und stieg 2004 zum Cheftrainer auf. In einer schwierigen Phase rettete er den Klub vor dem Abstieg und führte ihn später sogar in die Champions League – eine beeindruckende Leistung für einen jungen Trainer.

Sein Ruf brachte ihm 2007 den Trainerposten bei Borussia Dortmund ein. Doch die Zeit beim BVB verlief wechselhaft, und nach einem Jahr trennten sich die Wege. In der Folge startete Doll eine internationale Trainerkarriere, die ihn in viele Länder führte.

Er arbeitete in der Türkei bei Gençlerbirliği Ankara, trainierte Al-Hilal in Saudi-Arabien und feierte in Ungarn mit Ferencváros Budapest seine größten Erfolge als Coach – darunter Meistertitel und Pokalsiege.

Doll entwickelte sich zum echten Weltenbummler: ein deutscher Trainer, der bereit war, weit über die Grenzen Europas hinaus neue Wege zu gehen.

Abenteuer in Indonesien: Trainer mit Fernweh

Im Jahr 2022 übernahm Thomas Doll den indonesischen Traditionsverein Persija Jakarta. In der aufstrebenden Liga brachte er seine Erfahrung aus Europa ein und sorgte für Struktur und Disziplin in einem Umfeld, in dem Fußball oft mehr Leidenschaft als Taktik ist. Unter seiner Führung etablierte sich Persija wieder in der Spitzengruppe des Landes.

Bis 2024 stand Doll an der Seitenlinie in Jakarta, bevor er sich – wie so oft in seiner Karriere – eine neue Auszeit nahm. Ob und wann er wieder eine Trainerstelle übernehmen wird, ist derzeit offen. Klar ist jedoch: Seine Leidenschaft für den Fußball ist ungebrochen, und die Liste seiner Stationen liest sich wie ein Atlas des internationalen Spiels.

Thomas Doll: Privatleben mit Wohnsitz in Budapest

Privat lebt Thomas Doll inzwischen in Budapest, wo er während seiner Zeit bei Ferencváros viele Freunde fand und sich offenbar wohlfühlt. Er genießt dort ein ruhigeres Leben, fernab des großen Medienrummels, der ihn zu Bundesliga-Zeiten umgab. Doll gilt als bodenständig, humorvoll und jemand, der trotz seiner vielen Auslandserfahrungen den norddeutschen Charme nie verloren hat.

Ob er in Zukunft noch einmal eine Mannschaft übernimmt oder vielleicht eine Funktion im Nachwuchsbereich anstrebt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Doll ist keiner, der sich mit dem Stillstand zufriedengibt.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen