Was macht eigentlich Zeljko Buvac aktuell (2025)?

Simon Schneider | am: 17.08.25
Nach jahrelanger Zusammenarbeit und Freundschaft kam es zwischen Zeljko Buvac (links) und Jürgen Klopp (rechts) urplötzlich zum Bruch. Angeblich reden die beiden kein Wort mehr miteinander.

Es gibt Namen im Fußball, die zwar nie selbst die ganz große Bühne als Spieler erlebten, aber dennoch entscheidend zur Entwicklung moderner Spitzenvereine beitrugen. Einer von ihnen ist Željko Buvač. Wer den langjährigen Assistenten von Jürgen Klopp nicht kennt, hat den deutschen Fußball der 2000er- und 2010er-Jahre nicht genau verfolgt.

Buvač galt über zwei Jahrzehnte als das taktische Gehirn an Klopps Seite – bis es 2018 zum plötzlichen Bruch kam. Seither ist es still um den Mann aus Bosnien geworden, der im Hintergrund so viele Erfolge mitgestaltete.

Vom jugoslawischen Mittelfeldspieler zum Assistenten

Buvač wurde 1961 im damaligen Jugoslawien geboren und schlug zunächst eine ganz klassische Profikarriere ein. Als Mittelfeldspieler mit gutem Überblick und ordentlicher Technik spielte er unter anderem bei Borac Banja Luka, Rot-Weiß Erfurt und Mainz 05.

Es waren solide Jahre, ohne dass er jemals zu den großen Stars gehörte. Früh aber zeigte sich sein Faible für Taktik und seine analytische Sicht auf das Spiel. Schon in Mainz begann er, Kontakte zu knüpfen, die sein weiteres Leben entscheidend prägen sollten.

Beginn der Partnerschaft mit Klopp

Die wohl wichtigste Begegnung: Jürgen Klopp. Beide kreuzten sich zunächst als Mitspieler in Mainz, ehe Klopp dort Ende der 1990er-Jahre seine Trainerkarriere startete. Buvač stieß 2001 als Co-Trainer dazu – und wurde sofort unverzichtbar.

Klopp brachte Leidenschaft, Motivation und Charisma mit, Buvač hingegen galt als der ruhige Taktiker, der auf dem Trainingsplatz die Details justierte. Schnell kursierte die Redewendung: Klopp sei Herz und Mundwerk, Buvač das Gehirn.

Gemeinsam führten sie Mainz 2004 erstmals in die Bundesliga, überstanden dort mehrere Jahre im Abstiegskampf und prägten einen erfrischend offensiven, mutigen Fußballstil. Als Klopp 2008 zu Borussia Dortmund wechselte, war Buvač selbstverständlich wieder an seiner Seite.

Goldene Jahre in Dortmund und Liverpool

Die Jahre beim BVB gehören bis heute zu den prägendsten Kapiteln der jüngeren Bundesliga-Geschichte. Unter dem Trainerduo Klopp/Buvač entwickelte Dortmund ein temporeiches Pressing, das die Liga aufmischte. 2011 und 2012 folgten Meisterschaften, dazu der DFB-Pokalsieg. Höhepunkt: das Champions-League-Finale 2013 in Wembley. Auch wenn die Borussia dort Bayern München unterlag, hatte das Team Fußball-Europa begeistert.

2015 wagte das Duo den Schritt nach England. Beim FC Liverpool brauchte es etwas Geduld, doch die Handschrift war bald unverkennbar. Unter ihrer Leitung kehrte die Wucht zurück an die Anfield Road.

Buvač blieb wie immer im Schatten, doch Insider betonen, dass viele Trainingsformen und taktische Kniffe auf ihn zurückgingen. Klopp war das Gesicht, Buvač die Stimme im Hintergrund – eine Symbiose, die perfekt schien.

Der plötzliche Bruch mit Klopp: War war da los?

Umso größer war die Überraschung, als im April 2018 die Trennung bekannt wurde. Offiziell hieß es, Buvač nehme eine längere Auszeit aus persönlichen Gründen. Doch schnell sickerte durch, dass es tiefere Spannungen gab. Von „Differenzen in der Zusammenarbeit“ war die Rede, manche sprachen von einem Zerwürfnis, das schon länger unter der Oberfläche gärte.

Besonders bitter: Klopp und Buvač galten nicht nur als Kollegen, sondern auch als enge Freunde. 17 Jahre lang hatten sie nahezu jede Entscheidung gemeinsam getroffen, privat verbrachten ihre Familien viel Zeit zusammen. Doch plötzlich herrschte Funkstille.

Klopp äußerte sich später nur ausweichend, Buvač selbst schwieg konsequent. Bis heute ist nicht klar, welcher konkrete Anlass die Trennung herbeiführte – ob es persönliche Verletzungen waren, unterschiedliche Ansichten über Taktik oder schlicht das Aufeinanderprallen zweier starker Charaktere nach so vielen Jahren. Sicher ist nur: Die einst unzertrennlichen Partner reden angeblich kein Wort mehr miteinander.

Was macht Buvač eigentlich heute?

Nach dem Liverpool-Aus verschwand Buvač fast völlig aus dem Rampenlicht. 2020 übernahm er eine Funktionärsrolle bei Dynamo Moskau, als Sportdirektor und später als technischer Direktor. Ein Engagement, das in Westeuropa kaum Schlagzeilen machte, aber in Russland durchaus Aufmerksamkeit erregte.

Gerade in Zeiten des Kriegs gegen die Ukraine ist seine Tätigkeit dort jedoch brisant. Buvač hielt sich zuletzt auffallend bedeckt, öffentliche Auftritte sind rar. Ob er noch immer aktiv für Dynamo tätig ist, gilt als wahrscheinlich, konkrete Bestätigungen gibt es jedoch kaum.

Privat scheint er sich bewusst zurückgezogen zu haben. Interviews gibt er keine, auch in sozialen Medien ist er nicht präsent. Über sein Familienleben ist nur wenig bekannt – und genau so möchte er es offenbar auch. Das Kapitel Klopp bleibt für ihn ein Tabu: Kein einziges öffentliches Wort hat er über die Trennung verloren. Damit bleibt der Bruch eines der großen ungelösten Rätsel des modernen Fußballs.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen