Watzke über zweite BVB-Ära von Götze: “Irgendwas fehlt”

BVB: Hans-Joachim Watzke dementiert Gerüchte rund um Julian Nagelsmann
Fingerhut / Shutterstock.com

Von 2010 bis 2013 ging der Stern von Mario Götze heller als jeder andere in der Bundesliga auf. Während seiner ersten drei Jahre bei seinem Stammverein Borussia Dortmund war das. Für 37 Mio. Euro wechselte der offensive Mittelfeldspieler zum FC Bayern. Und hatte dort einen schweren Stand. Dennoch wurde er zum deutschen Final-Helden bei der WM 2014. Nach drei krisenreichen Jahren in München kam der Wechsel zurück nach Dortmund. Für nur noch 22 Mio. Euro. Nun geht Götze in sein drittes Jahr zurück in Dortmund. Ein entscheidendes, wie BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betont. Denn bislang konnte Götze noch nicht wieder an seine erste Ära in Schwarz-Gelb anküpfen. 

Unumwunden gibt Watzke zu, dass der Konkurrenzkampf beim FC Bayern noch einmal härter ist, als bei allen anderen Bundesliga-Klubs, den BVB eingeschlossen. In Deutschland stellt der FCB auch für den verbittert gegen die Münchner konkurrierenden Watzke eine eigene Liga dar. “Grundsätzlich ist es immer schwer. Wenn ein Spieler bei Bayern München dann zum BVB oder zu einem anderen Klub zurück wechselt, ist es für den Spieler auch ein Zeichen dafür, dass es bei den Bayern nicht optimal funktioniert hat.” Der Schritt zurück zum alten Klub ist somit auch im wahrsten Sinne des Wortes ein Rückschritt in der Karriere eines Spielers. “Denn wenn es da optimal funktioniert hätte, würde er ja normalerweise nicht zu uns zurück kommen. Das muss man auch dabei berücksichtigen. Der Spieler empfindet das möglicherweise auch immer ein Stück weit als Scheitern.”

So sieht Watzke die Sachlage auch in der Causa Mario Götze. 2016 kehrte er zurück zu seinem Jugendklub Borussia Dortmund. Doch an die Leistungen, die ihn einst in den Fokus des FC Bayern brachten konnte Götze nicht mehr anknüpfen. 2013 verabschiedete sich Götze mit zehn Toren und zwölf Vorlagen Richtung München. Auch verletzungsbedingt kam der Weltmeister von 2014 seit seiner Rückkehr nach Dortmund in der Bundesliga in zwei Jahren lediglich auf 34 Einsätze. Mit drei Toren und fünf Vorlagen ist seine Effektivität dabei noch eindeutig ausbaufähig.

Watzke: “Eine ganz entscheidende Saison” für Götze

Davon, dass Mario Götze wieder zurück in die Erfolgsspur finden kann, ist Watzke überzeugt. Ein wichtiger Faktor kann dabei auch der neue Dortmunder Coach Lucien Favre werden. “Am Ende glaube ich, dass Favre jetzt versuchen wird, ihm massiv zu helfen. Und den Rest muss Mario machen. Das ist auch klar: Es liegt bei ihm ganz bestimmt nicht am Wollen. Er ist sehr professionell, er macht und und tut alles. Und trotzdem hat man ja den Eindruck, dass irgendwas fehlt. Und das kann nur der Spieler jetzt in Zusammenarbeit mit dem Trainer lösen. Das müssen wir jetzt mal abwarten, ob das funktioniert.” 

Psychisch blockiert ist Götze nach Einschätzung des BVB-Geschäftsführers zumindest nicht. “Das glaube ich am wenigsten. Ich glaube, dass Mario ein kluger Junge ist. Er weiß genau, um was es geht. Er muss natürlich wissen: Das ist jetzt für ihn eine ganz entscheidende Saison!” Unter Favre muss Mario Götze jetzt wieder liefern. Doch der Schweizer Trainer hat ein gutes Händchen für sensible Spieler in schwierigen Situation. Der als phlegmatisch verschriene Raffael hatte unter ihm in Zürich, Berlin und Gladbach die beste Zeit seiner Karriere. Und auch Mario Balotelli brachte Favre in Nizza zurück in die Spur.