Am 22. Mai 2022 starten die French Open, alljährlich das zweite der vier Grand-Slam-Turniere im Terminkalender der Profi-Tennisspieler. Das Finale des Roland-Garros-Turniers, wie es offiziell heißt, steigt dann am 5. Juni. Rekordsieger ist der 35-jährige Spanier Rafael Nadal mit unglaublichen 13 Titeln auf dem Sandplatz des Stade Roland Garros. Im vergangenen Jahr konnte ihn jedoch Dauerrivale Novak Djokovic in Paris entthronen. Es ist aber noch nicht sicher, ob der Titelverteidiger überhaupt am diesjährigen Tournament teilnehmen kann. Der Serbe ist hartnäckiger Impfverweigerer, wurde bei den Australian Open im Januar aufgrund seines Impfstatus nicht zugelassen. Die jüngsten Corona-Lockerungen in Frankreich machen jedoch eine Teilnahme des 34-jährigen Weltranglistenzweiten wahrscheinlich.
Neben Nadal und Djokovic muss man noch den derzeitigen Weltranglistenersten Daniil Medvedev, der aber nicht als Sandplatz-Spezialist gilt, und Stefanos Tsitsipas, Djokovics Finalgegner des letzten Jahres, zu den Mitfavoriten zählen.
Darüber hinaus sollte man dem Deutschen Alexander Zverev und dem Österreicher Dominic Thiem unbedingt Außenseiterchancen einräumen.
Rekordsieger Nadal vor dem Comeback?
Rafael Nadal konnte das Turnier im 16. Arrondissement von Paris bislang unfassbare 13-mal gewinnen. Selbst dem großen Björn Borg gelang das lediglich sechsmal. Im vergangenen Jahr musste sich der Spanier jedoch Dkjokovic geschlagen geben. Und zwar schon im Halbfinale.
Nadal verzichtete daraufhin auf das Turnier in Wimbledon und die Olympischen Spiele, um anhaltende körperliche Beschwerden auszukurieren. Er ist deshalb auch in der Weltrangliste auf den vierten Platz abgerutscht.
Nadal auch im Alter von 35 wieder Favorit
Im Januar diesen Jahres folgte dann die Wiederauferstehung bei den Australian Open, die der Spanier mit seinem Finalsieg über Medvedev für sich entscheiden konnte. Der ungeimpfte Erzrivale Djokovic fehlte hier allerdings.
Nadal gilt als der Sandplatzkönig schlechthin. In Bestform sollte er in Paris der absolute Topfavorit sein.
Titelverteidiger Djokovic und die Querelen wegen seines Impfstatus
Auch den Titelverteidiger und aktuellen Weltranglistenzweiten muss man bei den French Open unbedingt auf der Rechnung haben. Novak Djokovic hält den Rekord für die meisten Wochen auf Weltranglistenplatz und beendete sieben Saisons auf dieser Position – auch das ist Rekord.
In der Statistik gewonnener Grand-Slam-Turniere teilt er sich mit Roger Federer den zweiten Platz (beide 20 Titel). In Front liegt hier Nadal mit 21 Titeln. Die French Open konnte Djokovic zweimal für sich entscheiden: 2016 und im vergangenen Jahr.
Kann Djokovic in Paris überhaupt antreten?
In diesem Jahr bekam er Probleme ganz anderer Art. Da der Serbe hartnäckig jede Corona-Impfung verweigert, durfte er bei den Australian Open, dem ersten Grand Slam des Jahres, nicht antreten.
Bis zuletzt stand sogar seine Teilnahme bei den French Open infrage. Da aber die französische Regierung angekündigt hat, alle Beschränkungen für ungeimpfte Personen fallen zu lassen, dürfte seinem Start nichts mehr im Wege stehen. Er ist natürlich neben Nadal der große Favorit.
Mitfavoriten Medvedev, Tsitsipas, Thiem und Zverev
Den derzeitigen Weltranglistenersten Daniil Medvedev sollte man selbstverständlich nicht ganz abschreiben. Sandplätze liegen dem 26-jährigen Russen allerdings nicht so sehr. Von seinen 13 ATP-Titeln gewann er 12 auf Hartplätzen und eines auf Rasen.
Auf Sand konnte er bislang noch kein großes Turnier gewinnen. Auch hat er gegen Rafael Nadal in diesem Jahr schon verloren: nämlich im Finale der Australian Open. Höher einzuschätzen ist da noch Stefanos Tsitsipas, Djokovics Finalgegner des vergangenen Jahres. Der 23-jährige Grieche konnte immerhin drei seiner acht ATP-Erfolge auf Sand feiern.
Mehr als Außenseiterchancen sollte außerdem Dominic Thiem haben. Der 28-jährige Österreicher gilt als ausgesprochener Sandplatz-Spezialist. Sein einziges Grand-Slam-Turnier gewann er allerdings auf einem Hartplatz: Das waren die US Open 2020. Thiem hatte aber zuletzt mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.
Nicht zuletzt sollte man den derzeitigen Weltranglistendritten Alexander Zverev auf dem Zettel haben. Der Deutsche konnte zwar bislang noch kein Grand Slam-Turnier gewinnen, aber von seinen 20 ATP-Titeln gewann er sechs auf Sand. Darüber hinaus ist er nach seinem Sieg in Tokio 2021 der amtierende Olympiasieger.
Prognose und Quoten: Unser Tipp für die French Open 2022
Die Buchmacher haben Nadal und Djokovic ganz oben auf der Liste – in der Reihenfolge. Anbieter Betonic offeriert beispielsweise für Nadal eine Siegquote von 2,10. Djokovic bekommt hier eine 3.25. Dann folgen Tsitsipas (6.00) und Thiem (10.00). Zverev und Medvedev erhalten ebenda beide eine 17.00.
Wir gehen davon aus, dass Nadal und Djokovic den Sieg unter sich ausmachen werden. Nadal ist dabei etwas höher einzuschätzen.
Zum einen befindet sich der Sandplatzkönig derzeit in glänzender Verfassung, zum anderen bleibt abzuwarten, wie sich Djokovics mangelnde Spielpraxis zu seinen Lasten auswirkt. Der Serbe hat 2022 nur in Dubai gespielt, wo ein negativer PCR-Test ausreichte, um zugelassen zu werden.
Wir gehen jedenfalls davon aus, dass Nadal in diesem Jahr beste Chancen hat, seinen 13 Erfolgen in Paris den 14. French Open-Titel hinzuzufügen.
