Wettskandal in der UFC: Wurden Kämpfe manipuliert?

Simon Schneider | am: 04.11.25
Der UFC droht ein Wettskandal. Die amerikanische Bundespolizei FBI ermittelt wegen verdächtiger Wetteinsätze.

Ein Wettskandal erschüttert die UFC: Nach dem Duell zwischen Isaac Dulgarian und Yadier Del Valle bei UFC Vegas 110 steht der Verdacht im Raum, dass der Kampf manipuliert wurde. Der unterlegene Dulgarian wurde Medienberichten zufolge bereits von der Organisation entlassen – offiziell wegen seiner Leistung, doch die Hintergründe deuten auf weit mehr hin.

Wie mehrere US-Medien berichten, haben FBI-Ermittler den Kampf ins Visier genommen. Grund sind auffällige Wettaktivitäten, die Stunden vor dem Aufeinandertreffen zwischen den beiden Federgewichtlern stattfanden.

Rätselhafte Quotenbewegungen

Ursprünglich galt Dulgarian als klarer Favorit. Doch kurz vor dem Kampf fielen seine Quoten plötzlich dramatisch, während auffällig viele Wetten auf einen Erstrunden-Sieg von Del Valle platziert wurden – exakt das Szenario, das später eintraf.

Mehrere große Wettanbieter wie Caesars Sportsbook und William Hill nahmen die Partie noch vor dem Kampf aus ihren Programmen. Beide bestätigten im Nachgang, dass sie Einsätze aufgrund „verdächtiger Vorgänge“ zurückerstatten werden.

Ein Kampf ohne Gegenwehr

Auch sportlich hinterließ Dulgarian einen ratlosen Eindruck. Nach nur wenigen Sekunden fand er sich auf dem Boden wieder, verteidigte sich kaum und musste sich schließlich per Würgegriff geschlagen geben.

Kommentator Michael Chiesa, selbst ehemaliger UFC-Profi, zeigte sich entsetzt: „Das sah nicht nach einem Kämpfer aus, der gewinnen wollte“, sagte er sinngemäß. „Er hat sich verhalten, als wäre er zum ersten Mal im Oktagon.“

Wurden Warnungen ignoriert?

Brisant: Nach Recherchen des Journalisten Harry Mac soll das FBI die UFC bereits vor dem Kampf über die auffälligen Wettmuster informiert haben. Die Liga habe dennoch entschieden, die Begegnung stattfinden zu lassen – eine Entscheidung, die ihr nun selbst zum Verhängnis werden könnte.

Laut Mac hat die US-Bundesbehörde allein in diesem Jahr über 100 UFC-Kämpfe wegen auffälliger Wetten geprüft. Dass Dulgarian kurz nach dem Fight entlassen wurde, nährt die Spekulationen zusätzlich.

UFC-Wettskandal ist kein Einzelfall

Bereits 2022 erschütterte ein ähnlicher Fall die Organisation: Damals verlor Darrick Minner auffällig gegen Shayilan Nuerdanbieke, nachdem sich die Wettquoten kurz vor dem Kampf stark verschoben hatten. Minner und sein Trainer James Krause wurden später lebenslang gesperrt.

Die UFC sieht sich nun erneut gezwungen, ihren Umgang mit Wettgeschäften zu überdenken – und steht vor einer der heikelsten Krisen ihrer jüngeren Geschichte.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen