
Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern – bei den Fußball-Weltmeisterschaften ist dies mit dem Blick auf die Preisgelder schon lange ein Thema. Im Juli und im August stehen die nächsten Weltmeisterschaften der Damen in Australien und Neuseeland an. Wie hoch ist das Preisgeld bei der WM der Frauen 2023? Wir haben die Antwort.
Die FIFA wird an die teilnehmenden Nationalmannschaften im Sommer 110 Millionen Dollar zahlen. Nicht bekannt ist, wie die Gelder genau anhand der Platzierungen aufgeteilt werden. Zu den detaillierten Prämien hat die FIFA öffentlich noch keine Stellungnahme abgegeben.
Man weiß also aktuell nicht, welche Summe der Frauen-Weltmeister 2023 einstreichen wird. Das war in früheren Jahren anders.
110 Millionen Dollar für die Fußball Frauen WM 2023
In diesen 110 Millionen Dollar sind auch nicht nur die Prämien selbst enthalten, sondern auch die Kosten für die Übernachtungen, die Reisen und die Trainingsmöglichkeiten der 32 Nationalmannschaften. Zum Vergleich: Bei der WM in Katar hat die FIFA an die Männer-Teams 440 Millionen Dollar gezahlt.
Das Ziel der FIFA: Gleichstellung bei der WM 2027
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat in den zurückliegenden Monaten mehrfach betont, dass es sein Ziel sei, bei der Frauen Fußball WM 2027 die finanzielle Gleichstellung zu erreichen.
Ob dies Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann, darf aber maximal angezweifelt werden. Schon heute hat die FIFA enorme Mühe die „teureren“ Fernsehrechte für das Turnier in Australien und Neuseeland zu vermarkten. Die Sponsoring-Einnahmen beim Frauen-Fußball sind zudem nicht mit dem Männerbereich vergleichbar.
Richtig ist, dass die FIFA mit den 110 Millionen Dollar in diesem Jahr aber auf einem guten Weg ist. Die Preisgelder wurden vom Vergleich zur WM 2019 in Frankreich gewaltig angehoben, fast verdreifacht. Damals wurden 30 Millionen Dollar an die Teams gezahlt.
Die siegreiche Mannschaft aus den USA hat eine Prämie von 4 Millionen Dollar erhalten. Zum Vergleich: Frankreich – als Männer Weltmeister 2018 in Russland – hat 38 Millionen Dollar erhalten.
Die Entwicklung der Preisgelder bei den Frauen Fußball-Weltmeisterschaften.
Die erste Frauen-WM wurde 1991 in China gespielt. Beim damaligen Turnier gab es noch kein Preisgeld. Es hat immerhin 16 Jahre, bis zum Turnier 2007 – abermals in China – gedauert, bis die FIFA die Damen-Nationalmannschafen überhaupt mit Prämien belohnt hat. In der folgenden Aufstellung sehen die Sie Entwicklung der Prämien bei den Frauen Fußball Weltmeisterschaften:
- Frauen WM 1991 in China: keine Preisgelder
- Frauen WM 1995 in Schweden: keine Preisgelder
- Frauen WM 1999 in USA: keine Preisgelder
- Frauen WM 2003 in USA: keine Preisgelder
- Frauen WM 2007 in China: Gesamtpreisgeld 6 Mio. Dollar (Sieg-Prämie 1 Mio. Dollar)
- Frauen WM 2011 in Deutschland: Gesamtpreisgeld 10 Mio. Dollar (Sieg-Prämie 1 Mio. Dollar)
- Frauen WM 2015 in Kanada: Gesamtpreisgeld 15 Mio. Dollar (Sieg-Prämie 2 Mio. Dollar)
- Frauen WM 2019 in Frankreich: Gesamtpreisgeld 30 Mio. Dollar (Sieg-Prämie 4 Mio. Dollar)
- Frauen WM 2023 in Australien/Neuseeland: Gesamtpreisgeld 110 Mio. Dollar (Sieg-Prämie nicht bekannt)
Die zurückliegenden Weltmeisterschaften im Vergleich
Abschließend haben wir ihnen nochmals eine Aufstellung der zurückliegenden WM-Turniere bei den Frauen und Männern zusammengestellt. Anhand der Zahlen können Sie selbst bewerten, ob die Frauen mittlerweile schon „gerechter“ bezahlt werden:
Gesamtsumme | Preisgeld-Weltmeister | |
WM Männer 2010 | 348 Mio. $ | 30 Mio. $ |
WM Frauen 2011 | 10 Mio. $ | 1 Mio. $ |
WM Männer 2014 | 358 Mio. $ | 35 Mio. $ |
WM Frauen 2015 | 15 Mio. $ | 2 Mio. $ |
WM Männer 2018 | 400 Mio. $ | 38 Mio. $ |
WM Frauen 2019 | 30 Mio. $ | 4 Mio. $ |
WM Männer 2022 | 440 Mio. $ | 42 Mio. $ |
WM Frauen 2023 | 110 Mio. $ | Keine Angabe der FIFA |