WM 2018: Die DFB-Elf ist in Russland angekommen

Oliver Bierhoff
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Endlich hat die deutsche Nationalmannschaft das WM-Quartier bezogen. In ihrem Mannschaftsflieger „Fanhansa“ waren sogar die Namen in die Kopfstützen eingestickt. Erste Aufgaben in Watutinki sind bereits definiert. Vor allem wird es jetzt um Feinheiten gehen und darum, sich spezifisch auf jeden einzelnen Gegner einzustellen.

Als erster ging Oliver Bierhoff durch die mit Deutschland-Fahnen geschmückte Gangway. Danach folgte ihm Joachim Löw. In Moskau erwartete die Weltmeister aus Deutschland nach der Ankunft zur historischen Mission der Titelverteidigung aber kein großer Bahnhof. Nach der Passkontrolle stieß man nur auf wenig Beifall von den wartenden Flughafen-Besuchern. Sehr schnell fuhren Manuel Neuer und seine Kollegen daher ins Teamquartier in Watutinki – einem schmucklosen Vorort etwa 40 Kilometer südwestlich von Moskau.

Bevor sie gelandet sind, konnten Löw und sein 23-köpfiger Kader nach über zwei Stunden Flug bereits einen kleinen Blick auf das von vielen Hochhäusern geprägte Umfeld der russischen Hauptstadt erhalten. Eine riesige Stadt, in der auch das Auftaktspiel der Deutschen stattfinden wird. Das luxuriöse Hauptquartier beziehen Löw und seine Spieler neben dem großen Vertrauensvorschuss aber auch mit Misstönen uns Skepsis.

Nun beginn die Detailarbeit für Löw

„Die Mannschaft befindet sich jetzt in ihrer taktischen Reife, auch die technische Qualität ist hoch entwickelt“, sagte der Bundestrainer. Das gilt es, ab dem ersten Spiel am Sonntag gegen Mexiko, welches im Luschniki-Stadion in Moskau stattfinden wird, auch unter Beweis zu stellen. Denn das Ziel ist, am 15. Juli im selben Stadion einen WM-Wiederholungssieg zu feiern. „Vor allem müssen die Details stimmen, daran wird jetzt gearbeitet“, meinte Löw.

Heute wird es auf dem Gelände des ZSKA Moskau um 10 Uhr ein öffentliches Training geben. Hinterher wird Löw alle Zugänge schließen, um die Mexiko-Partie in Ruhe vorzubereiten. „Es geht mir vor allem um den Feinschliff sowie die Einstellung auf unsere Gegner. Dass die Spieler in guter Form sind, haben sie bereits gezeigt“, berichtete Löw, als er nach den Hauptaufgaben der kommenden Tage gefragt wurde: „Wir werden uns detailliert mit Mexiko beschäftigen, da es sich für die meisten Spieler um einen unbekannten Gegner handelt. Ein Gegner, der sehr unbequem werden kann.“

Die historische Mission Titelverteidigung startete man bei schmuddeligem Regenwetter in Frankfurt. Die DFB-Kandidaten schritten über den grünen Teppich in ihren WM-Charter. Mit demselben und als „Siegerflieger“ bekannt gewordenen Flugzeug waren die Weltmeister samt Bundestrainer 2014 aus Brasilien zurückgekommen. Am Dienstag Mittag hob das deutsche Nationalteam mit ca. 30 Minuten Verspätung ab. Ein klares Ziel haben sie alle: mit dem WM-Pokal wieder zurückkommen.

Stewardessen und Flughafenmitarbeiter standen Spalier zum Abschied. Im Flugzeug war alles bestens präpariert für den zweieinhalb-stündigen Flug Richtung Osten. Auf den Kopfstützen befanden sich sogar die Namen aller Spieler. Löw entspannte sich auf seinem Sitz, Neuer hinter ihm. Einige Spieler schickten Twitter-Nachrichten heraus.

Nur einige Stunden vor dem Abflug verabschiedete sich eine Delegation um Bierhoff und Neuer in der Verbandszentrale in Frankfurt. Alle DFB-Mitarbeiter waren in WM-Trikots gekleidet, von Neuer gab es die La Ola. Ganz klar, die mentale Vorbereitung auf Mexiko läuft. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob es Löw schaffen wird, den Kader auf die Konfrontation einzustellen.