WM 2018: Wie Löw von einer Spezialität Petersens profitieren könnte

Nils Petersen äußert sich über eine mögliche Rückkehr zum FC Bayern
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Der letzte Auftritt von Nils Petersen, bei dem er einen Adler auf dem Trikot hatte, endete mit einem Fehlschuss und somit nur mit der Silbermedaille bei Olympia. Zwar bekam der Stürmer aus Freiburg im Finale gegen Brasilien einen Versuch, im legendären Stadion von Rio de Janeiro, doch ermöglichte mit dem Fehlversuch den entscheidenden Treffer Brasiliens zum 5:4 im Elfmeterschießen.

Es war überraschend, als Petersen vor einigen Jahren von H. Hrubesch für den Kader der Olympischen Spiele nominiert wurde. Ebenso überraschend ist es nun, dass ihn auch Joachim Löw für die kommende WM in Russland auswählt.

„Ich fühle mich sehr geehrt durch die Nominierung, vor allem, weil ich damit nicht wirklich gerechnet habe. Ich bin sehr dankbar. Für mich ist es die Krönung dieser Saison, dabei sein zu können“, sagte Petersen. Dennoch möchte er erst einmal keine Interviews geben. Sowieso ist der 29-Jährige für die Rolle im Rampenlicht zu bescheiden. Sein Können wird er nun wahrscheinlich auf dem Platz beweisen können.

Löw: „Von Petersen erhoffe ich mir einiges“

Seit Petersen an dem Turnier in Brasilien teilgenommen hat, genießt er auch in Deutschland im Bereich des Fußballs einen guten Ruf. Allerdings stand der Mittelstürmer nur ein einziges Mal in der Startelf, was ihn nicht davon abhielt, mit sechs erzielten Toren Torschützenkönig zu werden. Hinzu kommt, dass der mannschaftsdienliche Profi zu einem Vorbild für viele andere geworden ist – sowohl in Rio als auch in Freiburg. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb Löw so viel auf ihn zu setzen scheint. „Ich erhoffe mir einiges von ihm. Zwar hat Petersen in seiner Karriere noch nicht besonders viel internationale Erfahrung sammeln können. Ich glaube aber, dass er sehr gut an seinen Aufgaben wachsen kann“, sagte der deutsche Nationaltrainer Joachim Löw. In Petersen sieht er den Typ Fußballer, der immer sein Bestes gibt und sich nie beschwert – selbst dann nicht, wenn seine Mannschaft in die zweite Liga absteigt, er in ihr bleibt, dort über 20 Tore schießt und im ersten Jahr der Bundesliga nur noch als Joker im Spiel eingesetzt wird. Der Platz in der Standardaufstellung ging nämlich meist an Florian Niederlechner.

Petersen als der beste Joker in der Bundesliga

Was hat Petersen zu dem Fußballer gemacht, der er nun ist? Vor allem ist es eine Qualität, die nicht viele aufweisen. Neun von zehn Saisontoren konnte er nach Einwechslungen erzielen, womit er nicht nur seine alte Bestmarke einstellte, sondern auch eine neue aufstellte. Es sind gerade diese Joker-Qualitäten, die Löw hervorhob. Inzwischen zählt Petersen 20 Tore nach seinen Einwechslungen und hält damit den Rekord in der Bundesliga. „Wir kennen seine Qualität sehr gut. Sobald der Gegner müde wird und mehr Räume entstehen, kann er seine Stärke umso besser ausspielen“, sagte Trainer Christian Streich, weil auch er die Qualität Petersens als Joker sah.

In den vergangenen Saisons konnte Petersen ebenfalls durch gute Leistungen glänzen. So trug er zu Freiburgs Klassenverbleib bei und spielte erfolgreich für Bayern, Energie Cottbus und Jena, wo er insgesamt 15 Saisontore erzielte. Nur Robert Lewandowski schaffte es in der Liga, noch häufiger zu treffen.