Am Freitagabend steht in der WM-Qualifikationsgruppe A das wohl spannendste Duell des Spieltags an: Nordirland empfängt im legendären Windsor Park in Belfast die Slowakei. Die Ausgangslage verspricht Hochspannung – Tabellenführer trifft auf den direkten Verfolger. Während die Slowaken nach zwei Siegen mit weißer Weste anreisen, wollen die Nordiren nach dem Rückschlag in Deutschland wieder in die Spur finden.
Einen wirklich klaren Favoriten gibt es bei diesem Match nicht. Warum wir trotzdem Nordirland vorne sehen, das erklären wir in der folgenden Prognose.
Nordirland vs. Slowakei: Die Ausgangslage
Nach zwei Spieltagen sorgt die Gruppe A für Überraschungen: Nicht Deutschland, sondern die Slowakei führt mit sechs Punkten aus zwei Spielen. Dahinter lauert Nordirland mit drei Zählern – und einer gehörigen Portion Wiedergutmachungswillen. Die 1:3-Niederlage gegen den Weltmeister von 2014 tat weh, war aber kein Rückschritt, sondern ein Weckruf.
Nationaltrainer Michael O’Neill sprach im Vorfeld von einem „richtungsweisenden Abend“ und forderte von seiner Mannschaft „den Mut, das Spiel selbst in die Hand zu nehmen“. Die Zahlen geben ihm Rückenwind: Seit fast zwei Jahren ist Nordirland in Belfast ungeschlagen. Sechs Siege und ein Remis stehen zu Buche – darunter Erfolge gegen Dänemark und ein respektables 1:1 gegen die Schweiz.
Nordirland: Heimstark und entschlossen
Die Nordiren haben bewiesen, dass sie in der Quali mehr als nur Mitläufer sind. Nach dem Auftakterfolg gegen Luxemburg folgte zwar die Niederlage gegen Deutschland, doch die Leistung stimmte über weite Strecken. Besonders auffällig: Nordirland hat in neun aufeinanderfolgenden Heimspielen immer getroffen.
O’Neill kann zudem wieder auf einige Rückkehrer zählen. Stürmer-Routinier Josh Magennis ist nach längerer Pause wieder dabei. Der 35-Jährige traf in dieser Saison bereits viermal für Exeter City – und auch für die Nationalelf ist er ein echtes Heimspiel-Ass. Seine letzten drei Tore im grünen Trikot fielen allesamt in Belfast.
Nicht mit dabei ist allerdings Stammtorhüter Pierce Charles, der sich an der Schulter verletzt hat. Ersatzmann Bailey Peacock-Farrell wird daher erneut das Vertrauen im Kasten erhalten – kein Unbekannter, wenn es um große Abende im Windsor Park geht.
Slowakei: Mit Rückenwind, aber auswärts anfällig
Die Slowakei reist mit breiter Brust an. Zwei Spiele, zwei Siege – gegen Luxemburg und sensationell gegen Deutschland (2:0). Das Team von Francesco Calzona hat damit einen Traumstart hingelegt. Schlüsselspieler David Strelec ist aktuell in Topform: fünf Tore und eine Vorlage in den letzten sieben Länderspielen.
Doch ein Blick auf die Auswärtsbilanz dämpft den Optimismus: Nur einer der letzten sechs WM-Quali-Auftritte in der Fremde wurde gewonnen. Oft tat sich die Slowakei schwer, ihr dominantes Spiel auf fremdem Rasen umzusetzen. Zudem fehlen mit Denis Vavro und Stanislav Lobotka zwei Stammkräfte in der Defensive beziehungsweise im zentralen Mittelfeld – ein nicht zu unterschätzender Faktor gegen einen körperlich starken Gegner.
Bilanz: Die Slowakei hat die Nase vorn
In den bisherigen fünf direkten Duellen gab es dreimal slowakische Siege, einmal ein Remis und nur einen nordirischen Erfolg – der liegt allerdings schon 27 Jahre zurück. Das letzte Pflichtspiel entschied die Slowakei 2020 in Belfast nach Verlängerung mit 2:1 für sich. Mehr als drei Tore fielen in keinem der bisherigen Aufeinandertreffen.
Doch Form schlägt Historie: Während Nordirland daheim regelmäßig überzeugt, tat sich die Slowakei zuletzt schwer, auswärts die gleiche Stabilität zu zeigen.
Statistiken zum Spiel
- Nordirland ist seit sieben Heimspielen ungeschlagen (6 Siege, 1 Remis).
- In fünf der letzten sieben Partien der Nordiren fielen über 2,5 Tore.
- Die Slowakei blieb in nur einem ihrer letzten sieben Spiele nicht ohne Gegentor.
- Nordirland hat in jedem Heimspiel seit Sommer 2024 mindestens einmal getroffen.
Schlüsselduell: Magennis vs. Strelec
Das Duell der beiden Sturmspitzen könnte spielentscheidend werden. Magennis bringt Erfahrung und Wucht mit, Strelec Tempo und Effizienz. Beide sind in Topform – und beide lieben die Bühne der großen Spiele. Während Strelec zuletzt gegen Deutschland glänzte, könnte Magennis im heimischen Windsor Park der X-Faktor werden.
Prognose & Wett-Tipp: Heimvorteil macht den Unterschied
Es ist das klassische Szenario: Ein selbstbewusstes Auswärtsteam trifft auf eine Heimmannschaft, die auf Wiedergutmachung aus ist – und die ihr eigenes Stadion liebt. Die Nordiren sind daheim ein anderes Kaliber, laut, bissig, und selten ohne Treffer.
Taktisch dürften sie etwas tiefer stehen, die Slowaken den Ballbesitz suchen. Doch die körperliche Präsenz, die Standards und die Leidenschaft des Teams von O’Neill könnten am Ende den Ausschlag geben. Unsere Prognose lautet daher: Nordirland schlägt die Slowakei knapp, aber verdient!
- Wett-Tipp: Heimsieg Nordirland
- Quote: 2,71 bei LuckyHunter
Die beeindruckende Heimserie, das Publikum im Rücken und die kämpferische Mentalität sprechen klar für „Norn Iron“. Wer auf den Gastgeber setzt, bekommt hier nicht nur Spannung – sondern auch echten Value.