1. FC Köln: Wachsende Chancen für Stefan Ruthenbeck

1. FC Köln
Foto: © Tobias Steinert / Shutterstock.com

Im 17. Anlauf hat es der 1. FC Köln dann doch geschafft und den ersten Sieg der Saison eingefahren. Acht Tage vor Weihnachten besiegten die Geißböcke den VfL Wolfsburg mit 1:0, wodurch rund ums Geißbockheim zumindest ein Fünkchen Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd am Glimmen bleibt, wenngleich die neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und sogar elf Zähler bis zum rettenden Ufer schon ein enormes Handicap darstellen.

Durch den Sieg gegen die Wölfe werden sich die Kölner Planungen, die laut dem neuen Geschäftsführer Sport Armin Veh vor allem auf die 2. Bundesliga ausgerichtet sind, wohl nicht groß ändern. Die Partie gegen Wolfsburg, in die Köln mit der jüngsten Startelf seit über 30 Jahren gegangen ist, macht indes auch für eine mögliche Zukunft in Liga zwei Hoffnung, haben Akteure wie die erstmals von Beginn aufgebotenen Birk Risa und Chris Führich doch ihr Potential andeuten können.

Mut zum Nachwuchs

Natürlich auch dank der Verletztenmisere mit auch gestern wieder 13 Ausfällen. Aber Interimstrainer Stefan Ruthenbeck bot die Talente auch auf, obwohl mit dem später eingewechselten und mit seinem Siegtor zum Matchwinner avancierten Christian Clemens oder mit Pawel Olkowski durchaus noch gestandene Profis auf der Bank saßen.

Dieser Mut und die generell verbesserten Auftritte sind sicherlich Pluspunkte für Ruthenbeck, der darauf hoffen darf, die Mannschaft doch nicht nur bis Weihnachten, sondern vielleicht auch darüber hinaus zu trainieren. Eine Entscheidung wird zwar nicht vor dem Pokalspiel am Dienstag beim FC Schalke 04 fallen, doch Veh deutete zumindest an, dass Ruthenbeck durchaus Chancen hat, zu einer längerfristigen Lösung zu werden.

Ruthenbeck auch bei der U19 glücklich

Der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer selbst äußerte derweil keinerlei Ansprüche und betonte, auch in seinem vorherigen Job als Trainer der U19 glücklich gewesen zu sein und im Fall der Fälle gerne auch wieder in den Nachwuchs zurückkehren zu wollen: “Die Leute kennen mich nicht, ich muss das nicht. Ich definiere mich nicht über Champions League. Ich möchte gerne eine Arbeit machen, bei der ich abends in den Spiegel schauen und sagen kann: Es war ein guter Tag.”

Eben weil gestern nach langer Zeit für den FC wieder einmal ein guter Tag war, sind Ruthenbecks Chancen aber gewachsen, die Mannschaft auch in der Rückrunde zu betreuen, in der natürlich versucht werden soll, das scheinbar Unmögliche doch noch möglich zu machen.