
Mit Wirkung zum 1. Juli 2012 ist in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten, der in erster Linie für Buchmacher, indirekt aber auch für deren Kunden Folgen hat. Gravierendste Änderung für alle Kunden ist sicherlich die Einführung der pauschalen Wettsteuer in Höhe von fünf Prozent, die inzwischen zwar noch nicht alle, aber doch sehr viele Anbieter auf den Tipper umlegen.
Für die Buchmacher vielleicht noch wesentlicher ist, dass in Deutschland auf Sicht nur 20 Lizenzen zur Verfügung stehen sollen, wodurch beim Blick auf die deutlich größere Zahl an Wettanbietern sehr viele Buchmacher leer ausgehen würden. Leidtragender wäre damit auch wieder der Kunde, der angesichts von deutlich weniger Wettbewerb im Moment möglicherweise geringere Quoten akzeptieren müsste.
Lizenz noch nicht verteilt

Wann es zur endgültigen Verteilung der Lizenzen kommt, ist indes ohnehin noch fraglich. Denn bereits während der Entscheidungsfindung erhoben mehrere Wettanbieter Klage gegen das Vergabeverfahren und erreichten damit zumindest einen sogenannten Hängebeschluss des Verwaltungsgerichts Wiesbaden, mit dem die Ausstellung der Lizenzen erst einmal gestoppt worden ist.
Youwin zieht sich zurück
Während einige Buchmacher schon Klagen für den Fall der Fälle angekündigt bzw. bereits Beschwerde eingelegt haben, sind einige wenige Anbieter einen anderen Weg gegangen. Schon kurz nach Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages hat sich mit William Hill einer der traditionsreichsten Anbieter vom deutschen Markt zurückgezogen. Wenig später folgte mit Betsafe die mit Abstand größte Wettbörse, der es vor kurzem mit Betdaq eine weitere Börse gleichgetan hat.

Am 5. Oktober stand die Webseite deutschen Kunden letztmals offen, die dann bis Ende Oktober Zeit hatten, vorhandenes Wettguthaben auszahlen zu lassen. Seit dem 1. November hat Youwin seine Unternehmenstätigkeit in Deutschland offiziell beendet. Wer nun noch Guthaben auszahlen lassen möchte, muss sich mit dem Support von Youwin in Verbindung setzen.

