
Der FC Bayern München muss im Sommer-Transferfenster reagieren – und das schneller als geplant. Der Grund: Die schwere Verletzung von Jamal Musiala hat beim deutschen Rekordmeister neue Baustellen aufgerissen. Sportvorstand Max Eberl steht unter Zugzwang. Und Eberl bringt jetzt offenbar Christopher Nkunku ins Spiel!
Der Offensivspieler des FC Chelsea war bereits in der Vergangenheit ein Thema an der Säbener Straße. Nun, da Musiala monatelang ausfällt, gewinnt die Personalie erneut an Brisanz. Nach Informationen aus Vereinskreisen hat es bereits einen ersten Austausch zwischen Eberl und Nkunkus Berater Pini Zahavi gegeben.
Der Franzose soll einem Wechsel nach München offen gegenüberstehen. Eine Leihe mit anschließender Kaufoption – von Bayern bevorzugt – lehnten die „Blues“ bislang allerdings ab. Chelsea will den 26-Jährigen nur dauerhaft verkaufen.
Kompany könnte auch das System ändern
Auch der FC Barcelona hatte zuletzt Interesse gezeigt, scheiterte jedoch mit dem Versuch, Nkunku im Tausch für Fermin Lopez zu verpflichten. Da auch dieser Deal platzte, ist der Offensivakteur weiterhin verfügbar – und rückt bei den Bayern wieder auf die Liste. Zumal Eberl den Spieler aus gemeinsamen Leipziger Zeiten bestens kennt.
Für Trainer Vincent Kompany stellt sich nach Musialas Ausfall die Systemfrage. Ursprünglich hatte der Belgier fest mit dem Spielmacher hinter Harry Kane in einem 4-2-3-1 geplant – genau die Rolle, die Musiala besetzen sollte. Nun könnte eine Umstellung auf ein 4-3-3 wahrscheinlicher werden. In dieser Formation würden zwei offensive Mittelfeldspieler vor einem Sechser wie Joshua Kimmich oder Aleksandar Pavlović agieren.
Auch ein 4-4-2 ist denkbar, wie es bereits bei der Klub-WM gegen Boca Juniors und Flamengo zum Einsatz kam. Dabei könnte Serge Gnabry in zentraler Rolle neben Kane agieren. Entscheidend wird sein, ob Bayern kurzfristig extern nachrüstet oder auf junge Talente setzt.
Bischof und Wanner als interne Optionen
Eine interne Lösung könnte Paul Wanner oder Neuzugang Tom Bischof heißen. Wanner kehrte unlängst von einer Leihe beim 1. FC Heidenheim zurück und gilt trotz geringer Spielzeit als vielversprechendes Talent für die Offensive.
Auch Bischof, aus Hoffenheim gekommen, wird als möglicher Zehner gehandelt. Der 20-Jährige überzeugte zuletzt in Testspielen – auch wenn ihm in puncto Torgefahr noch Entwicklungspotenzial attestiert wird.
Neue Namen werden gehandelt
Unabhängig von der Musiala-Verletzung stand ohnehin die Verpflichtung eines Flügelspielers auf der Agenda. Luis Díaz vom FC Liverpool gilt als Wunschspieler. Der Kolumbianer ist primär auf der linken Seite zu Hause, könnte aber auch zentral eingesetzt werden. Weitere Kandidaten waren Nico Williams (Athletic Bilbao), der seinen Vertrag inzwischen verlängert hat, sowie Rafael Leão (AC Mailand).
Auch Nick Woltemade vom VfB Stuttgart steht bekanntlich auf der Liste. Der U21-Nationalspieler kann flexibel als hängende Spitze oder Mittelstürmer agieren – und wäre somit auch eine Option hinter Harry Kane, der zuletzt oft überspielt wirkte.
Heißt die Lösung am Ende wirklich Nkunku?
Ein weiterer Name, der intern diskutiert wird, ist Eberechi Eze von Crystal Palace. Der frühere Teamkollege von Neuzugang Michael Olise ist sowohl im Zentrum als auch auf den Flügelpositionen einsetzbar – und könnte das kreative Element liefern, das mit Musiala vorerst fehlt.
Bayern steht vor einer komplexen Transferphase, in der nicht nur der Kader, sondern auch die taktische Ausrichtung neu gedacht werden muss. Ob Nkunku am Ende die Lücke füllt, bleibt offen – klar ist jedoch: Der Rekordmeister braucht eine Lösung. Und zwar schnell. Es scheint zumindest denkbar, dass diese Lösung wirklich Nkunku heißen wird.