EM 2016 in Frankreich – 24 Teams kämpfen um die Krone Europas

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EM 2016 in Frankreich

Einst unter dem Namen Europapokal der Nationen gestartet, dessen erste Endrunde mit vier Mannschaften 1960 in Frankreich stattfand, steigt im Sommer 2016 bereits die 15. Auflage der Fußball-Europameisterschaft. Austragungsort ist nach 1960 und 1984 abermals Frankreich, wo anstatt der seit 1996 16 Teilnehmer erstmals 24 Mannschaften um Europas Fußballthron kämpfen werden.

 

Modus, Spielplan und Termine der Europameisterschaft

spielplan buttonStartschuss ist am 10. Juni 2016 mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber und Rumänien im Stade de France im Pariser Stadtteil St. Denis, das für die 1998 ebenfalls in Frankreich ausgetragene Weltmeisterschaft erbaut wurde. Genau einen Monat lang zieht das Turnier dann Fußballfans aus Europa und weit darüber hinaus in seinen Mann, bevor am 10. Juli 2016 wiederum das Stade de France auch Schauplatz des Endspiels ist.

Durch die Erweiterung des Teilnehmerfeldes um acht acht Nationen erhöht sich die Anzahl der Spiele von bis 31 auf 51. Gespielt wird in sechs am 12. Dezember in Paris ausgelosten Vorrundengruppen a vier Mannschaften. Ins neue Achtelfinale, das es bisher bei Europameisterschaften nicht gab, ziehen die beiden Ersten jeder Gruppe sowie die vier besten Gruppendritten ein. Ab diesem Zeitpunkt geht es dann wie gewohnt im K.o.-System weiter.

An den ersten beiden Spieltagen der Gruppenphase gibt es drei Anstoßzeiten. Gespielt wird um 15 Uhr, um 18 Uhr und um 21 Uhr. Wie üblich, finden dann am dritten und letzten Gruppenspieltag beide Begegnungen zeitgleich statt. Der Termin um 15 Uhr fällt weg. Stattdessen werden an zwei Tagen um 18 und um 21 Uhr jeweils zwei Begegnungen angepfiffen. Die finalen Spiele der Gruppen A und B sind am 19. und 20. Juni die einzigen des Tages und beginnen beide um 21 Uhr.

Das Achtelfinale wird über drei Tage verteilt ausgespielt. Am Samstag, den 25. Juni, und am Sonntag, den 26. Juni finden passend zum Wochenende inklusive des 15-Uhr-Termins drei Partien statt, am Montag danach die letzten beiden Achtelfinals um 18 und 21 Uhr.

Ab dem Viertelfinale gibt es pro Tag dann nur noch ein Spiel, das jeweils um 21 Uhr beginnt. Das Viertelfinale ist vom 30. Juni bis zum 3. Juli angesetzt, während die Halbfinal-Spiele am 6. und 7. Juli stattfinden.

Die Gruppenaufstellung bei der EM

Gruppe A 
frankreichFrankreich mehr1
albanienAlbanien mehr1
rumaenienRumänien mehr1
schweizSchweiz mehr1
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Gruppe B 
englandEngland mehr1
russlandRussland mehr1
walesWales mehr1
slowakeiSlowakei mehr1
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Gruppe C 
deutschlandDeutschland mehr1
ukraineUkraine mehr1
polenPolen mehr1
nordirlandNordirland mehr1
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Gruppe D 
spanienSpanien mehr1
tschechienTschechien mehr1
tuerkeiTürkei mehr1
kroatienKroatien mehr1
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Gruppe E
belgienBelgien mehr1
italienItalien mehr1
irlandIrland mehr1
schwedenSchweden mehr1
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Gruppe F 
potugalPortugal mehr1
islandIsland mehr1
oesterreichÖsterreich mehr1
nordirlandUngarn mehr1
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Die Favoriten

Wie immer vor großen Turnieren wird natürlich auch vor der EM 2016 in Frankreich keine Frage so leidenschaftlich diskutiert wie die nach dem kommende Europameister. Von den 24 Teilnehmern kann man zwei Gruppen von Favoriten bilden. Eine kleinere Gruppe mit drei Top-Favoriten sowie einen erweiterten Kreis mit fünf Teams, die grundsätzlich über ein gewisses Potential verfügen und denen der ganz große Wurf zuzutrauen ist. Dass derlei Einschätzungen freilich auch völlig daneben gehen können, sollte spätestens seit dem völlig überraschenden, ja sogar sensationellen EM-Sieg Griechenlands beim Turnier 2004 in Portugal klar sein.

Nichtsdestotrotz herrscht allgemein Einigkeit darüber, dass vor allem mit Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien und Weltmeister Deutschland zu rechnen ist. Diese Einschätzung wird auch durch die Quoten der Buchmacher gestützt, die dieses Trio weitgehend auf Augenhöhe sehen mit nur leichten Vorteilen für Frankreich. Für Wetten auf die Equipe Tricolore beträgt die von Betclic offerierte Top-Quote 4,0. Die Gründe dafür sind einerseits sicher in der Kaderqualität zu suchen, andererseits aber auch darin, dass Frankreich die letzten beiden Turniere auf heimischem Boden gewonnen hat (EM 1984 und 1998). Deutschland sehen die Buchmacher mit einer Top-Quote von 4,30 (Mybet) auf dem zweiten Platz des Favoriten-Rankings, wobei sich die DFB-Elf nach durchwachsener Qualifikation steigern muss. Als Turniermannschaft muss man Deutschland aber immer auf der Rechnung haben. Selbiges gilt für Spanien als Europameister von 2008 und 2012. Die Furia Roja liegt bei den Buchmachern mit einer Höchstquote von 6,0 (Expekt) zwar leicht hinter Frankreich und Deutschland, verfügt aber nach wie vor über große Klasse und sollte beachtet werden.

Den erweiterten Favoritenkreis bilden mit Wettquoten schon mehr oder weniger deutlich im zweistelligen Bereich die großen Fußball-Nationen England, Italien und Portugal sowie Belgien, wo seit Jahren überragend gearbeitet wird und dessen Trainer Marc Wilmots auf eine breite Auswahl an exzellenten Einzelspielern bauen kann. Noch, aber mit Abstrichen zu diesem Kreis zu zählen ist Kroatien, das zwar einige Weltklassespieler in seinen Reihen hat, allerdings auch viel Durchschnitt.

Die Außenseiter

Underdogs gibt es bei der EM 2016 nicht zuletzt dank des erweiterten Teilnehmerfeldes zur Genüge. In diese Kategorie fallen praktisch alle unter dem Punkt Favoriten nicht genannten Mannschaften.

EM-Neulinge wie Wales, Albanien, Island und Nordirland sind an dieser Stelle sicher besonders hervorzuheben. Ebenso Teams wie Ungarn, Rumänien oder Österreich, die lange nicht mehr auf der ganz großen Fußballbühne aktiv waren, oder die Slowakei, die erstmals als eigenständiges Land die Qualifikation geschafft hat und bei der Endrunde auf den Nachbarn Tschechien treffen könnte. Aber auch unter diesen Außenseitern gibt es Mannschaften mit Potential wie nicht zuletzt Österreich, das eine bemerkenswert gute Qualifikation gespielt und als Gruppensieger abgeschlossen hat. Überraschungen scheinen jedenfalls auch bei der EM 2016 keineswegs ausgeschlossen. Schon alleine deshalb, weil zwei Drittel der Teilnehmer ins Achtelfinale einziehen, werden sich auch unter den letzten 16 einige Außenseiter finden, die dann womöglich richtig für Aufsehen sorgen können.

Die Austragungsorte der EM

austragungsorteFrankreich konnte bei seiner Bewerbung als Austragungsort der EM 2016 mit einer starken Infrastruktur überzeugen, die zu einem großen Teil auf den Arbeiten im Vorfeld der WM 1998 beruht. Deutlich wird dies anhand der Auswahl der Spielorte. Von den zehn WM-Stadien sind bei der EURO 2016 lediglich das Stade Louis-Fonteneau in Nantes und das Stade de la Mosson in Montpellier nicht mehr dabei. Dafür kommt das Stade Pierre-Mauroy (50.186 Plätze) in Villeneuve-d’Ascq hinzu, wo der OSC Lille vor den Grenzen seiner Stadt zu Hause ist. Außerdem neu dabei ist die 2013 eröffnete Allianz Riviera in Nizza, die bei der EM 2016 aufgrund des Verbotes von Sponsorennamen in der Namensgebung klassisch als Stade de Nice (35.624 Plätze) geführt wird.

Neue Stadien gibt es derweil in Bordeaux und Lyon. Das Matmut Atlantique in Bordeaux, bei der EM „Nouveau Stade de Bordeaux“ (42.052 Plätze) wurde erst 2015 eröffnet und tritt an die Stelle des Stade du Parc Lescure. Und in Lyon ist das Stade Gerland in Sachen Profifußball durch den Bau des Stade des Lumières (58.927 Plätze) überholt worden.

Ein neues Gesicht bekommen haben zwischen 2011 und 2014 das Stade Velodrome (67.394 Plätze) in Marseille und das Stade Bollaert-Delelis (45.000 Plätze) in Lens, während der Parc des Princes (51.000 Plätze) als zweites Stadion der Hauptstadt ebenso seit 1998 weitgehend unverändert geblieben ist wie das Stade de France (81.338 Plätze) im Paris Stadtteil St. Denis, das Stadium Municipal (41.000 Plätze) in Toulouse und das Stade Geoffroy-Guichard (41.950 Plätze) in St. Etienne.

Das Stade de France ist als größtes Stadion der EM 2016 Austragungsort von Eröffnungsspiel und Finale. Die beiden Halbfinals finden in Marseille und Lyon statt.