Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler ist für seine Wutausbrüche ja berüchtigt. Man kann sich also ungefähr vorstellen, wie es in dem ehemaligen Nationalspieler nach der 2:4-Heimpleite seiner Mannschaft gegen Borussia Dortmund ausgesehen hat. Denn Leverkusen hatte gegen den BVB leichtfertig eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben. Einen Tag nach der Niederlage ließ Völler seinen Ärger dann raus. Vor allem ein Spieler stand im Mittelpunkt der Kritik: der Brasilianer Wendell.
Es sah so gut aus für Bayer Leverkusen im Topspiel gegen den Ballspielverein aus Dortmund. Das Bayer-Team von Trainer Heiko Herrlich spielte eine überragende erste Halbzeit und führte nicht unverdient mit 2:0. Nach der Halbzeit hatte die Werkself mehrfach die Chance, mit dem dritten Treffer den Sack zuzumachen – scheiterte aber entweder am starken BVB-Keeper Bürki oder am Pfosten. Dann nahm das Unheil seinen Lauf: Leverkusen verlor den Faden und gegen plötzlich furios aufspielende Dortmunder auch die Partie.
“Er weiß, dass er sich da geschickter anstellen muss”
“Vor dem 2:2 werden wir trotz eigener Führung ausgekontert. Das ärgert mich am meisten”, so Rudi Völler. Einen kapitalen Fehler sah Völler in der Entwicklung zum Dortmunder Ausgleich bei Linksverteidiger Wendell, der viel zu früh eine Grätsche ansetzte und Jadon Sancho entscheidend entkommen ließ. “Wendell weiß auch, dass er sich da geschickter anstellen muss”, so Völler gegenüber dem Fachmagazin kicker. Eine Sichtweise, die übrigens auch Bayer-Keeper Lukas Hradecky teilt: “Vor diesem Tor muss Wendell halt einfach ein taktisches Foul begehen und sich eine Gelbe Karte abholen. Das sind Kleinigkeiten, aber die sind entscheidend.”
Völler kritisiert fehlende Ruhe
Rudi Völler sieht die Bayer-Elf taktisch noch nicht auf dem höchsten Niveau: “Wenn man führt, darf man nicht mit so vielen Spielern vor dem Ball sein. Das war taktisch schlecht, auf solche Situationen wartet der BVB. Insgesamt lassen wir zu viele Chancen zu. Uns fehlt die Ruhe, so ein Spiel dann einfach mal 2:1 zu gewinnen.” Da mag man dem Weltmeister von 1990 nicht widersprechen. Allerdings sollte man auch nicht außer Acht lassen, mit welcher Moral und welcher Qualität der BVB in der zweiten Halbzeit spielte.
Warum kann Bayer sein Niveau nicht über 90 Minuten halten?
Völler hatte es schon vor der Partie geahnt, als er ankündigte: “Gegen Dortmund brauchen wir zwei gute Halbzeiten.” Das Problem hat auch Nationalspieler Julian Brandt erkannt: “Wir schaffen es in dieser Saison bislang nicht, das hohe Niveau über 90 Minuten durchzuhalten. Wir hätten versuchen müssen, unser Spiel aus der ersten Hälfte weiter durchzudrücken.” Das klappte bekanntlich nicht. Weil Leverkusen die Puste ausging – und weil Dortmund einfach brutal stark war. So bleibt die Stimmung schlecht unterm Bayer-Kreuz. Die Bilanz mit nur sechs Punkten aus sechs Spielen und Tabellenplatz 14 ist ernüchternd.
Am Donnerstag in der Europa League gegen AEK Larnaka
AEK Larnaka aus Zypern ist der nächste Gegner von Bayer Leverkusen. Das Match in der Europa League beginnt am Donnerstag (04.10.) um 18:55 Uhr in der BayArena. Bei den Buchmachern ist Leverkusen der haushohe Favorit, für einen Heimsieg gibt es bei Bet3000 eine Quote von 1,45. Wir glauben ebenfalls fest an einen Bayer-Sieg und empfehlen die Quote als sichere Bank für eine Kombiwette.