Drei Pflichtspiele in Folge hat der FC Bayern nicht gewonnen, die Tabellenführung in der Bundesliga ist futsch, zuletzt wurde der Rekordmeister von Ajax Amsterdam im eigenen Stadion phasenweise vorgeführt: Was ist da los an der Säbener Straße? Medienberichten zu Folge wird die interne Kritik – auch aus Spielerkreisen – an Trainer Niko Kovac immer lauter. Geht es am Samstag gegen Gladbach schon um den Kopf des Trainers?
Fast exakt ein Jahr ist es her, dass Carlo Ancelotti als Trainer der Bayern gefeuert wurde – nach nur sechs Bundesliga-Spieltagen. Droht Niko Kovac etwa ein ähnliches Schicksal? Gerüchten zu Folge sind Kovacs Tage bei einer Niederlage am Samstag gegen Gladbach gezählt. Die Vereinsspitze wolle in diesem Fall die Länderspielpause nutzen, um einen Nachfolger zu finden. Was an dieser These dran ist, blieb von den Bayern-Verantwortlichen in dieser Woche unkommentiert. Eine Aussage von Niko Kovac lässt aber tief blicken: “Ich weiß, was die Stunde geschlagen hat.”
Hoeneß: “Trainer muss den Kopf hinhalten”
Zu allem Überfluss meldete sich nach dem enttäuschenden 1:1 in der Champions League gegen Ajax Amsterdam auch noch Uli Hoeneß zu Wort. Der Präsident kritisierte die umfangreiche Rotation von Kovac und merkte spitzzüngig an: “Am Ende muss der Trainer dafür den Kopf hin halten.” Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird aus diesen Worten die Bedeutung des Gladbach-Spiels (Anstoß ist morgen um 18:30 Uhr in der Allianz Arena) für den Coach ableiten.
Kovac widerspricht den Gerüchten
Kovac selbst wehrte sich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Es sei Blödsinn, ihm Ratlosigkeit vorzuwerfen. “Meine Aufgabe ist es nicht, für Headlines zu sorgen oder die Spieler zu betonieren. Das wird es bei mir nicht geben”, so der 46-Jährige. Presseberichten, wonach es in der Bayern-Kabine “brodele”, trat Kovac ebenfalls entgegen: “Wir sind alle enttäuscht, aber die Stimmung ist positiv. Wir sind gefestigt.” Der Trainer sieht die Bayern lediglich in einer “negativen Phase” und baut darauf, dass auch die anderen Clubs diese Erfahrung machen werden: “Die Frage ist nur, wann diese Phase bei den anderen Vereinen kommt.”
Schaffen die Bayern gegen Gladbach die Trendwende?
Fakt ist: Der Druck vor dem Heimspiel gegen die Gladbacher Fohlen ist enorm. Schon ein Unentschieden wäre eine kleine Katastrophe für Kovac und die Bayern, in diesem Fall könnte der BVB an der Tabellenspitze bis auf drei Punkte davonziehen. Die Borussia vom Niederrhein ist jedenfalls in starker Form und bekannt für ihre Konterstärke. Sollten die Bayern wie gegen Ajax auftreten, könnte es auch gegen Gladbach ein böses Erwachen geben. Auch wenn die Buchmacher einen klaren Bayern-Sieg erwarten: Bei Betsson gibt es für einen Heimsieg lediglich die Quote von 1,19.