Bayern München entlässt Kahn und Salihamidzic Stunden nach Titelgewinn

Bayern München hat den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und den technischen Direktor Hasan Salihamidzic entlassen. Dies wurde eine Stunde nach dem sensationellen Gewinn des deutschen Meistertitels durch den Rekordmeister bekannt gegeben.

Jan-Christian Dreesen, der seit langem als Finanzexperte dem Bayern-Vorstand angehört, übernimmt mit sofortiger Wirkung die Aufgaben von Kahn, während die Suche nach einem Nachfolger für Salihamidzic noch läuft.

Die Positionen von Kahn (53) und Salihamidzic (46) waren schon seit einiger Zeit unter Druck geraten. Vor zwei Monaten entschied sich das Duo, Trainer Julian Nagelsmann zu entlassen, obwohl die Bayern zu diesem Zeitpunkt noch an drei Fronten kämpften. Für Nagelsmann hatten die Bayern noch eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro bis 2021 an RB Leipzig gezahlt.

Kahn war seit Anfang 2020 Teil des Vorstands. Am 1. Juli 2021 löste der ehemalige Torhüter Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender ab. Salihamidzic war seit 2017 bei den Bayern als Sportdirektor und später als Technischer Direktor tätig. Sowohl der Bosnier als auch Kahn spielten viele Jahre als Spieler für den Rekordmeister.

Herbert Hainer, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, erklärte, dass Salihamidzic “aufgrund des Saisonverlaufs nach der Winterpause weichen musste.” “Wir hatten auch eine andere Meinung über die Aufstellung der Auswahl.”

Zu den Gründen für Kahns Entlassung hält sich Hainer bedeckt. “Aufgrund der allgemeinen Entwicklung haben wir uns entschieden, einen Wechsel an der Spitze des Kaders vorzunehmen. Wir bedanken uns bei Oliver für seinen Einsatz und seine Ideen.”

Bayern München war in der vergangenen Saison weit weniger dominant

Unter Nagelsmanns Nachfolger Thomas Tuchel holten die Bayern am Samstag dank eines 1:2-Sieges beim 1. FC Köln den Titel. Der Rekordmeister zog am letzten Spieltag an Borussia Dortmund vorbei, da der BVB zu Hause gegen den FSV Mainz 05 nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam. Für die Bayern ist es der 11. Meistertitel in Folge, ein Rekord in den europäischen Spitzenwettbewerben.

In der vergangenen Saison waren die Bayern weit weniger dominant als zuvor, was Kritiker zum Teil auf die schlechte Transferpolitik zurückführen.

In der Bundesliga reichten die mageren 71 Punkte für die Meisterschaft. In der Champions League erwies sich Manchester City im Viertelfinale als eine Nummer zu groß und im deutschen Pokalwettbewerb ging es im Viertelfinale gegen den SC Freiburg schief.