UPDATE: Nach Informationen des Fachmagazins kicker erhält Breitenreiter offenbar noch eine Gnadenfrist von einer Woche. Er wird die Mannschaft in Dortmund noch betreuen. Danach dürfte die Trennung aber vollzogen werden.
Das war's wohl für Andre Breitenreiter bei Hannover 96! Nach nur zwei Spielen in der Rückrunde werden die Verantwortlichen um Klubchef Martin Kind in der nächsten Woche wohl die Reißleine ziehen. Der Zeitpunkt wirft kein gutes Bild auf die sportliche Führung des Vereins. Aber nach der grauenhaften Leistung am Samstag gegen Werder Bremen ist die Angst vor dem Abstieg so groß wie nie. Als Nachfolger wird nun ein alter Bekannter in Hannover gehandelt: Mirko Slomka.
Hannover hatte bereits eine desolate Hinrunde gespielt und die erste Saisonhälfte mit nur elf Punkten als Tabellenvorletzter abgeschlossen. Für Sportdirektor Horst Held und die 96-Bosse gab es also eigentlich schon vor Weihnachten genügend Anlass zum Handeln. Ein neuer Trainer hätte die gesamte Winterpause über Zeit gehabt, die Mannschaft kennenzulernen und neue Impulse zu setzen.
Breitenreiter-Rauswurf wohl nach dem Dortmund-Spiel
Stattdessen hieß es aus der 96-Führungsetage stets, Andre Breitenreiter sei auch für die Rückrunde der richtige Mann und man habe vollstes Vertrauen. Nun ist eine einzige Partie absolviert und all das gilt nicht mehr. Nach der ernüchternden 0:1-Heimniederlage gegen Bremen führte zu einer Krisensitzung am Sonntag.
Anwesend waren Klubchef Martin Kind auch Horst Heldt als sportlicher Leiter sowie Geschäftsführer Björn Bremer. Das Ergebnis: Breitenreiter wird in Kürze wohl freigestellt.
Ex-Coach erhält Millionen-Abfindung
Der Aufsichtsrat – angeführt von Ex-Kanzler Gerhard Schröder – muss dem Rauswurf nur noch zustimmen, dann wird die Trennung wohl offiziell verkündet. Breitenreiter wird die Entlassung verschmerzen können: Er hatte seinen Vertrag erst im August bis 2021 verlängert und wird eine Abfindung in Millionenhöhe erhalten. Auch bei diesem Aspekt macht das 96-Management keine allzu gute Figur.
Hannover spielte wie ein Absteiger
Aus sportlicher Sicht ist der Schritt allerdings nachvollziehbar. Hannover war mit großen Hoffnungen in die Rückrunde gestartet, das Heimspiel gegen Werder sollte der Anfang der Wende zum Guten sein. Die Breitenreiter-Elf präsentierte sich am Samstag allerdings erschreckend schwach. Vor allem offensiv war 96 an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Insgesamt wirkte das Team ängstlich und verunsichert. Der Werder-Sieg hätte am Ende noch viel deutlicher ausfallen können.
Interimstrainer in Dortmund
Viel Zeit bis zum nächsten Spiel ist indes nicht: Schon am kommenden Samstag steht für Hannover das schwere Auswärtsspiel bei Tabellenführer Borussia Dortmund auf dem Programm. Medienberichten zu Folge soll zunächst ein Interimstrainer beim BVB auf der 96-Bank sitzen. U-19-Coach Stephan Schmidt oder Christoph Dabrowski, Trainer der Regionalliga-Mannschaft, könnten diesen Job übernehmen.
Kehrt Slomka zurück nach Hannover?
Spätestens in der Woche danach soll ein Nachfolger für Andre Breitenreiter feststehen. Zwei Namen kusrieren derzeit für den Posten: Der eine ist Mirko Slomka, mit dem man in Hannover die Erinnerung an bessere Zeiten verbindet. Der 51-Jährige feierte mit dem Verein 2010 den Klassenerhalt und führte das Team danach bis in die Europa League. Slomka hat inzwischen aber seit fünf Jahren nicht mehr in der ersten Liga trainiert.
Auch Gisdol im Gespräch
Denkbar wäre dem Vernehmen nach auch eine Lösung mit Markus Gisdol. Der 49-Jährige gilt als absoluter Fachmann und sowohl bei der TSG Hoffenheim als auch beim Hamburger SV bewiesen, dass er eine Mannschaft auch aus vermeintlich aussichtsloser Lage noch zum Klassenerhalt führen kann.
Krasser Außenseiter am Samstag beim BVB
Egal ob mit Interimscoach oder schon mit einem neuen Übungsleiter: Hannover 96 wird am kommenden Wochenende in Dortmund natürlich krasser Außenseiter sein. Der BVB ist souveräner Spitzenreiter und hat in dieser Saison zu Hause erst einen einzigen Punkt abgegeben. Alles andere als eine Niederlage für 96 wäre schon fast eine handfeste Sensation.
Das spiegeln natürlich auch die Wettquoten wider: Wer auf einen Auswärtssieg von Hannover setzt, kann sich bei Wetten.com über die herausragende Quote von 15,0 zu freuen. Ein Unentschieden wird immerhin noch mit der starken Quote von 7,50 bedacht.
