Bundesliga: Neue Saison ab 18. September – mit Fans in den Stadien?

Union Fans im Stadion Corona test
Ein Bild aus dem Sommer 2019, als Corona noch ganz weit weg war. Wird es bei Union Berlin in der Alten Försterei schon in der neuen Saison wieder ein ausverkauftes Stadion geben? (Foto: foto2press)

Die ursprünglichen Pläne sind schon lange über den Haufen geworfen worden. Die Coronakrise hat dafür gesorgt, dass die gesamte Saison 2020/2021 neu konzipiert werden musste. Wie es in der Champions- und Europa League weiter geht, ist noch nicht ganz sicher. Dafür stehen aber die Termine für die Bundesliga und den DFB-Pokal. Die Profis werden sich auf eine anstrengende Spielzeit einstellen müssen, die gewohnte Winterpause fällt fast komplett weg. Über allem schwebt aktuell aber die große Frage: Wann dürfen endlich wieder Zuschauer in die Stadien? Die Hoffnung auf ein Ende der ungeliebten Geisterspiele ist groß. Eine revolutionäre Idee kommt jetzt von Union Berlin.

Die DFL (Deutsche Fußball Liga) hat sich eng mit den Proficlubs abgestimmt, jetzt wurde der Rahmenkalender für die neue Saison bekannt gegeben. Die Bundesliga startet am 18. September 2020 in die neue Spielzeit, das ist ein Freitag. Am selben Tag fällt übrigens auch der Startschuss für die zweite und dritte Bundesliga.

Keine echte Winterpause

Außerdem wurde trotz des Termin-Chaos an der Tradition festgehalten, dass der DFB-Pokal genau eine Woche vor dem ersten Bundesliga-Spieltag losgeht. Die erste Hauptrunde wird vom 11. bis 14. September stattfinden. Titelverteidiger in der Bundesliga und im DFB-Pokal ist wieder einmal der FC Bayern München.

Eine Winterpause wie man sie sonst aus der Bundesliga kennt, wird es diesmal nicht geben. Die Spieler können nur zwischen Weihnachten und Neujahr mal die Füße hochlegen, am ersten Januar-Wochenende geht es bereits weiter – dann mit dem 14. Spieltag in der Bundesliga.

Hohe Verluste durch verpasste Ticket-Einnahmen

Was alle Beteiligten aber vor allem umtreibt, ist die Frage nach gefüllten Stadien. Mitten in der Hochphase der Coronakrise war die DFL mit ihrem Hygiene-Konzept ein weltweiter Vorreiter. Die Bundesliga hat ihre Saison vor leeren Rängen als erste Liga und in vorbildlicher Manier zu Ende gebracht. Bei aller Erleichterung darüber steht aber auch fest, dass Geisterspiele nicht zur Regel werden dürfen.

Den Vereinen gehen durch die ausbleibenden Ticketerlöse hohe Einnahmen durch die Lappen, allein Borussia Dortmund verliert durch jedes Geister-Heimspiel knapp vier Millionen Euro.

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DFL erstellt Konzept für Spiele vor Zuschauern

Aber vor allem hat der Fußball in leeren Stadien nichts mehr mit dem Sport zu tun, den Millionen von Menschen rund um den Globus so lieben. Die DFL arbeitet deswegen jetzt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium und den Proficlubs an einer Strategie, die wieder Fans bei Bundesligaspielen zulässt.

Die große Frage ist, wie Abstands- und Hygieneregeln bei einer Massenveranstaltung eingehalten werden können. Eine große Rolle spielen dabei auch personalisierte Tickets, denn jeder Zuschauer muss im Fall der Fälle nachverfolgt werden können.

Lohnt sich der Aufwand für ein Mini-Publikum?

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stellt sich jedenfalls schon darauf ein, dass die Kapazitäten in den Stadien nicht mal annähernd ausgeschöpft werden können: “Ich habe die Hoffnung, dass wir in der neuen Saison wieder vor Fans spielen werden. Aber ich bin sicher, dass dann deutlich weniger als die Hälfte der möglichen Zuschauer in die Stadien gelassen werden können.”

Das sieht man bei anderen Vereinen allerdings anders. Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hat schon angedeutet, der ganze Aufwand lohne sich nicht, um am Ende vor weniger als 10.000 Zuschauern zu kicken. Und bei Union hat man ganz revolutionäre Ideen.

Union will allen Fans den Corona-Test bezahlen

Die Köpenicker wollen ihre Alte Försterei wieder voll auslasten, in das kleine Stadion passen gut 22.000 Fans. Um trotzdem den bestmöglichen Infektionsschutz zu gewährleisten, sollen nur Fans mit einem negativen Coronatest eingelassen werden. Der Test darf nicht älter als 24 Stunden sein, die Kosten will Union Berlin für seine Fans tragen.

Man sei sich bewusst, dass dies “eine enorme organisatorische und wirtschaftliche Herausforderung” sei, so Unions Präsident Dirk Zingler. Allerdings sei ein Heimspiel von Union vor leeren Rängen oder mit Abstandsregeln einfach nicht das Fußballerlebnis, nachdem sich die Leute sehnen würden. Und letztlich ginge es auch um viele Arbeitsplätze, die an ausverkauften Heimspielen hingen.

Eine Entscheidung wird wohl erst kurz vor dem Start der Saison 2020/2021 fallen. Vieles hängt zweifellos davon ab, wie sich die Pandemie-Lage in Deutschland entwickelt. Schon jetzt deutet sich allerdings an, dass es wohl kaum ein einheitliches Vorgehen der verschiedenen Vereine in den einzelnen Bundesländern geben wird.