Dortmunds Baustelle im Sturm ist größer als gedacht – Kommt Modeste?

Lucien Favre
Lucien Favre/ foto2press

Borussia Dortmund ist zwar eine Runde weiter, hat den Kopf am Montagabend aber nur so gerade eben aus der Schlinge gezogen. Vor Lucien Favre und seiner Mannschaft liegt noch eine ganze Menge Arbeit, wenn die angestrebten Ziele in dieser Saison auch erreicht werden sollen.

Dortmunds knapper Last-Minute-Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals bei Greuther Fürth hat die aktuellen Schwächen der Borussia schonungslos aufgedeckt. Hinten zeigte Manuel Akanji zwar eine gute Leistung, doch dennoch boten sich dem Gegner zu oft große Lücken und nach wie vor bleibt das Problem der häufigen Ballverluste, nach denen der BVB in der Rückwärtsbewegung dann zu oft unsortiert ist und den Gegnern zum schnellen Gegenstoß schon förmlich einlädt. Lucien Favre fiel dieses Problem schon in der Vorbereitung auf, abstellen konnte er es offenbar nicht.

Die Suche nach der „Nummer neun“

In vorderster Front agierte lange Zeit Marco Reus als einzige Spitze. Nach eigener Aussage fühlt sich der Kapitän dort aber gar nicht wohl und müsse sich „daran erst einmal gewöhnen“. Reus spielt lieber hinter den Spitzen, wo er dann nach der Einwechslung von Maximilian Philipp auch hindurfte. Reus erkannte nach dem Spiel korrekterweise, dass die Chancen beim BVB zwar da waren, man aber zu viel liegen ließ. Die Partie gegen Fürth müsste eigentlich allen Beteiligten vor Augen geführt haben, was ohnehin schon längst klar ist: Borussia Dortmund braucht einen richtigen Stürmer. Einen robusten Stürmer mit Ecken und Kanten, der vorne die Bälle festmachen kann und kreativen Spielertypen wie Reus und Philipp mehr Freiheiten verschafft, denn als Sturmspitzen werden sie ihrer eigenen Möglichkeiten beschränkt.

Viel Zeit bleibt dem BVB für die Suche allerdings nicht mehr. Ein möglicher Kandidat wäre nach wie vor Anthony Modeste, der sich in einem Interview schon selbst bei der Borussia ins Spiel gebracht hat und sich einen Wechsel somit durchaus vorstellen kann. Sollten die Dortmunder aber weiterhin ohne richtigen, echten Stürmer auf drei Hochzeiten tanzen, dann könnte daraus auch ganz schnell nur noch eine werden.