Europa League: Leipzig erkämpft sich 1:1-Unentschieden gegen Zenit und steht im Viertelfinale

Europa League: Leipzig erkämpft sich 1:1-Unentschieden gegen Zenit und steht im Viertelfinale
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Der RB Leipzig steht im Viertelfinale der UEFA Europa League. Die Roten Bullen haben sich gestern Abend mit einem 1:1-Unentschieden im Achtelfinal-Rückspiel gegen Zenit St. Petersburg für die Runde der letzten acht qualifiziert. Damit geht die Europa-Tour der Leipziger weiter, die auf Anhieb in ihrer ersten Saison in der Europa League den Sprung ins Viertelfinale geschafft haben.

Nach dem 2:1-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel vor einer Woche gegen Zenit St. Petersburg in der heimischen Red Bull-Arena, reichte RB Leipzig gestern Abend im Rückspiel ein 1:1-Unentschieden um den Sprung ins Europa League-Viertelfinale zu schaffen. RB-Stürmer Timo Werner vergab dabei in der Schlussphase vom Strafstoßpunkt sogar die Möglichkeit den Siegtreffer zu erzielen.

Starke Anfangsphase der Leipziger wird belohnt

Vor knapp 44.000 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Krestovsky-Stadion erwischte RB Leipzig den besseren Start und übernahm zu Beginn der Partie die Initiative. Zenit musste bereits nach sechs Minuten seine taktische Formation umstellen, da Top-Torjäger Aleksandr Kokorin verletzungsbedingt ausgewechselt wurde. Ohne Kokorin in der Sturmzentrale konzentrierten sich die Gastgeber in der ersten Hälfte nahezu ausschließlich auf das Konterspiel. Leipzig hingegen präsentierte sich in der Offensive variabel und ging in der 21. Minute über eine Kombination durch das Spielzentrum durch Augustin verdient mit 1:0 in Führung.

Auch nach dem Führungstreffer übernahm Leipzig die Kontrolle und störte das Aufbauspiel von Zenit durch ein konsequentes Mittelfeld-Pressing. Die Gastgeber kamen erst zum Ende der ersten Halbzeit zu ihrer ersten richtigen Torchance und diese führte in der Nachspielzeit direkt zum 1:1-Ausgleich. Driussi nutzte dabei eine gelungene Seitenverlagerung von Zenit.

Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams immer wieder den Weg nach vorne suchten. Torabschlüsse blieben Mitte der zweiten Halbzeit jedoch Mangelware. Zenit ging in dieser Phase noch nicht das letzte Risiko, denn mit ein weiterer Treffer hätte bereits für die Verlängerung gereicht.

Erst in der Schlussphase erhöhten die Russen nochmals spürbar den Druck und lösten in der Defensive ihre Viererkette auf. Die RB-Defensive stand jedoch kompakt. Auf der anderen Seite vergab Timo Werner in der 81. Minute die große Chance für die Vorentscheidung, der Stürmer scheiterte vom Elfmeterpunkt an Zenit-Keeper Lunev, der einen Foulelfmeter von Werner parieren konnte. Dieser Patzer blieb am Ende jedoch ohne Konsequenzen für den Bundesligisten.

Nach dem SSC Neapel hat Leipzig mit Zenit St. Petersburg bereits die zweite etablierte EL-Mannschaft aus dem Wettbewerb gekegelt. Auch wenn man im Rückspiel spielerisch nicht vollends überzeugen konnte, steht man mit Blick auf die beiden Spiele vollkommen verdienten in der Runde der letzten acht. Auf wen die Leipziger dort treffen werden entscheidet sich heute Mittag bei der Auslosung im Schweizer Nyon. RB könnte unter anderem auf Top-Teams wie den FC Arsenal oder Atletico Madrid treffen.

Die Stimmen zum Spiel

RB-Coach Ralph Hasenhüttl zeigte sich nach dem Spiel und dem Einzug ins Viertelfinale sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Das kann man noch gar nicht so richtig einordnen, was das für uns heißt. So weit zu kommen im ersten Jahr. Wir sind natürlich sehr stolz und sehr froh, dass wir es geschafft haben, weiterzukommen. Wir wissen aber, dass wir es viel früher hätten entscheiden können. Die Chancen dazu waren mehr als da. Es ist in der Halbzeit schon ein bisschen laut geworden, weil es mir nicht gefallen hat, was wir nach dem 1:0 gespielt haben. Es war ein knappes Weiterkommen, aber das Schöne ist: Es zählt nur weiter oder nicht.“

Sein gegenüber, Robert Mancini, sprach nach dem Aus vom fehlenden Glück: „Das ist Fußball, wir können es nicht ändern. Man muss sich auch mit Niederlagen abfinden. Da gehört, wie heute, auch immer ein wenig Pech dazu.“

Timo Werner war froh, dass sein verschossener Elfmeter am Ende keinen Einfluss mehr auf das Spiel bzw. das Ergebnis genommen hat: „Was wir erreicht haben, ist etwas ganz Großes: Wir sind eine der letzten acht Mannschaften in der Europa League. Wir haben bis zum Ende gekämpft und uns heute das Weiterkommen verdient. Wenn man in so einer Phase einen Elfmeter verschießt, ist das natürlich nicht gut, aber es passiert. Den nächsten mache ich wieder rein! Die Hauptsache ist, dass wir weitergekommen sind.“