Europa League-Vorschau: Leipzig empfängt Olympique Marseille

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RB Leipzig trifft heute Abend (21:05 Uhr, live auf SPORT1) im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League auf Olympique Marseille. Die Roten Bullen möchten sich mit einem Heimsieg eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche erspielen. Die Erwartungen vor dem Duell gegen Marseille auf Seiten des Bundesligisten sind groß.

Mit dem SSC Neapel und Zenit St. Petersburg hat RB Leipzig schon zwei namenhaften Vereine aus der UEFA Europa League „gekegelt“, mit Olympique Marseille wartet nun ein weiterer Top-Gegner. Das Team von Ralph Hasenhüttl hat jedoch im bisherigen Wettbewerb durchaus bewiesen, dass man gegen alle Teams in der EL mithalten kann. Leipzig geht voller Selbstbewusstsein in das Hinspiel und es gibt nicht wenige RB-Fans die bereits von einem Finaleinzug träumen.

Leipzig sucht die richtige Balance

Nach dem „Krisenmonat“ Februar, lief es für RB Leipzig in den vergangenen Wochen durchaus rund, sowohl in der Liga als auch im internationalen Wettbewerb. RB ist seit nun mehr sechs Spielen in Folge unbesiegt und hat die letzten beide Begegnungen in der Bundesliga gewonnen, unter anderem auch gegen den FC Bayern. Das Selbstvertrauen bei Ralph Hasenhüttl und seiner Mannschaft ist groß. Als Debütant in der Europa League ha Leipzig wenig bis gar nichts zu verlieren, auch wenn man mit dem Einzug in die Runde der letzten Acht natürlich Erwartungen bei den Fans und Verantwortlichen geweckt hat. Wer so weit gekommen ist, möchte natürlich auch bis zum Ende dabei bleiben.

Offensiv verfügt Leipzig mit Spielern wie Timo Werner, Emil Forsberg oder Bruma über genügende Qualitäten. In der Defensive hingegen gibt es durchaus noch Luft nach oben. In allen vier EL-Partien hat man sich bisher mindestens ein Gegentor gefangen, genau das möchte Ralph Hasenhüttl gegen Marseille verbessern: „Ich erwarte ein spannendes und taktisch interessantes Spiel. Wir müssen als Mannschaft gut gegen den Ball arbeiten, Chancen kreieren und uns dann auch belohnen. Wir haben es bisher noch nicht geschafft, aber auch dieses Mal setzen wir uns das Ziel, die Null zu halten. Es wird eine sehr schwere Aufgabe. Aber als Team können wir es schaffen und ein gutes Ergebnis einfahren.“ Der Österreicher betonte vor allem, dass es entscheidend sein wird die genaue Dosis zwischen Angriff und Verteidigung zu finden: „Es geht in erster Linie darum, die Balance zu schaffen. Wieviel Risiko gehst du im ersten Spiel, wenn du weißt, du spielst zuhause.“

Hasenhüttl setzt gegen Marseille auf ein sehr junges Innenverteidiger-Duo, Ibrahima Konate und Dayot Upamecano sind mit 18 bzw. 19 Jahren die jüngsten im Kader der Leipziger. Durch die Sperre von Kapitän Willy Orban bleibt Hasenhüttl jedoch keinerlei echte Option. Neben Orban fehlen zudem Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss) Ilsanker (Zerrung des Kapselapparates im rechten Knie) und Lookman (nicht spielberechtigt).

Die Vorfreude bei den RB-Profis auf das Duell gegen Marseille ist groß, auch bei dem Schweden Forsberg: „Wir müssen gegen Marseille über 90 Minuten spielen, wie wir gegen Hannover aufgetreten sind. Wir wollen etwas Großes erreichen. Es kommt Druck auf uns zu, aber du musst damit leben. Ich liebe es, jetzt kommen die guten Spiele.“

Marseille reist geschwächt nach Leipzig

Olympique Marseille ist sicherlich alles andere als ein unbekannter Verein in Europa. Neunmal konnte OM sich den französischen Meistertitel sichern und 1993 feierten die Franzosen mit dem Gewinn der UEFA Champions League den bis dato größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Dennoch hat Marseille in den vergangenen Jahren in der Ligue 1 etwas an Boden verloren auf Teams wie Paris, Monaco oder Lyon.

In der laufenden Saison liegt Olympique zwar auf einem guten dritten Rang, hat jedoch bereits satte 21 Punkte Rückstand auf Paris Saint-Germain. Immerhin, Tabellenplatz 2 (AS Monaco) ist mi vier Punkten noch in Reichweite und damit auch die Teilnahme an der UEFA Champions League.

Auf dem Weg ins Viertelfinale hat Marseille Sporting Braga (3:0, 0:1) sowie Athletic Bilbao (3:1, 2:1) aus dem Wettbewerb geworfen. Für den Einzug in die K.o.-Runde reichte den Südfranzosen ein zweiter Platz in der Gruppe I hinter BVB-Bezwinger RB Salzburg.

Auch mit Blick auf den aktuellen Kader verfügt Marseille durchaus über den einen oder anderen Namen den man in Deutschland kennt. Hierzu zählt unter anderem Luiz Gustavo, der Brasilianer hat lange Zeit in der Fußball Bundesliga für Hoffenheim und Wolfsburg gespielt und wechselte im vergangenen Sommer nach Südfrankreich. Der größte Star im Team ist sicherlich Dimitri Payet, der Offensivspieler gehörte bei der EM 2016 in Frankreich zu den besten Spielern der Equipe Tricolore und spielt auch bei OM eine tragende Rolle. Aufpassen muss Leipzig zudem auf Florian Thauvin, der Außenstürmer hat in der laufenden Saison 16 Tore erzielt und 10 weitere vorbereitet. Thauvin wurde zuletzt auch immer wieder mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht.

OM-Trainer Rudi Garcia plagen vor dem Hinspiel deutlich größere Verletzungsprobleme als Ralph Hasenhüttl. Mit Mandanda (Oberschenkel), Rami (Wadenverletzung) und Rolando (Achillessehnenprobleme) fallen drei Stammspieler und Leistungsträger aus. Auch der Einsatz von Thauvin (Oberschenkel) ist alles andere als sicher.

Garcia sieht seine Mannschaft in dem Duell gegen Leipzig nicht als Favoriten und hadert mit den vielen Verletzten in seinem Team: „Die Ausfälle sind natürlich bedenklich und wir spüren die Strapazen der Saison. In den letzten eineinhalb Monaten müssen wir uns noch durchbeißen. Trotzdem wollen wir diese beeindruckende Spielzeit zu einem guten Ende bringen. Wir sind Außenseiter. In der Geschichte der beiden Vereine wäre OM eher Favorit, aber man sollte nicht vergessen, dass Leipzig am Anfang dieser Saison in der Champions League gespielt hat – nicht in der Europa League.“

Leipzig – Marseille: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften

RB Leipzig: Gulacsi – Laimer, Konaté, Upamecano, Klostermann – Keita, Kampl – Forsberg, Bruma – Y. Poulsen, Ti. Werner

Olympique Marseille: Pelé – H. Sakai, Kamara, Abdennour, Amavi – Zambo, Luiz Gustavo – Ocampos, Sanson, Payet – Germain

Anpfiff der Partie ist heute Abend um 21:05 Uhr in der Leipziger Red Bull-Arena. SPORT1 wird die Partie live im deutschen Free-TV übertragen und parallel dazu auch im kostenlosen Online Livestream auf sport1.de.