Europa League-Vorschau: Leipzig möchte sich eine gute Ausgangsposition gegen Zenit erspielen

RB Leipzig
Foto: PercyGermany / Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Europa League-Vorschau: Leipzig möchte sich eine gute Ausgangsposition gegen Zenit erspielen

Nach dem SSC Neapel wartet mit Zenit St. Petersburg trifft der RB Leipzig direkt auf den nächsten Top-Klub in der UEFA Europa League. Der Bundesligist möchte sich heute Abend im Achtelfinal-Hinspiel in der heimischen Red Bull-Arena eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in Russland erkämpfen. RB-Coach Ralph Hasenhüttl hat einen zu Null-Sieg als Ziel ausgegeben.

Auch wenn man gegen den SSC Neapel am Ende noch zittern musste, geht die Europa-Tour von RB Leipzig weiter. Der deutsche Vize-Meister hat gegen die Neapel gezeigt, dass man durchaus in der Lage ist gegen Top-Teams in der Europa League zu bestehen. Auch gegen Sieg Zenit St. Petersburg werden die Roten Bullen wieder an ihr Leistungsmaximum gehen müssen um am Ende etwas zählbares mitzunehmen.

Beendet Leipzig gegen Zenit seine Krise?

Seit nun mehr vier Spielen in Folge hat RB Leipzig nicht mehr gewonnen. In der Fußball Bundesliga kam man am vergangenem Wochenende nicht über ein mageres 1:1-Unentschieden hinaus. In den Wochen zuvor gab es Niederlagen gegen Frankfurt, Köln und Neapel. Die Stimmung in Leipzig ist derzeit etwas angespannt, das erste Mal seit nun mehr fast 1,5 Jahren deutet sich eine “echte Krise” bei den Roten Bullen an. Ein Sieg heute Abend gegen St. Petersburg käme genau zum richtigen Zeitpunkt.

RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hat vor dem Spiel gegen Zenit ein klares Ziel ausgegeben und dieses lautet, kein Gegentor zu kassieren. Sollte dies den Leipzigern gelingen, dürfte der Österreicher zufrieden sein: “Wenn wir zuhause ein gutes Ergebnis, und gut ist für mich zu Null, erzielen wollen, müssen wir schaffen, was wir international noch nicht geschafft haben.”

Wie schwierig diese selbst gestellte Aufgabe wird belegt allein die Tatsache, dass Leipzig in keinem seiner bis dato acht internationalen Spieler ohne Gegentreffer geblieben ist. Zudem trifft man mit St. Petersburg auf die torgefährlichste Mannschaft in der Europa League, die Russen haben bisher 20 Tore im laufenden Wettbewerb erzielt, so viel wie keine andere Mannschaft.

Ein Sieg gegen Zenit würde dem angeknacksten Selbstvertrauen von RB sicherlich gut tun, vor allem weil in den kommenden Wochen schwere und wichtige Spiele anstehen. Bereits am kommenden Wochenende muss Leipzig auswärts in Stuttgart ran, der VfB hat seine letzten vier Spiele alle samt gewonnen. Kommenden Donnerstag steht dann das Rückspiel in St. Petersburg an und keine 72 Stunden später, kommt es bereits zum Top-Spiel gegen den FC Bayern. Es wird spannend zu sehen wo Leipzig nach den kommenden vier Spielen stehen wird.

Personell muss Ralph Hasenhüttl neben Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss) auch auf Kevin Kampl verzichten, der Slowene plagt sich mit muskulären Problemen herum. Dafür ist Mittelfeld-Spielmacher Emil Forsberg wieder voll einsatzfähig und das freut den Österreicher besonders: “Ich bin sehr froh, dass Emil Forsberg wieder fit ist und ich mit ihm planen kann. Er ist ein Spieler, der von seinerr Handlungsschnelligkeit lebt und dadurch ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann.”

St. Petersburg ist in der Offensive brandgefährlich

St. Petersburg hatte sich in der EL-Zwischenrunde nach einer 0:1-Auswärtsniederlage bei Celtic Glasgow durch einen 3:0-Heimsieg noch für das Achtelfinale qualifiziert. Während man früher Stammgast in der UEFA Champions League war, backt der Verein seit geraumer Zeit deutlich kleinere Kuchen. Grund dafür ist schlichtweg die Tatsache, dass Hauptsponsor Gazprom seinem “Werksklub” den Geldhahn zugedreht hat. Während man früher Stars wie den brasilianischen Nationalspieler Hulk in seinen Reihen hatte, setzte man mittlerweile vermehrt auf russische Spieler. “Nur” 8 Legionäre hat Robert Macini in seinem Team, vier davon kommen allein aus Argentinien. Der Italiener sieht sich vor dem Spiel gegen Leipzig nicht als Favoriten und hat großen Respekt vor den Roten Bullen: “Es ist ein junges Team, aber alle Spieler sind gute Spieler. Sie sind technisch versiert. Sie sind schnell. Wir wollen unsere Chance aber nutzen.”

Die größte Stärke von St. Petersburg liegt in der Offensive, das Team sucht immer den Weg nach vorne und verfügt mit Aleksandr Kokorin über einen Stürmer der sich aktuell in absoluter Top-Form befindet. Der 26-jährige hat in der laufenden Saison in 32 Spielen 19 Tore erzielt und 4 weitere vorbereitet. Allein in der Europa League kommt er auf 6 Tore in 7 Spielen. Kokorin ist nicht nur bei Zenit Leistungsträger, sondern gilt auch als ein Hoffnungsträger bei der bevorstehenden Heim-WM für die russische Nationalmannschaft.

In der russischen Premier Liga liegt St. Petersburg aktuell lediglich auf dem 4. Rang und hat bereits acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Lokomotive Moskau. Zenit fehlte es in den vergangenen Wochen an der nötigen Konstanz. 5 der letzten 10 Spiele wurden gewonnen, 2-mal musste man sich geschlagen geben und 3-mal spielte man Unentschieden.

Durch die Gelbsperre von Leandro Paredes muss Mancini heute Abend auf einen wichtigen Spieler im defensiven Mittelfeld verzichten. Der 53-jährige machte auf der Abschluss-PK kein Geheimnis daraus, dass dieser Ausfall ein herber Rückschlag für sein Team ist: “Es ist ein Problem. Wir werden unseren Stil aber nicht ändern.”

Leipzig – Zenit St. Petersburg: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften

RB Leipzig: Gulacsi – Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann – Demme, Keita – Sabitzer, Forsberg – Augustin, Ti. Werner

Zenit St. Petersburg: Lunev – Smolnikov, Mammana, Ivanovic, Criscito – Kuzyaev – Kranevitter, Erokhin – Rigoni, Zabolotny – Kokorin

Anpfiff der Partie ist heute Abend um 21:05 Uhr in der Leipziger Red Bull Arena. SPORT1 wird die Begegnung live im deutschen TV übertragen.