Ghana muss sich zukünftig einen neuen Fußballverband suchen, da der alte Verband aufgelöst wird. Auslöser für die Auflösung sind Manipulationen und Schmiergelder.
Der afrikanische Staat hat beschlossen, dass der Fußballverband Ghanas, aufgrund erheblicher Manipulationen und Schmiergeldvorwürfen, aufgelöst wird. Auch der Verbandspräsident soll in die Schmiergeldaffäre involviert sein. So hat die Regierung von Ghana nun beschlossen, das der nationale Fußball-Verband GFA, wegen massiven Bestechungsvorwürfen, aufgelöst wird. Der Informationsminister, Mustapha Abdul-Hami, sagte hierzu, das die Regierung empört und schockiert ist, über die Missstände innerhalb des Verbands, denn selbst der Verbandspräsident soll Schmiergelder angenommen haben.
In einer TV-Dokumentation, des vergangenen Mittwochs, war zu sehen, wie Kwesi Nyantakyi, der Verbandspräsident Schmiergelder forderte und Schiedsrichter Schmiergelder angenommen haben. Kwesi Nyantakyi ist nicht nur Verbandspräsident, sondern auch Mitglied im Council des Weltverbands der FIFA und damit im afrikanischen Fußball ein sehr einflussreicher Funktionär. Die Dokumentation deckte auf, wie Schiedsrichter Geld für das Verschieben eines Fußballspiels angenommen haben, umgerechnet haben diese Schiedsrichter 85 Euro erhalten. Den Verbandpräsidenten Kwesi Nyantakyi wurde dabei gefilmt, wie er 9,3 Millionen Euro bei Investoren einforderte für angebliche Verträge. Jedoch handelte es sich nicht wirklich um Investoren, sondern um Reporter, die den Skandal so aufdeckten. Kwesi Nyantakyi muss sich jetzt diesen Vorwürfen stellen und sicher wird man nun auch viele andere umstrittene Aktionen des Verbandspräsidenten infrage stellen.
Die TV-Dokumentation zeigt die Missstände und offenbart das Versagen im Verband. Endlich wurde gezeigt, was viele Afrikaner bereits vermutet haben, das Korruption, Betrug und Bestechung immer noch ein großes Thema im Land ist. Nun hat die Regierung endlich reagiert und die Auflösung des Verbands entschieden. Die Aktivitäten im Fußball will die Regierung erst mal selbst beaufsichtigen, solange ein neuer Verband ordnungsgemäß gegründet wird.
Nach der Ausstrahlung der Dokumentation gab der Fußballversand bekannt, dass man die Vorwürfe sehr ernst nehme und man Untersuchungen einleiten wird, um diesen Bestechungsskandal aufzuklären. Von der Regierung gab es zu diesem Statement noch keine Reaktion. Zuletzt nahm Ghana drei Mal in Serie an der Weltmeisterschaft teil und hat es sogar in der Weltmeisterschaft 2010, die in Afrika stattfand, bis ins Viertelfinale geschafft. Für die diesjährige WM konnte sich Ghana leider nicht qualifizieren und spielt diesmal nicht mit.
Es droht eine Sperre durch die FIFA
Vorausgesetzt die afrikanische Regierung setzt ihre Untersuchungen tatsächlich in die Tat um, konnte dem Fußballverband Ghanas zusätzlich eine Sperre durch die FIFA drohen, denn der Weltfußballverband verbietet grundsätzlich den Einfluss der Politik in den Fußball. Bereits 2014 erhielt ein westafrikanischer Fußballverband, nämlich den Verband in Nigeria eine Strafe, als sich die nigerianische Regierung in die Angelegenheiten des Verbands eingemischt hatten. Grund hierfür war die Beurlaubung von NFF-Funktionären durch die Regierung. Diese Beurlaubung war eine Einmischung durch die Politik, die vom Fußballweltverband nicht geduldet wurde und eine Strafe zur Folge hatte. Es kam also schon häufiger vor, dass die afrikanische Regierung sich in die Fußballbelange ihrer Vereine eingemischt hat, was von der FIFA stark verurteilt wird, denn in fußballerischen Angelegenheiten ist eine politische Einmischung untersagt. Hier gibt es andere Instrumente, die in solchen Fällen, wie zum Beispiel Bestechung, greifen und eingeleitet werden müssen.
