
Mittlerweile ist es 41 Jahre her, dass Borussia Mönchengladbach zuletzt Deutscher Meister wurde, damals hießen die Helden Vogts, Bonhof, Stielike, Wimmer oder Heynckes. Derzeit fragen sich die Fans der Borussia, ob die aktuelle Generation um Ginter, Stindl, Hazard oder Hofmann in die Fußstapfen dieser Vereinslegenden treten kann. Nach dem gestrigen 4:0-Heimsieg gegen Mainz 05 wachsen die Träume jedenfalls in den Himmel. Gladbach ist Tabellenzweiter, nichts scheint mehr ausgeschlossen.
Gladbachs Trainer Dieter Hecking versuchte zwar ein wenig, die Euphorie zu bremsen und sprach anschließend nur von einer “fantastischen Momentaufnahme”. Aber alle fachkundigen Beobachter sind sich einig, dass der aktuelle Erfolg der Borussia weit mehr als eine Eintagsfliege ist. Die Mannschaft hat eine enorme Qualität, da ist richtig Substanz. Und wer auswärts mit 3:0 bei den Bayern gewinnt und nach dem achten Spieltag auf Rang zwei steht, der muss sich zu den Titelkandidaten zählen lassen.
Fataler Fehler von Elvedi hat keine Konsequenzen
Auch gestern demontrierte die Borussia einmal mehr, was sie in dieser Spielzeit so stark macht: Hohes Pressing, direktes Passspiel und eine enorme Effizienz im Abschluss. Dabei hätte die Partie beinahe mit einem Schock für die Hausherren begonnen: Bereits nach sieben Minuten leistete sich Elvedi einen üblen Fehlpass am eigenen Strafraum, der Mainzer Stürmer Mateta kam an den Ball, war aber offenbar selbst überrascht von der unverhofften Top-Chance und schoss das Leder am Gladbacher Tor vorbei.
Gladbach entscheidet das Spiel direkt nach der Halbzeit
Die Fohlen bekamen das Match mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff, folgerichtig viel in der 21. Minute die Gladbacher Führung: Nach einem traumhaften Spielzug über das gesamte Feld spielte Hazard einen perfekten Pass auf Hofmann, der präzise ins lange Eck traf. Nach der Pause dauerte es nur 13 Minuten, ehe die Partie vorzeitig entschieden war. Wieder legte Hazard für Hofmann auf, der drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie (53.). Dann traf Hazard nach Assist von Plea selbst (58.), mit dem 3:0 war der Deckel drauf.
Hofmann ein Kandidat für die Nationalmannschaft
Mann des Abends war eindeutig der Ex-Dortmunder Jonas Hofmann, der nach einem langen Pass von Neuhaus die Ruhe behielt, den Mainzer Keeper Müller umkurvte und lässig zum 4:0 einschob (63.). Es war der erste Dreierpack in der Bundesliga für den 26-Jährigen, der in dieser Form ganz sicher auch ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw sein sollte.
Freitag geht es nach Freiburg
Am kommenden Freitag hat Gladbach die große Chance, sich weiter an der Tabellenspitze festzusetzen. Beim Auswärtsspiel in Freiburg ist ganz sicher etwas drin, die Borussia geht als Favorit in die Partie. Die Quoten sind dennoch äußerst attraktiv: Beim schwedischen Top-Buchmacher Betsson gibt es für einen Sieg der Gladbacher die starke Quote von 2,33.