Gladbach versinkt im Chaos: Wie lange halten die Bosse noch zu Hütter?

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Adi Hütter sagt es selbst: “Dies ist die schwierigste Phase in meiner gesamten Trainerkarriere.” (Foto: AFP)

Auch wenn der Vergleich aufgrund der vorhandenen Qualität im Kader ein wenig hinkt, wächst beim Anhang von Borussia Mönchengladbach die Sorge, dass der Fohlen-Elf ein ähnliches Schicksal drohen könnte wie dem FC Schalke 04 und Werder Bremen. Beide mussten am Ende der vergangenen Saison den Gang in die 2. Bundesliga antreten – und wollten jeweils (zu) lange nicht wahrhaben, dass die Spielzeit böse enden könnte.

Nur 22 Punkte aus den ersten 20 Spielen sind gemessen an den Ambitionen der Borussia eine maue Ausbeute, die einen Blick nach unten unausweichlich macht. Schließlich beträgt der Vorsprung der Borussia auf den Relegationsplatz nur drei Zähler und auch der erste direkte Abstiegsplatz ist nur vier Punkte entfernt.

Gladbach hat für Hütter satte 7,5 Millionen Euro Ablöse bezahlt

Weiterhin auf die internationalen Plätze zu schielen, die eigentlich der Gladbacher Anspruch sein müssen, verbietet sich angesichts dieser Ausgangslage.

Und wenig überraschend werden die Diskussionen um Trainer Adi Hütter, der im Sommer als Nachfolger des zu Borussia Dortmund abgewanderten Marco Rose für stattliche 7,5 Millionen Euro Ablöse von Eintracht Frankfurt losgeeist wurde, immer lauter.

Der Sieg in München war nur ein Strohfeuer

Mit einem 2:1-Auswärtssieg bei einem freilich zu diesem Zeitpunkt coronabedingt geschwächten FC Bayern München schien Gladbach gleich zum Start ins neue Jahr die Kurve bekommen zu haben, nachdem es vor Weihnachten reihenweise Enttäuschungen samt deftiger Niederlage unter anderem im Derby beim 1. FC Köln (1:4) oder zu Hause gegen den SC Freiburg (0:6) gesetzt hatte.

Anschließend aber unterlag die Borussia Bayer Leverkusen mit 1:2 und schied mit einer desaströsen Vorstellung bei Zweitliga-Kellerkind Hannover 96 (0:3) aus dem DFB-Pokal aus, der in dieser Saison eine sehr große Chance geboten hätte.

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Vier Heimpleiten in Serie: Gladbach völlig von der Rolle

Damit nicht genug verlor die Borussia auch am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:2 und kassierte damit die vierte Bundesliga-Heimniederlage in Folge.

Bei Arminia Bielefeld und gegen den FC Augsburg steht die Borussia nun vor gleich zwei direkten Duellen mit Mannschaften, die ihr in der Tabelle im Nacken sitzen. Niederlagen sind folglich tunlichst zu vermeiden, würde sich die ohnehin schon angespannte Lage doch nochmals zuspitzen.

Wechsel-Diskussionen um Ginter und Co. schaden dem Verein

Insbesondere auch für Trainer Hütter, der noch die Rückendeckung seitens der Verantwortlichen um Manager Max Eberl besitzt, die allerdings sicherlich auch nicht endlos währen wird.

Vor allem dann nicht, wenn es Hütter weiterhin nicht gelingt, die mit 37 Gegentoren drittschwächste Defensive der Liga zu stabilisieren und auch der Offensive zu alter Stärke zu verhelfen. Beides wird allerdings dadurch verkompliziert, dass mit Matthias Ginter, Denis Zakaria, Marcus Thuram und Alassane Plea potentielle Leistungsträger den Verein bis Ende Januar noch verlassen könnten.

Schlüsselspiele in Bielefeld und gegen Augsburg warten

Im Ende der Transferperiode am 31. Januar allerdings liegt für die Borussia in der Länderspielpause auch eine Chance.

Denn wenn ab Februar auf dem Transfermarkt bis zum Sommer nichts mehr geht, kann es eher gelingen, den dann vorhandenen Kader auf gemeinsame Ziele einzuschwören und die dem Vernehmen nach durchwachsene interne Stimmung wieder zu verbessern sowie zu mehr Geschlossenheit auf dem Platz zu finden.

In Gladbach gibt es Gerüchte um ein Favre-Comeback

Neben der hohen Ablöse spielt beim Vertrauen für Hütter sicherlich auch der Fakt eine Rolle, dass der Trainermarkt nicht allzu viele Alternativen hergibt. Zwar macht der Name Lucien Favre seit einiger Zeit die Runde um den Borussia-Park.

Doch ob der seit seinem Aus bei Borussia Dortmund im Dezember 2020 arbeitslose, ehemalige Gladbacher Erfolgstrainer an seine erste Zeit zwischen 2011 und 2015 an knüpfen könnte, wäre auch keineswegs garantiert. Nichtsdestotrotz würde wohl auch Max Eberl Handlungsbedarf sehen, sollte Gladbach in Bielefeld und gegen Augsburg nicht punkten.