Borussia Dortmund steckt in einer handfesten Krise. Der BVB führt die Tabelle der Bundesliga zwar immer noch an, der Vorsprung auf den FC Bayern ist in den vergangenen Wochen aber gehörig geschmolzen. Wettbewerbsübergreifend hat die Borussia seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Und am kommenden Sonntag wartet die schwere Aufgabe gegen Bayer Leverkusen, das aktuell die beste Mannschaft der Rückrunde stellt. Die gesamte Hoffnung des BVB ruht daher auf der Rückkehr von Kapitän Marco Reus.
Man kann nur erahnen, wie Marco Reus am vergangenen Montag vor dem Fernseher gelitten haben muss. Seine Teamkollegen rannten beim Tabellenletzten 1. FC Nürnberg das gesamte Spiel über an, brachten den Ball aber einfach nicht im Tor unter.
Krise begann mit der Verletzung von Reus
Am Ende ermauerte Nürnberg sich ein 0:0, der BVB hatte wieder einmal zwei wertvolle Punkte verschenkt. Ob das mit Marco Reus auch passiert wäre? Diese Frage wird nicht abschließend zu beantworten sein, aber es ist schon auffällig, wie sehr die Krise der Dortmunder mit der Verletzung ihres Kapitäns zusammenhängt.
Als Reus sich im Pokalspiel gegen Werder Bremen verletzte, war die BVB-Welt noch in Ordnung. Die Borussia hatte zuvor zwar nur 1:1 in Frankfurt gespielt, aber der Vorsprung auf die Bayern war trotdem angewachsen, weil der FCB parallel in Leverkusen verlor. Nun stand es zur Halbzeit 1:1 gegen Werder, von einer Krise war in diesem Moment noch nichts zu ahnen.
Führungen gegen Bremen und Hoffenheim verspielt
Just als Reus mit Oberschenkelbeschwerden ausgewechselt werden musste, begann die Pechsträhne der Borussia. Gegen Bremen folgte das Aus im Elfmeterschießen, obwohl Dortmund in der Verlängerung zwei Mal geführt hatte. Ein paar Tage später verspielte der BVB zu Hause gegen Hoffenheim sogar eine 3:0-Führung.
In der Champions League unterlag Dortmund dann mit 0:3 bei den Tottenham Hotspur, zwei dumme Gegentore in der Schlussphase haben wohl alle Hoffnungen auf einen Einzug ins Viertelfinale ruiniert. Und als Tiefpunkt folgte danach das trostlose 0:0 in Nürnberg, das den Vorsprung an der Tabellenspitze auf drei Zähler schrumpfen ließ.
Sancho und Reus waren geniales Duo
Die gegnerischen Mannschaften haben sich inzwischen auf die Stärken des BVB eingestellt und agieren extrem defensiv. Spieler wie Götze, Philipp oder Guerreiro helfen da mit kreativen Lösungen nicht weiter, ohne Reus ist der BVB komplett abhängig von Youngster Jadon Sancho.
Es war vor allem das teilweise geniale Zusammenspiel zwischen dem 29-jährigen Reus und dem erst 18-jährigen Sancho, das die Dortmunder in der Hinrunde so stark gemacht hat. Wenn Reus fehlt, kann auch Sancho nicht ständig glänzen. Obwohl der Engländer zuletzt noch einer der Lichtblicke bei der Borussia war.
Rückkehr von Reus steht bevor
Nun treibt eine Frage ganz Dortmund um: Wann kann Marco Reus endlich wieder auf dem Platz stehen und dem Team helfen? Eine endgültige Prognose vermeidet man beim BVB, aber zwischen den Zeilen war zuletzt rauszuhören, dass ein Einsatz am Sonntag (24. Februar) gegen Leverkusen durchaus möglich ist.
“Es wird knapp, aber wir haben Hoffnung”, sagte Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl am Montag nach dem Nürnberg-Spiel. Der “leichte Muskelfaserriss” bei Reus könnte also ausgeheilt sein, wirklich sicher wird man aber wohl erst beim Blick auf den Spielberichtsbogen sein.
BVB gegen Leverkusen leicht favorisiert
Die Rückkehr von Reus wurde die verunsicherte BVB-Mannschaft zweifellos beflügeln. Das wäre gegen Leverkusen auch nötig, denn die Werkself ist unter dem ehemaligen BVB-Coach Peter Bosz die aktuell beste Mannschaft der Rückrunde. Bayer kommt mit viel Selbstvertrauen, darauf muss Dortmund gefasst sein.
Bei den Wettanbietern ist die Borussia am Sonntag jedenfalls der Favorit. Der BVB hat in dieser Saison schließlich noch kein Heimspiel verloren. Wer auf einen Dortmunder Sieg wettet, kann sich bei Betsson die starke Quote von 1,91 sichern.