In der Bundesliga hat Borussia Dortmund mit drei Siegen bei Eintracht Frankfurt (3:2), gegen den SC Freiburg (5:1) und bei der TSG 1899 Hoffenheim (3:2) einen perfekten Start ins neue Jahr hingelegt, der die Hoffnungen auf die erste Meisterschaft seit 2012 am Leben hält. Allerdings wurden die ersten Wochen nach der Weihnachtspause durch das unerwartete Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal beim FC St. Pauli (1:2) merklich getrübt. Nach der Champions League ist mit dem Pokal der zweite Wettbewerb in dieser Saison bereits Geschichte, was automatisch auch Trainer Marco Rose unter Druck setzt.
Zwar scheint die erneute Qualifikation für die Champions League bei zehn Punkten Vorsprung auf den fünften Platz nur Formsache zu sein. Doch alleine damit, Vereine wie den 1. FC Union Berlin, den SC Freiburg oder Hoffenheim auf Abstand zu halten, kann und wird ein Klub wie der BVB kaum zufrieden sein.
Der BVB ist in der Europa League aktuell der Top-Favorit
Dem FC Bayern München die Meisterschaft abzujagen, freilich stellt eine Mammutaufgabe dar, sodass bei der Bewertung der Saison einiges davon abhängen wird, wie sich der BVB nach dem Abstieg aus der Königsklasse in der Europa League schlägt. F
ür die Buchmacher gilt Dortmund noch vor Vereinen wie der FC Barcelona, dem FC Sevilla, Atalanta Bergamo, dem SSC Neapel oder RB Leipzig als Top-Favorit – bei Betonic etwa beträgt die Quote für den Triumph des BVB 6,75, während Sevilla dahinter mit der 8,20 folgt.
Weiterkommen gegen die Glasgow Rangers ist Pflicht
In den Play-offs zum Achtelfinale, in die alle Absteiger aus der Champions League müssen, trifft der BVB auf die Glasgow Rangers und sollte mit dem schottischen Meister normalerweise keine Probleme haben.
Falls doch oder wenn es in den folgenden ein, zwei Runden zu einem relativ frühen Aus kommen sollte, würde sich in Dortmund Unruhe kaum vermeiden lassen. Auch, weil das Aus in der Königsklasse bereits viel Geld gekostet hat, das nur dann einigermaßen hereingeholt werden könnte, wenn die Borussia in der Europa League bis zum Schluss dabei bleibt.
Ein frühes Aus in der Europa League ist eine Gefahr für die Stimmungslage in Dortmund, wo bereits die bis spätestens Ende Februar erwartete Zukunftsentscheidung von Torjäger Erling Haaland für einen Nebenkriegsschauplatz sorgt. Eine weitere Gefahr wäre damit verbunden, sollte die Borussia in der Bundesliga patzen und so frühzeitig den Anschluss an den FC Bayern verlieren.
Ex-Trainer Edin Terzic weckt Begehrlichkeiten
Rose, an dessen fünf Millionen Euro teure Verpflichtung von Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer auch die Hoffnung auf Konstanz auf Spitzenniveau geknüpft war, benötigt auf jeden Fall eine erfolgreiche Rückrunde, um eine Trainerdiskussion gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Denn der Schatten von Edin Terzic, der den BVB vergangene Saison als Interimstrainer sowohl in die Champions League als auch zum Pokalsieg geführt hatte, ist definitiv vorhanden.
Früher oder später wird Terzic auf die Trainerbank zurückkehren – wieder beim BVB?
Und ob sich Terzic, der in den vergangenen Monaten bereits bei einigen namhaften Klubs wie Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg gehandelt wurde, dauerhaft in der Rolle als Technischer Direktor in der zweiten Reihe sieht, erscheint zumindest fraglich.
Weil die enge Verbindung von Terzic zum BVB aber kein Geheimnis ist, könnte der 39-Jährige indes auch Geduld zeigen und auf seine Chance auf den Cheftrainerposten in Dortmund warten.
Sollte der BVB in den nächsten Monaten nach dem Scheitern in Champions League und Pokal weitere Enttäuschungen erleben, könnte diese Chance aber schon in nicht allzu ferner Zukunft kommen.
