Markus Weinzierl hatte die mit Abstand erfolgreichste Zeit seiner Trainerkarriere beim FC Augsburg. In der Saison 2013/2014 wurde der gebürtige Straubinger von den Bundesliga-Profis zum “Trainer der Saison” gewählt, ein Jahr später schaffte er mit dem FCA sensationell den Einzug in die Europa League. An diesem Spieltag trifft Weinzierl nun als Coach des VfB Stuttgart auf seine alte Liebe – und will unbedingt einen Dreier. Denn die bisherigen beiden Heim-Auftritte des 43-Jährigen waren eher zum Vergessen.
Zugegeben, es gibt dankbarere Gegner zum Debüt als den Tabellenführer. Markus Weinzierl hatte gerade Tayfun Korkut als Trainer des VfB Stuttgart abgelöst, da kam Borussia Dortmund am achten Spieltag zu Besuch. Der BVB nahm die Schwaben nach allen Regeln der Kunst auseinander: Schon nach drei Minuten hatte Weinzierl seinen ersten Gegentreffer als VfB-Coach gefangen, bereits zur Pause war die Partie beim Stand von 0:3 entschieden. Am Ende gewann Dortmund mit 4:0.
Zwei Heimniederlagen unter Weinzierl
Für Weinzierl folgte eine Woche später die nächste Klatsche, erneut unterlag der VfB mit 0:4 – diesmal in Hoffenheim. Nun sollte beim zweiten Heimauftritt des 43-Jährigen alles besser werden, am 2. November war an einem Freitagabend unter Flutlicht alles angerichtet für den ersten Sieg. Dumm nur, dass diesmal erneut ein Gegner in Top-Form zu Gast war: Eintracht Frankfurt war die klar bessere Mannschaft und gewann gegen völlig verunsicherte Stuttgarter verdient mit 3:0.
Besondere Beziehung zum FCA
Jetzt kommt also der FC Augsburg in die Mercedes-Benz-Arena und Weinzierl will unbedingt die drei Punkte, um endlich den letzten Tabellenplatz in der Bundesliga zu verlassen. Weinzierl hofft, “dass wir den Augsburgern weh tun können.” Auch wenn dem Coach diese Worte alles andere als leicht fallen. Weinzierl gibt zu, dass der FCA nach den intensiven vier Jahren noch immer einen Platz in seinem Herzen hat: “Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte keine besondere Beziehung zu diesem Verein. Es ist schon so, dass ich eine Verbindung habe.” Aber natürlich ist Weinzierl auch durch und durch Profi: “Mich interessiert nur, dass wir am Samstag gewinnen. Nur das zählt für mich.”
Weinzierl erwartet Augsburg “mit Schaum vor dem Mund”
Dass die Aufgabe alles andere als leicht wird, weiß Weinzierl. Der FCA ist nicht erst unter Manuel Baum dafür bekannt, ein extrem unbequemer und “ekliger” Gegner zu sein. Vor wenigen Wochen bot Augsburg selbst beim Spitzenreiter in Dortmund eine bärenstarke Vorstellung und unterlag erst in letzter Sekunde mit 3:4. “Dass die Augsburger mit Schaum vorm Mund auflaufen werden, dafür sind sie bekannt. Das ist eine Mannschaft, die über die Mentalität kommt und immer versucht, ihr Potenzial voll auszuschöpfen”, so Weinzierl.
“Sie werden mich nicht überraschen”
Ob es ein Vorteil ist, dass Weinzierl den Club so gut kennt? Das beantwortet der ehemalige Bundesliga-Profi mit einem klaren Ja: “Sie werden mich nicht überraschen. Ich kann die Mannschaft sehr gut einschätzen. Auch wenn es jetzt schon zweieinhalb Jahre her ist, dass ich dort war. Ich habe viele der aktuellen Spieler trainiert und eine Mannschaft mitentwickelt, von der Teile noch immer vorhanden sind. Natürlich haben sie neue Akteure geholt, aber die Grundprinzipien sind beibehalten worden.”
Wettanbieter erwarten enges Duell
Für den VfB wird es auch allerhöchste Zeit, den dritten Saisonsieg einzufahren. Die bisherige Bilanz von acht Punkten auf zwölf Spielen ist katastrophal. Mit einem Heimsieg gegen die Fuggerstädter könnte Stuttgart indes bis auf zwei Zähler an den FCA heranrücken. Die Wettanbieter erwarten ein extrem enges Duell mit offenem Ausgang. Dementsprechend ausgeglichen sind die Quoten. Bei Betsson ist der VfB Stuttgart mit einer Sieg-Quote von 2,60 ganz leicht in der Favoritenrolle.