Pal Dardai vor der Entlassung: Wer wird neuer Trainer bei Hertha BSC?

Hertha neuer Trainer Kohfeldt
Sitzt Florian Kohfeldt schon bald auf der Trainerbank von Hertha BSC? (Foto: foto2press)

Paukenschlag bei Hertha BSC: Nach übereinstimmenden Medienberichten wird sich der Hauptstadt-Club womöglich bald von Trainer Pal Dardai trennen. Nach dem Horror-Saisonstart von drei Niederlagen in den ersten drei Spielen rumort es gewaltig bei der Hertha. Die Fans forderten schon am vergangenen Wochenende nach der desaströsen 0:5-Niederlage in München den Rauswurf von Pal Dardai. Fraglich ist, ob die Berliner Bosse um den neuen Sportchef Fredi Bobic schon in der Länderspielpause reagieren. Oder ob Dardai noch ein “Endspiel” am 12. September in Bochum bekommt. Wenn man den Gerüchten aus Berlin glauben darf, dann wird es schon vorher zur Trennung kommen. Denn Dardai selbst hat jüngst sogar mit einem Rücktritt kokettiert. Aber wer wird dann neuer Trainer bei Hertha BSC? Wir wissen, welche Kandidaten jetzt gehandelt werden.

Hertha BSC ist die einzige Mannschaft der Bundesliga, die in der neuen Saison 2021/2022 in den ersten drei Spielen keinen einzigen Punkt holen konnte. Die Auftritte gegen den 1. FC Köln (1:3), den VfL Wolfsburg (1:2) und den FC Bayern (0:5) hinterließen viele Fragezeichen. Zumal die Hertha sich eine der teuersten Mannschaften der Liga leistet.

Jetzt steht der selbsternannte Big City Club mal wieder vor einem Umbruch auf der Trainerposition. Pal Dardai hat keine Zukunft als Chefcoach, das scheint inzwischen klar zu sein. Wir analysieren im folgenden Beitrag die Situation und verraten, zu welchen drei Trainern die heißeste Spur führt.

Die Stimmung bei Hertha BSC ist miserabel

Die ersten drei Spieltage der Bundesliga liegen hinter uns und längst nicht überall kann man mit dem Start zufrieden sein. Am wenigsten sicherlich bei Hertha BSC, ziert der Hauptstadtklub doch nach drei Niederlagen beim 1. FC Köln (1:3), gegen den VfL Wolfsburg (1:2) und nun beim FC Bayern München (0:5) das Tabellenende.

Sicherlich gibt es einfachere Startprogramme, doch neben den Ergebnissen drückt auch die Art und Weise, wie sich Hertha BSC präsentiert hat, auf die Stimmung.

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Automatisch gerät damit auch Trainer Pal Dardai in den Fokus, der gerade im Umfeld und bei den Fans kritisch gesehen wird. Innerhalb des Vereins genießt der 45 Jahre alte Ungar, der im Januar seine zweite Amtszeit als Hertha-Coach angetreten hat und letztlich die Mission Klassenerhalt erfolgreich meistern konnte, dagegen bislang noch das Vertrauen.

Dardai mit öffentlichen Rückzugsgedanken

Dardai selbst äußerte sich am Tag nach der Schlappe von München bemerkenswert offen.

“Ich hänge nicht an meinem Posten, ich helfe gerade aus. Wahrscheinlich sucht der Verein seit langem einen vermeintlich großen Trainer. Pal ist ein kleiner, netter Trainer. Wenn ein ganz großer Coach zu Hertha kommen sollte, dann gehe ich sofort zur U16 zurück und mache meine Sache so wie früher. Ich will hier keine Belastung sein”, zitiert der kicker den einstigen Hertha-Profi, der damit recht deutlich gemacht hat, einem Neuanfang auf dem Trainerposten nicht im Wege stehen zu wollen.

Die Frage ist aber erlaubt, warum Pal Dardai das nicht schon im Sommer so kommuniziert hat. Dann hätte Hertha BSC einen klaren Schnitt machen können und ein anderer Trainer hätte die Mannschaft auf die neue Saison vorbereitet. Jetzt droht ml wieder ein Trainerwechsel mitten in der Saison.

Im Hintergrund wird längst an andere Trainer gedacht

Die Hertha-Verantwortlichen um Sportvorstand Fredi Bobic dürften Dardais Aussagen zur Kenntnis genommen und trotz der öffentlichen Rückendeckung für den Coach längst damit begonnen haben, an einem Alternativplan zu arbeiten. Doch wie könnte dieser aussehen?

Der Markt an verfügbaren deutschen Trainern, die in Berlin vermittelbar wären, scheint begrenzt. Einige freie Trainer wie Bruno Labbadia, Jürgen Klinsmann oder Alexander Nouri waren erst in jüngerer Vergangenheit bei der Hertha tätig.

Trainer wie Markus Gisdol, Manuel Baum, Heiko Herrlich oder Jens Keller wären nach Misserfolgen auf ihren vorherigen Stationen kaum dazu in der Lage, Aufbruchstimmung auszulösen. Anderen Kandidaten wäre das hingegen durchaus zuzutrauen.

Gab es schon Kontakt zu Lucien Favre?

Auch Lucien Favre hat eine Vergangenheit in Berlin, die allerdings lange zurückliegt. Von 2007 bis September 2009 war Hertha BSC Favres erste Station in der Bundesliga und obwohl der heute 63-Jährige damals seinen Ruf als Zauderer in Transfer- und Personalfragen begründete, war Hertha nach dem Abschied Favres nicht mehr wirklich erfolgreich.

Ob Favre, der seit seinem Aus bei Borussia Dortmund im Dezember 2020 ohne Job ist, zur Rückkehr nach Berlin zu bewegen wäre, bliebe abzuwarten. Sicher ist aber, dass es der Taktikfuchs versteht, schrittweise eine Mannschaft zu formen, die dann auch höheren Ansprüchen genügen kann. Wie man aus Berlin hört, gab es zumindest schon eine Kontaktaufnahme über einen Mittelsmann.

Tedesco steht wieder oben auf der Liste

Domenico Tedesco wäre schon im vergangenen Jahr fast bei Hertha BSC gelandet, jetzt steht der 35-Jährige wieder ganz oben auf der Liste der Berliner. Im Gegensatz zum Zeitpunkt der letzten Verhandlungen wäre Tedesco jetzt auch verfügbar.

In seiner ersten Saison mit dem FC Schalke 04 wurde der Deutsch-Italiener 2017/18 direkt Vize-Meister, musste dann aber im März 2019 gehen und arbeitete zuletzt bis Mai knapp zwei Jahre lang erfolgreich bei Spartak Moskau.

Aus familiären Gründen zog es den mit 35 Jahren noch immer sehr jungen Fußball-Lehrer zurück nach Deutschland, wo Tedesco für interessante Aufgaben sicherlich offen wäre. Dass Tedesco einst bei Erzgebirge Aue bewiesen hat, den Karren in kurzer Zeit aus dem Dreck ziehen zu können, dürfte in Berlin für Interesse sorgen.

Bobic soll zu Kohfeldt tendieren

Es ist noch nicht allzu lange her, da galt Florian Kohfeldt – neben Julian Nagelsmann – als begehrtester Trainer in Deutschland. Aber nach zwei katastrophalen Spielzeiten mit dem SV Werder Bremen wurde Kohfeldt kurz vor dem Ende der vergangenen Saison entlassen.

Im Sommer wurde Kohfeldt dann unter anderem mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht, aber es kam nicht zu einem Engagement.

Wenn der Name Kohfeldt auftaucht, wird die Gerüchteküche bei Hertha BSC jedenfalls ganz heiß.

Mehreren Quellen zu Folge soll der 38-Jährige der absolute Wunschtrainer von Fredi Bobic sein. Wenn wir wetten müssten, würden wir unseren Einsatz jedenfalls auf Kohfeldt als neuen Hertha-Trainer platzieren!