RB Leipzig: Hasenhüttl-Verlängerung wird vertagt

Ralph Hasenhüttl
Ralph Hasenhüttl (Foto: foto2press)

Nach der herben 2:5-Klatsche gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenem Wochenende hat Fußball-Bundesligist RB Leipzig die Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Trainer Ralph Hasenhüttl vorerst auf Eis gelegt. Der Österreicher hat noch einen laufenden Vertrag bis 2019 in Leipzig, hat zuletzt jedoch öffentlich betont, dass er seine Zukunft auch darüber hinaus bei den Roten Bullen sieht. Sportdirektor Ralf Ragnick möchte eigenen Aussagen zu Folge jedoch erst nach Ablauf der Saison und einer entsprechenden Analyse erneut die Vertragsverhandlungen mit dem Österreicher aufnehmen.

Die Stimmung in Leipzig ist derzeit etwas angespannt, RB hat seine letzten vier Pflichtspiele alle samt nicht gewonnen. Nach dem bitteren Aus in der UEFA Europa League gegen Marseille läuft es auch in der Liga nicht mehr wirklich rund. Am vergangenen Samstag kassierte Leipzig eine 2:5-Heimpleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions League. Mit Blick auf die aktuelle Tabelle sind die Chancen für RB relativ gering kommende Saison erneut in der Königsklasse zu spielen.

Auch die Verantwortlichen beim Bundesligisten, allen voran Sportdirektor Ralf Ragnick, beobachten die aktuelle Situation ganz genau. Als Konsequenz der jüngsten Misserfolge wurde die lang diskutierte Vertragsverlängerung mit Trainer Ralph Hasenhüttl zunächst auf Eis gelegt bis zum Ende der laufenden Saison. Der Österreicher macht sich diesbezüglich jedoch keine Sorgen. Sky Experte Dietmar Hamann hingegen rechnet mit einer Entlassung im Sommer: “Es scheint, dass etwas im Busch ist. Hasenhüttl hat tolle Arbeit geleistet, aber es ist nicht wahrscheinlich, dass er ins letzte Vertragsjahr geht. Ich glaube, dass Leipzig im Sommer einen anderen Trainer haben wird.”

Ralph Hasenhüttl: Der Verein muss entscheiden

Der 50-jährige Hasenhüttl wechselte im Sommer 2016 vom FC Ingolstadt nach Leipzig und hat die Roten Bullen in seiner ersten Saison direkt zur Vize-Meisterschaft und in die Champions League geführt. Auch in der aktuellen Spielzeit ist Leipzig auf Europapokal-Kurs. Für Hasenhüttl ist es nicht entscheidend was in den letzten Wochen in Leipzig passiert ist, sondern in der vergangenen knapp zwei Jahren unter seiner Regie: “Ich spüre innerhalb des Vereins sehr viel Vertrauen. Man sollte unsere Arbeit nicht über die letzten zwei Wochen definieren, sondern über die letzten zwei Jahre. Da haben wir immer wieder Lösungsansätze für Probleme gefunden. Und das werden wir auch jetzt wieder versuchen.” Der Österreicher steht nach wie vor zu Leipzig und würde seinen bis 2019 laufenden Vertrag gerne vorzeitig verlängern: “Ich habe signalisiert, dass ich gerne hier Trainer bin und – wenn der Verein es wünscht – hier auch gerne länger Trainer bleiben würde. Daran hat sich nichts geändert. Der Verein muss entscheiden, in welche Richtung es gehen soll.”

Ob und wann dies geschehen wird entscheidet jedoch Ralf Rangnick und dieser zeigte sich nach dem Hoffenheim-Spiel sehr zurückhaltend: “Wir werden die Gespräche unmittelbar nach dem Saisonende aufnehmen und dann auch die Saison analysieren.” Der einstige RB-Cheftrainer hadert vor allem mit der Art und Weise wie sein Team in den vergangenen Wochen so viele Gegentore kassiert hat: “Was mir und den Spielern im Moment am meisten Sorgen macht, ist die Gegentorflut und die vielen Chancen, die wir zulassen. Der Schlüssel ist, dass wir als Mannschaft wieder so verteidigen, dass der Gegner nicht ständig zu so vielen klaren Torchancen kommen kann. Das hat uns über die gesamten Jahre hinweg ausgezeichnet, und da müssen wir wieder hinkommen.”

Während Rangnick mit seinen Aussagen öffentlich die Mannschaft kritisiert hat und damit auch indirekt der Trainer, bleib Hasenhüttl gelassen. Dieser betonte unter anderem, dass die Dreifachbelastung nun erstmals zum Vorschein kommt und viele seiner Spieler diese schlichtweg nicht gewohnt sind: “Wir können die Rahmenbedingungen nicht wegdiskutieren. Viele Spieler machen erstmals in ihrer Karriere über 40 Spiele.”

Drei Spieltage vor Ende der Saison liegt Leipzig mit 47 Punkten auf dem 6. Rang und hat vier Punkte Rückstand auf Bayer Leverkusen. Auch wenn die Champions League theoretisch noch zu erreichen ist für RB, wird dies äußerst schwer. Für Hasenhüttl wäre aber auch die erneute Teilnahme an der Europa League ein Erfolg: “Das Jahr war sehr wichtig für uns. Wenn wir uns für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren, war es auch ein sehr gutes Jahr.” Mit Mainz, Wolfsburg und Berlin hat RB noch drei Spiele vor der Brust mit durchaus machbaren Gegner. Auch wenn zwei davon auswärts sind, könnte am Ende noch neun Punkte dabei herauskommen.