Relegation gegen Union: Stuttgart steht nach dem Hinspiel am Abgrund

Stuttgart vor dem Abstieg
Mario Gomez erzielte gegen Union Berlin die zwischenzeitliche 2:1-Führung für den VfB, am Ende konnte er das enttäuschende Resultat aber nicht verhindern. (Foto: foto2press)

Der VfB Stuttgart steht nach dem Relegations-Hinspiel gegen den 1. FC Union Berlin am Abgrund zur zweiten Liga: Das 2:2 am Donnerstagabend in der heimischen Mercedes Benz Arena ist für den VfB deutlich zu wenig, die Hauptstädter haben jetzt die deutlich besseren Karten. Stuttgart ging zwar zwei Mal in Führung, hatte seine Nerven aber insgesamt nicht im Griff. Im Rückspiel am Montag muss der VfB jetzt zwingend gewinnen oder ein Remis mit mindestens drei eigenen Treffern erreichen – sonst ist der Abstieg besiegelt.

Wie schnell die Stimmung bei einem Fußballspiel umschlagen kann, war am Donnerstag beim ersten Duell zwischen dem VfB Stuttgart und Union bestens zu beobachten: Grenzenlose Euphorie in der mit knapp 60.000 Zuschauern prall gefüllten Arena wich innerhalb von nur 87 Sekunden der totalen Schockstarre.

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Gentner erlöst den VfB

Was war passiert? Nach einer ausgeglichenen und zerfahrenen ersten Halbzeit hatte sich der VfB in der 42. Minute erstmals entscheidend durchgesetzt. Anastasios Donis legte nach einem eindrucksvollen Solo quer auf Christian Gentner – und der Stuttgarter Kapitän schob zum erlösenden 1:0 ein. Der Torschütze wurde unter einer Jubeltraube begraben, Interimstrainer Nico Willig hüpfte an der Seitenlinie und die VfB-Fans gerieten in Ekstase.

Nach der Führung im Tiefschlaf

Mitten in diese Stimmung hinein führte Union Berlin den Anstoß aus, schlug sofort einen langen Ball nach vore, Sebastian Andersson verlängerte per Kopf auf Suleiman Abdullahi, der sich im Strafraum herausragend durchsetzte und zum 1:1-Ausgleich traf (43.). Der Treffer war eine kalte Dusche für den VfB, schon beim Gang in die Halbzeitpause waren von den Rängen erste Pfiffe zu vernehmen.

Der Joker Gomez sticht sofort

Nico Willig reagierte und brachte für die zweite Halbzeit Mario Gomez. Der Routinier sollte mit seiner Strafraumpräsenz für einen neuen Impuls in der Offensive sorgen – und der Schachzug machte sich sofort bezahlt.

Gomez war erst sechs Minuten auf dem Feld, da erzielte der ehemalige Nationalspieler ein für ihn extrem untypisches Tor: Der 33-Jährige kam an der Mittellinie an den Ball und startete ein Solo über den halben Platz, sein Abschluss aus 16 Metern wäre aber wohl kein Problem für Union-Keeper Gikiewicz gewesen. Allerdings fälschte Abwehrspieler Marvin Friedrich den Schuss so unglücklich mit dem Kopf ab, dass der Ball zum 2:1 über die Linie trudelte.

Friedrich köpft das 2:2

Diese Energieleistung von Gomez gab dem gesamten VfB-Team nun deutlich Rückenwind. Es folgte die mit Abstand beste Phase der Stuttgarter, die mehrfach vor dem dritten Treffer standen und Union in der eigenen Hälfte einschnürten.

Die Drangperiode dauerte aber nur 15 Minuten, dann konnten die Eisernen sich befreien – und mit der ersten gefährlichen Aktion der zweiten Halbzeit sofort den zweiten Auswärtstreffer erzielen. Nach einer Ecke von Christopher Trimmel war es ausgerechnet Unglücksrabe Marvin Friedrich, der mit einem schulbuchmäßigen Kopfball für das 2:2 sorgte (68.).

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Zieler bewahrt VfB vor totalem Desaster

Der VfB wirkte jetzt wie gelähmt und hatte in der Schlussphase nichts mehr zuzusetzen. Am Ende war Stuttgart mit dem Unentschieden noch gut bedient, denn Union war dem Siegtreffer in Person des bärenstarken Sebastian Andersson zwei Mal ganz nah: Erst lenkte VfB-Keeper Ron-Robert Zieler einen Schuss aus 16 Metern gerade noch über die Latte (79.), dann rettete Zieler erneut bei einem Kopfball aus kurzer Distanz (90.).

Quote auf einen VfB-Sieg im Rückspiel bei 3,15

Am Montag steigt das Rückspiel in der Alten Försterei, wo Union in der abgelaufenen Zweitliga-Saison nur ein einziges Spiel verloren hat. VfB-Kapitän Gentner bleibt trotzdem kämpferisch: “Wir können immer noch den Klassenerhalt schaffen, noch ist nichts verloren.” Beim deutschen Top-Buchmacher Wetten.com ist Stuttgart beim Rückspiel mit einer Sieg-Quote von 3,15 allerdings nur der Außenseiter.