Gestern Abend präsentierte sich in Stuttgart eine ganz andere deutsche Elf als noch bei dem müden Auftritt gegen Liechtenstein vergangene Woche. Vor 18.000 Zuschauern setzten die Flick-Schützlinge Armenien mit begeisterndem Kombinationsfußball von Beginn an und bis zum Schluss unter Druck. Am Ende stand ein hochverdientes 6:0 zu Buche. Deutschland löste damit gleichzeitig auch Armenien als Tabellenführer in der WM-Quali-Gruppe J ab. Am Mittwoch steht zum Ende dieser Länderspielperiode ein weiteres WM-Qualifikationsspiel auf dem Plan. Wenn das DFB-Team gegen Island auch nochmal drei Punkte holt, wäre man der WM in Katar Ende nächsten Jahres einen großen Schritt näher.
Ein absolut souveräner Auftritt, den die DFB-Elf da gestern gezeigt hat. So haben sich also mit etwas Verspätung doch noch die Hoffnungen auf einen Neuanfang unter dem neuen Bundestrainer erfüllt.
Goretzka, Reus und Gnabry von Anfang an
Manuel Neuer, der gegen Liechtenstein wegen Sprunggelenkproblemen noch passen musste, stand wieder im Tor. Dafür fehlten der leicht erkältete Havertz und Gosens, der gegen Liechtenstein eine Kapselverletzung erlitten hatte. Auch Gündogan und Musiala nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür von spielten Goretzka, Reus und Gnabry von Anfang an. Und der ließ es bald krachen.
Nach gerade einmal sechs Minuten jagte Gnabry den Ball nach Goretzka-Vorlage hoch ins lange Eck. Und schon in der 15. Minute klingelte es erneut. Wieder Gnabry, Vorlage Reus. Danach traf Reus, vorbereitet durch Werner. Dann traf Werner in der 44. Spielminute zum 4:0-Pausenstand.
Debütant Adeyemi lässt es klingeln
Im zweiten Abschnitt machten die Flick-Schützlinge so weiter. Über weite Strecken spektakulärer Angriffsfußball nach vorne, und auch nach hinten ließ die deutsche Elf kaum etwas zu.
Das verhinderte schon das konsequente Pressing der gesamten deutschen Mannschaft. Manuel Neuer war souverän wie in besten Tagen, auch die Abwehr-Viererkette mit Hofmann, Süle, Rüdiger und Kehrer stand sicher.
Vorn gelang dem Außenverteidiger Hofmann in der 52. Minute das 5:0. Mit Beginn der Nachspielzeit traf schließlich auch noch der für Gnabry eingewechselte Adeyemi in seinem ersten Länderspiel zum 6:0-Endstand. Insgesamt ein wahrlich begeisternder Auftritt der deutschen Elf.
Goretzka spricht von “Balsam für die Seele”
Die deutschen Spieler haben Sonntagabend die Forderungen des neuen Bundestrainers konsequent umgesetzt. Das bescherte ihnen nicht nur den 6:0-Triumph über Armenien, sondern auch den euphorischen Zuspruch des Stuttgarter Publikums.
Leon Goretzka schwärmte nach dem Spiel von der außergewöhnlichen Atmosphäre in Stadion. Man habe nach dem Spiel bei der Runde vor den Zuschauerrängen in strahlende Augen, leuchtende Gesichter blicken können. Das sei Balsam für die Seele gewesen. Das sei “das, worum es im Fußball geht”, so der 26-Jährige.
Mittwoch gegen Island mit Havertz und Gosens
Am Mittwoch geht es gegen den nächsten Gegner in der WM-Quali-Gruppe J: Island. Wenn die DFB-Elf in ihrer letzten Partie dieser Länderspielperiode annähernd so aufspielt wie gestern Abend, sollte es mit drei weiteren Zählern für das WM-Quali-Punktekonto kein Problem geben.
Zumal Hansi Flick Mittwoch wohl auch wieder auf Kai Havertz und Robin Gosens zurückgreifen können wird. Beide hatten Sonntag bereits wieder leichte Trainingseinheiten absolvieren können. Die endgültige Entscheidung fällt nach dem Mannschaftstraining am Montag.
Dass auch die Buchmacher hier klare Vorteile für das deutsche Team erkennen, muss einen nicht überraschen. Bet-at-home bietet für einen deutschen Sieg eine 1,22-Quote. Für einen Sieg der Isländer gibt es die Quote 12,00. Anpfiff der Begegnung am Mittwoch ist um 20:45 Uhr.
